Einmal hatten wir das schon. Das Märchen des Aufsteigers aus der zweiten Liga, der direkt zur Weltmeisterschaft fährt und Europa wieder nach vorne bringt. 2015 war es Origen, das in nur zwei Splits vom Challenger-Team zu einem der besten der Welt avancierte. Der Aufsteiger dieser Saison sieht ebenfalls vielversprechend aus – Zeit für unser LCS-Portrait Nummer 8.
Die Misfits sind der Aufsteiger der letzten Challenger-Saison. In der Relegation konnten sie das gehypte Team um den deutschen Sportklub FC Schalke 04 nach nur einer Saison aus der LCS werfen – obwohl Schalke nicht nur gut gespielt, sondern auch generell gute Spieler hatte. Dementsprechend hoch sind die Hoffnungen in das eSports-Team, das neben League of Legends auch in Hearthstone, Heroes of the Storm, Super Smash Bros und Overwatch vertreten ist.
Spieler:
- Top: Alphari
- Jungle: KaKAO
- Mid: PowerOfEvil
- Adc: Hans Sama
- Support: Ignar
Der ganz große Name in diesem Kader ist KaKAO. Früher Starspieler des koreanischen Top-Klubs kt Rolster, danach mit dem chinesischen Team Invictus Gaming bei der Weltmeisterschaft vertreten, ist der Jungler einer der wertvollsten Neuzugänge in Europa. Bekannt ist er für seine starken Spiele mit Carry-Junglern und die Fähigkeit, ein Spiel quasi im Alleingang zu drehen. Außerdem gilt er als einer der besten Lee Sin-Spieler der Welt und wurde vor der Weltmeisterschaft 2015 als zweitbester Spieler der Welt anerkannt – gleich nach Faker.
Auch sonst haben die Misfits viel zu bieten. Top Laner Alphari ist ein Monster auf der Top Lane – diese Bekanntschaft musste auch der sonst sehr verlässliche Schalke-Top Laner Steve machen, als Alphari ihn vor einer ungläubigen Menge deklassierte. Der Brite gilt als eines der wertvollsten unentdeckten Talente der europäischen Szene – genau wie AD Carry Hans Sama, der die Bot Lanes der zweiten Liga dominierte. Neben ihm spielt Support igNar, ein weiterer Koreaner, der vor allem Tanks spielt, um auch offensiv glänzen zu können.
Vervollständigt wird das Team durch den früheren Origen-Mid Laner PowerOfEvil. Bekannt wurde er durch seine mächtige Saison 2015 mit den Unicorns of Love – sie wurden überraschend Zweiter hinter dem Top-Team Fnatic, unter anderem durch überraschende Picks, die nicht der Meta entsprachen. Bei den Unicorns noch ein starker, offensiver Mid Laner, musste PowerofEvil bei Origen viel an Kritik einstecken – nicht zuletzt, weil das ganze Team nicht performte. 2016 kämpfte Origen noch gegen den Abstieg. Jetzt wird sich zeigen, ob PowerOfEvil wieder zurückkommen kann und abgeht wie früher.
Was für sie spricht: Die Stärke der einzelnen Spieler. Mit KaKAO haben die Misfits den vermutlich besten Jungler der europäischen LCS, auch Alphari und die Bot Lane werden stark zu schlagen sein. In der Challenger-Szene haben sie schon konstant gut geliefert – wenn das jetzt so weitergeht, könnte für die Misfits alles drin sein.
Was gegen sie spricht: PowerOfEvil ist kein sehr konstanter Spieler und braucht oft einiges an Unterstützung durch sein Team. Nicht, dass sich das nicht ändern könnte oder dass man eine Taktik daraus machen könnte – allerdings wird vor allem der Mid Laner entscheiden, wie weit die Misfits diese Saison kommen können.