OnLive – (Preis)Modell das keiner braucht.

Über OnLive wird gestritten und diskutiert, wie über kaum eine andere künftige Neuerung der Videospielewelt. Auch wir waren nach Ankündigung Anfang diesen Jahres zugegeben kurzzeitig ziemlich geil auf das Teil – um dann doch zu relativieren und ein wenig Licht ins Cloud-Gaming-Dunkel zu bringen. Seither interessierte ich mich weniger für die Technik des Modells – sollte es zur Marktreife reichen, gehe ich einfach davon aus, dass OnLive ruckelfreies Spiel garantieren kann. Vielmehr fragte mich wie es denn um die Preisgestaltung aussehen könnte. Was kostet mich ein OnLive Account? Über welchen Zeitraum lassen sich Spiele mieten und wie teuer wird das sein? Auf diese Fragen hat Gamasutra nun Antwort gegeben und ich möchte die für mich und hoffentlich euch wichtigsten Dinge zusammenfassen:

So wird der OnLive Account nicht einfach durch den Kauf der benötigten Empfängerstation finanziert. Allein 5 Dollar monatlich kostet es, um einen solchen Account haben zu dürfen. Diese fünf Euro bieten euch dann immerhin Zugang zu kostenlosen Demos sämtlicher Spiele, die zum Marktstart erhältlich sein werden. Nach jetzigem Stand sind das lediglich 19 – reichlich dünn, wenn ihr mich fragt. Um an diese Spiele zu gelangen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen kann ich sämtliche Titel über drei oder fünf Tage mieten. Für Hardcore- und Wochenendspieler sicherlich gar nicht so uninteressant. Zum Anderen können wir sie ganz herkömmlich kaufen – irgendwie suboptimal für mich, denn ohne physikalisches Medium in der Hand kann in ein durchgespieltes Spiel später nicht mehr verkaufen oder in meiner Schrankwand verstauben lassen, selbiges Problem habe ich bei Steam aber auch. Lasse ich meinen OnLive Account nun aber auslaufen, habe ich naturgemäß keinen Zugriff mehr auf meine zum Vollpreis gekauften Spiele. Um Zugriff auf meine ursprünglich ureigene Spielesammlung zu haben, muss ich also monatlich 5 Dollar abdrücken. Nennt mich altmodisch, aber das finde ich höchst unattraktiv.

Darüberhinaus besitze ich momentan einen PC, mit dem ich heutige Spiele und sicherlich auch die in drei Jahren vernünftig spielen kann. Wenn ich mir bis dahin die monatlichen OnLive Gebühren spare, kann ich am Ende dieser drei Jahre meinen Computer mit neuen Komponenten versorgen und bin wieder up-to-date. Welcher Spieler mit einem spieletauglichen Computer oder einer aktuellen Konsole profitiert von diesem Modell? Macht es für ihn überhaupt Sinn? Mit Spielen wie Batman: Arkham Asylum oder Unreal Tournament III spricht OnLive Core-Gamer an und zielt mit seinem Konzept dabei aber eigentlich auf Leute ab, die keinerlei Gaming-Hardware ihr Eigen nennen – streng genommen also Nichtspieler. Kann das gut gehen?

Was haltet ihr davon?

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)