Outcast-Remake in Kickstarter-Problemen: „Wir haben Fehler gemacht“

Outcast HD WIP
Obwohl die Entwickler einen „Work in Progress“-Stempel am Bild vergessen haben. Wie dieser frühe Prototyp soll Outcast HD am Ende nur in etwa aussehen.

Die aktuelle kickstarter-Kampagne für das Remake von Outcast kam nach einem starken Start in den letzten Tagen leider auf halbem Weg ziemlich zum Erliegen. Ein neues Gameplay-Video soll jetzt helfen. Bei Fresh3D macht man eigene Fehler für die Probleme verantwortlich – aber auch die Mentalität vieler Kickstarter-User.

Wir haben bei Franck Sauer, dem Miteigentümer des Unternehmens, anlässlich der ernüchternden Situation nachgefragt. Outcast Reboot HD steht derzeit bei etwa 215.000 von gefragten 600.000 Dollar. „Die Chancen stehen derzeit nicht gut“, gesteht der Belgier.

Im Juni 2013 erwarb man die Rechte an Outcast zurück, das heißt es vergingen über acht Monate bis zum Start der Kampagne, die trotzdem recht überhastet zusammengebastelt wirkt. Fresh3D habe in Wahrheit aber sehr wenig Zeit für neue Assets gehabt, sagt Sauer. „Wir haben ehrlich gesagt nicht das Geld um das Spiel erstmal in die Alpha-Phase zu heben“. Der Großteil des Teams habe bis November an Fighter Within gearbeitet, dem jüngsten Projekt von Fresh3D.

Vor allem fehlten (zumindest vor dem heutigen Tag, siehe unten) Gameplay-Videos, um möglicherweise mehr Menschen zu begeistern, als nur alte Fans wie mich, die schon beim Namen Outcast ihr Erspartes plünderten. Tatsächlich ist das mit einem so frühen Prototyp aber sicher nicht einfach. Das Remake sollte laut Plan nicht vor Oktober 2015 fertig werden, das sieht man ihm deutlich an.

„Kickstarter ist eher ein Vorbestell-Schema geworden“

„Das ist unsere erste Kickstarter-Kampagne, wir haben eine Menge gelernt“, sagt der Entwickler. Sauer hat bezüglich der Erwartungshaltung auf Kickstarter aber auch ein paar ehrlich-kritische Worte übrig: „Kickstarter hat aus gutem Grund das Wort ‚Starter‘ im Namen. Ich fürchte aber, es ist mittlerweile mehr ein Vorbestell-Schema geworden. Die Leute erwarten von Beginn weg sehr viel.“

Das entbindet Fresh3D natürlich nicht von nötiger Selbstkritik. „Wir haben einige Fehler gemacht. Manche konnten wir schnell ausbessern, bei anderen ging das leider nicht“, sagt Sauer. Manches ist ganz praktischer Natur: So lässt Kickstarter zum Beispiel nachträglich keine Änderung bei den Tiers zu. Fresh3D hat nach dem Start der Kampagne wegen der großen Nachfrage für alle Backer den Early-Bird-Tarif (20$) freigeschaltet, ab 25$ Beta-Zugang versprochen und beim 40$ Tier lediglich vergessen, den Soundtrack dazuzuschreiben, kann das potentiellen Unterstützern aber nicht mehr einfach vermitteln.

Interessierte Publisher wollen die Marke besitzen

Über zwei Wochen haben interessierte Spieler noch Zeit, die Entwickler mit ihren Anfangsfehlern davonkommen zu lassen. Ansonsten wäre das für Outcast sicher ein heftiger Rückschlag. Falls die aktuelle Kampagne scheitere, wäre es zwar möglich, dass man einen neuen Anlauf wage, „aber dazu müsste das Team ein paar Monate gratis arbeiten. Das erscheint mir nicht richtig“. Eine Variante könnte sein, die Fans Schritt für Schritt einzubinden, statt gleich die gesamte Entwicklung vorzufinanzieren.

Ob man auch traditionellere Wege über Publisher gehen würde? „Das ist unwahrscheinlich. Zwar gab es bereits Interesse von Publishern, aber die wollten nicht mit dem Kickstarter koproduzieren und die gesamten Rechte am geistigen Eigentum haben. Für uns ist das ein No-Go.“

Das folgende Video läuft in der neuen Engine, enthält aber noch keine neuen 3D-Modelle, Effekte und Animationen.

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