In IRO (International Ragnarök Online) geht es, wie in fast jedem Online-Rollenspiel, darum, einen Charakter zu erstellen und ihn so hoch wie möglich zu leveln. Alles beginnt nach der Anmeldung seines Accounts damit, dass ihr euren Charakter erstellt. Hierbei wählt ihr nicht nur den Haarstil und die Farbe aus, sondern verteilt auch gleich Statuspunkte. Und zwar unter den bekannten Stati, wie zum Beispiel Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, Schnelligkeit und Vitalität. Schon hier müsst ihr euch entscheiden welchen Beruf ihr später ausüben wollt. Wollt ihr lieber Magier oder ein Schwertkämpfer werden? Wollt ihr eure eigenen Waren als Händler verkaufen oder doch lieber als Dieb durch die Welt ziehen. Sechs verschieden Jobmöglichkeiten stehen euch zur Verfügung. Zuerst müsst ihr allerdings ein Training absolvieren. Am Ende dieser Einleitung steht eine Art Eignungstest. Hier müsst ihr Fragen beantworten, die eure Persönlichkeit ermitteln und euch so auch einen Beruf zuteilen. Ob ihr dieses Ergebnis annehmt oder nicht ist ganz euch überlassen. Wenn ihr es allerdings annehmt, bekommt ihr nicht nur ein kleines Geschenk, sondern werdet auch gleich in die entsprechende Stadt teleportiert.
Doch bevor ihr euren ersten von zwei Berufen ergreifen könnt, müsst ihr noch eine Novizenzeit beenden. Hauptteil dieser Zeit ist es, dass ihr euer Joblevel auf Stufe zehn hochschraubt und somit eure Basisfertigkeit auf das maximale Level gebracht habt. Dies ist eigentlich recht einfach zu bewältigen, da ihr nur Monster töten müsst. Fast alle Monster in Ragnarök bringen euch Berufs-Erfahrung, sowie Basis-Erfahrung. Letzteres dient für einen Level-Up im Basis-Level. Dort bekommt ihr Punkte, die ihr auf eure Stati verteilen könnt. Je nach Level bekommt ihr verschieden viele Punkte zum Verteilen bereitgestellt, doch auch die benötigten Zähler für einen Upgrade eines Statuspunktes steigen mit der Höhe des jeweiligen Status. Bei einem Berufslevelupgrade bekommt ihr einen Skill-Punkt, den ihr auf eine Fertigkeit setzen könnt. Hierbei beträgt das Maximum zehn Punkte und bis zu 99 Punkte könnt ihr auf einen Status setzen.
Eine Vielzahl von Monstern warten nur darauf von den zahlreichen Spielern bezwungen zu werden. 200 verschiedene Gegner werden euch auf eurer Erkundungstour erwarten. Diese kann man ganz einfach unterteilen: aggressiv und harmlos. Die Aggressiven greifen jeden Menschen sofort und ohne Kompromisse und lassen erst wenn sie tot sind von ihm ab. Die Harmlosen hingegen greifen euch erst an, wenn ihr euch für einen Angriff entschieden habt. Genauso wie die Alter Egos haben auch die Monster verschiedene Level.
Ärgerlich ist euer Tod vor allem wenn ihr vergessen habt bei einer der zahlreichen Kafras in der Nähe zu speichern und ihr den ganzen Weg nocheinmal laufen müsst.
Als Grundprinzip gilt, je höher das Level der Monster desto mehr Ehrfahrungspunkte erhaltet ihr für das Töten dieses Gegners. Doch steigt natürlich auch mit dem höher werdenden Level auch der Schwierigkeitsgrad der Monster. Sie bekommen genauso wie ihr auch höhere Lebenspunkte, mehr Schaden und Schnelligkeit. Das alles macht euch das Leben natürlich nicht einfacher. Darum wird es auch immer härter in höhere Level zu kommen, weil natürlich auch die Anzahl der benötigten Ehrfahrungspunkte steigt. Umso länger dauert es dann bis die Anzeige wieder 100% anzeigt und über euch ein Level-Up steht.
Natürlich bringen die Gegner auch noch mehr als nur Erfahrungspunkte. Es werden immer wieder reichlich Gegenstände, wie Heiltränke, Kräuter, Ausrüstungsgegenstände und auch einiges unnützes Zeug gedroppt. Alles was ihr nicht braucht verkauft ihr einfach in einem Laden oder tauscht es mit einem Mitspieler. In den Läden bekommt ihr für das sogenannte „Loot“ Zeny, dies ist die Einheit in Ragnarök. Und Geld macht wirklich etwas aus, da die richtig guten Gegenstände auch wirklich sehr viel Geld kosten.
Bei den Rüstungen gibt es noch ein sehr interessantes Feature, was es vorher noch nicht gab. Denn manche Ausrüstungsgegenstände haben Slots in die ihr Karten stecken könnt. Fast jedes Monster kann eine Karte von ihrem Typ droppen. Diese verstärken die Ausrüstung ungemein und gleichzeitig erhöhen sie auch noch den Wert. Aber achtet darauf, wo ihr die Karten reinsteckt, da diese wirklich sehr wertvoll sind.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt:“ Wie soll ich die Monster überhaupt platt machen?“ Ganz einfach! Ihr schnappt euch eine Waffe und haut einfach drauf! Von Schwertern über Äxte bis hin zu Bögen ist alles dabei. Diese könnt ihr in normalen Läden erwerben oder kauft sie (meistens) billiger bei den Händlern unter den Spielern. Diese machen euch meist einen faireren Preis als die Ausrüstungsläden. Natürlich könnt ihr als Magier auch mit rund einem Dutzend Zaubersprüchen so richtig einheizen oder auch einfrieren. Das Kampfsystem ist dabei auch sehr einfach gehalten. Mit jedem Klick führt euer Alter Ego eine Attacke aus. Wenn ihr gleichzeitig aber auch noch die STRG-Taste drückt, haut er so lange auf seinen Widersacher ein, bis dieser zu Grunde geht. Während ihr immer weiter auf das Monster schlagt, habt ihr meistens immer genug Zeit euch noch zu heilen oder zu chatten. Wem es über die Menüs aber immer noch zu langsam geht, benutzt einfach die Hotkeys, die ihr selber mit Gegenständen ausstatten könnt. Mit der F12-Taste ruft ihr ein Menü auf und dort könnt ihr dann die restlichen elf F-Tasten belegen. Mit einem Druck könnt ihr dann ganz schnell einen Heiltrank benutzen oder einen neuen Zauberspruch sprechen.
Natürlich kann es auch passieren, dass ihr ins virtuelle Gras beißen müsst. Aber kein Problem. Ihr werdet immer wieder dort abgesetzt wo ihr als letztes gespeichert habt und außer ein paar wenigen Ehrfahrungspunkten verliert ihr nichts.
Da wären wir auch schon bei der grafischen Frage. Da Gravity ein Entwicklerteam aus Korea ist, ist auch Ragnarök sehr östlich angehaucht. Ok nicht nur angehaucht, vielmehr präsentiert es sich in einem sehr schicken Manga-Stil. Die Umgebung ist komplett in 3D, die Charaktere hingegen sind nett animierte 2D-Figuren. Die Kamera ist frei dreh-, schwenk- und zoombar und lässt sich sehr leicht einstellen. Was leider aber nervt, ist dass sich keine Umgebungselemente automatisch ausblenden. Dies sorgt besonders in dichten Wäldern für Verwirrung.
Die schon angesprochenen Zaubersprüche und alle anderen Effekte lassen sich sehr nett anschauen. Viele bunte Farben und Feuerwerkeffekte strotzen nur so vor grafischer Pracht. Sowieso ist ganz Ragnarök sehr bunt. Auf viele verschiedene Texturen werdet ihr treffen. Denn jede Gegend hat einen eigenen Stil. Ob nun eine Wüstenstadt, eine große Festung oder ein lauschiges Waldstädtchen. Und noch viel mehr könnt ihr entdecken.
Doch nicht nur von der optischen Seite ändert sich etwas, sondern gibt es in jeder Gegend auch noch verschiedene Musikstücke. Die Musik erstreckt sich hierbei von melodischen Klängen bis hinzu Techno-Stücken.
Alle Titel vermitteln aber ihr eigenes Flair und passen sehr gut in die jeweiligen Areale. Die restlichen Sound-Effekten enttäuschen leider ein wenig. Denn mehr als Schlag- und magere Zaubereffekte gibt es leider nicht. Hier hätte man noch ein wenig mehr tun können. Denn die einzelnen anderen Effekte bestehen meist nur aus einem „Pling“ oder „Pläng“. Aber weiter stört es nicht wirklich.
Ein wichtiger Teil bei Online-Rollenspielen ist mit Sicherheit das Chatsystem. Dieses ist ebenfalls sehr einfach gehalten. Am unteren Bildschirmrand ist eine Leiste in die ihr einfach euren Text eingibt. Dieser erscheint dann optional über eurem Kopf, in der Party oder in der Gilde. Bei den beiden Letzteren ist natürlich die Vorraussetzung, dass ihr euch in einer befindet. Das Party-System ist sehr gut gegliedert und verhindert, dass es wie in manch anderen Spielen dazu kommt, dass besonders starke Charaktere, ganz Neuen beim Leveln helfen. Zwar gibt es immer noch so genannte „Tanks“, die aber immer noch relativ selten sind. Dabei schlägt ein starker Spieler ein für ihn schwaches Monster und der wiederum schwache Charakter haut dann das Monster tot, da es meistens nur auf den Angreifer losgeht.
In einer Party könnt ihr dann einstellen ob die Erfahrungspunkte aufgeteilt werden und pro Treffer an die jeweiligen Beteiligten gehen sollen. Das geht aber nur, wenn die Leveldifferenz nicht allzu groß ist.
Vor sogenannten PK’lern brauch man nicht allzu viel Angst haben, weil das Player vs. Player – Feature noch nicht eingefügt wurde. Erst kürzlich gab es einen solchen Event, in dem sich die Spieler mit gleichgesinnten messen durften. Doch dies nur in einem Areal. Wer keine Lust auf diesen Event hatte braucht dort auch nicht dran teilnehmen.
Die Spielerzahlen von IRO halten sich in Grenzen. Es ist zwar schon sehr viel los, besonders in Prontera, der Hauptstadt, dennoch gibt es fast keine großen Lags (starkes Ruckeln, oft bedingt durch zu hohe Spielerzahl an einem Ort) und es gibt für jeden Spieler eigentlich genug Monster. Also dürfte das Leveln, gerade zu Beginn nicht wirklich schwer fallen. Dazu ist auch der monatliche Preis sehr erträglich. Denn für sechs Monate braucht ihr gerade einmal 57US$ bezahlen. Dies ist auf jeden Fall angebracht und tut wirklich keinem weh.
Ich bin sehr begeistert gewesen von IRO. Es ist ein sehr einfaches und gleichzeitig sehr spaßiges MMORPG, welches sich besonders gut für den Einstieg in dieses Genre macht. Ein großes Plus erntet das Erstwerk von Gravity im Punkto Komfort. Alle Menüs sind einfach gestaltet und das Kampfsystem ist bequem handzuhaben. Auch die Grafik fordert den PC nicht wirklich heraus, wirkt aber trotzdem stimmungsvoll und passt dabei nicht nur sehr gut in östliche Gebiete.
Leider verliert Ragnarök beim Sound ein paar Punkte, da es wirklich nicht viel zu hören gibt – obwohl die Musikstücke überzeugen können.
Dass man sich Ragnarök Online auch noch gratis saugen kann, kommt eigentlich jedem Spieler, der es einmal antesten will, sehr entgegen. Der monatliche Grundbetrag weicht nicht wirklich von anderen ab und ist immernoch erträglich.
Ich kann eigentlich jedem Fan von einfachen, aber suchterregenden MMORPGs nur empfehlen sich IRO einmal anzuschauen und sich so entweder die Zeit bis WoW zu vertreiben – oder gar bei Gravity’s Erstling zu bleiben, denn das Potential ist auf jeden Fall da.