Ein Rückblick in die 70er: Starsky und Hutch sind in ihrem Ford Gran Torino auf Streife – genauer gesagt gilt es, die gleichnamige Fernsehserie in den Kasten zu bringen – dafür seid heute ihr verantwortlich. Das Ganze ist recht einfach zu bewerkstelligen: eigentlich muss man nur wild durch die Gegend ballern und Vollgas geben – Lust bekommen?
Im Grunde genommen ist Starsky & Hutch wie Midtown Madness nur eben mit Kanonen, Disco und kultigen Karren. Man kann weder aus dem Auto aussteigen noch irgendwelche anderen Features nutzen, die man sich von einem aktuellen Spiel erwartet. Trotz dem einfachen und recht geradlinigen Spielprinzip macht’s einfach unglaublich Spaß, doch wie funktioniert die Sache?
Der Spieler übernimmt die Rolle von Dave Starsky
und Ken Hutchinson – ihr müsst nicht an Persönlichkeitsspaltung leiden, um spielen zu können, es ist ganz normal "beide" zu sein. Zu Beginn (und am Ende) eines jeden "Drehtages" bzw. Einsatzes gibt es eine kleine Unterweisung via Comic-Diashow die stark an Freedom Force erinnert.
Jetzt kann’s eigentlich schon los gehen. Die Steuerung ist recht simpel: Gas, Bremse, Lenkung und der Abzug für die Knarre. Wenn man Perspektivenänderungen usw. mitrechnet, kann man die Tastaturbelegung an einer Hand abzählen, aber das vermeidet schon mal den Anfangsfrust, den man beim Belegen der Tasten vor Spielbeginn, wie wir das von gängigen Ego-Shootern kennen.
Zurück zum Spielgeschehen: eigentlich fährt man immer nur mit Vollgas einem anderen Fahrzeug nach und versucht dieses zum Anhalten zu bewegen – mit anderen Worten: draufschiessen, rammen oder von der Strasse abdrängen. Ab und an gilt es auch, ein Fahrzeug zu eskortieren und ein paar Widersacher auszuschalten, aber im Grunde läuft’s auf das Selbe hinaus. Währenddessen zählt ein Counter ständig mit. Genauer gesagt sind das die Einschaltquoten – für jeden gelungen Rempler mit einem "bösen" Fahrzeug steigen die Quoten, Crashes mit zivilen Fahrzeugen senken diese – selbiges gilt für Hutch’s Schüsse mit der Faustfeuerwaffe. Damit das Steigern der Einschaltquoten etwas leichter fällt, gibt’s noch zwölf verschieden Powerups und fünf verschiedene Waffen.
Der Reiz von Starsky & Hutch liegt sicher nicht in der Komplexität oder in den vielen Innovationen, Kurzweile und schnelle Action sind eher die Spaßfaktoren. Die äußerst passende und authentische Musikuntermalung trägt perfekt zur Atmosphäre bei. Auch die Grafik kann sich sehen lassen – im Vergleich zu anderen Spielen im Genre (z.B. GTA 3) wirkt sie in gewissen Belangen sogar besser.
Für Fans der Serie aus der Mitte der 70er Jahre bietet das Spiel eine Vielzahl an Audio und Videomaterial, welches man sich allerdings erst durch das Abschließen der 18 Episoden und drei3 Bonus TV-Specials ansehen kann. Desweiteren gibt’s Exklusivmaterial von Antonio Fargas, dem Darsteller von Huggy Bearl.
Nachdem das Spiel durchgespielt ist, bieten sich immer noch einige Möglichkeiten für ein paar kurzweilige Spielchen zwischen durch: mittels "Freier Streife" kann man immer wieder in einem Zufallsszenario durch die Stadt jagen. Zudem lassen sich im Storymodus 22 Autoschlüssel einsammeln, mit deren Hilfe man die Story mit anderen Fahrzeugen immer und immer wieder spielen kann.
Starsky & Hutch hat mich sofort gefesselt, das Konzept und die Steuerung ist enorm einfach – um nicht zu sagen idiotensicher (also durchaus auch dafür geeignet, wenn man nach einer durchzechten Nacht noch Lust auf eine kleines Spielchen am Computer hat) – und es gibt vor allem keine „Ach fahr‘ mal zum anderen Ende der Stadt“-Aufträge. Spätestens 10 Sekunden nach dem Start der Mission geht’s schon unglaublich zu: Benzinfässer explodieren, Autos kolidieren und Gangster schiessen wie wild durch die Gegend.
Etwas lächerlich finde ich allerdings den im Handbuch beschriebenen Multiplayer Part – im Grunde genommen muss man nur irgendwen finden, der wie ein Blöder auf Alt Gr hämmert. Der Multiplayerpart ist also nur eine Umschreibung für’s Teilen der Tastatur (Damit erklärt sich auch der einzelne Punkt in unserer MP-Wertung). Hier gilt der Grundsatz: lieber gar kein Mehrspielermodus als ein grottenschlechter bei dem sich der Käufer verarscht fühlen darf – und sorry: aber das ist wirklich äußerst schlecht ;)
Nicht nur für Fans der Serie ist das Spiel ein Muss, auch für jene unter euch, die gerne mal am Abend ein halbes Stündlein (meistens werdens dann ja sowieso zwei oder drei Stunden) ein bißchen spielen und relaxen wollen. Geistig ist nicht viel zu tun, für Action ist aber gesorgt.