Die letzte Grenze der Menschheit: Hautnah!

Wir schreiben das Jahr … keine Ahnung, auf jeden Fall haben findige Ingenieure den Hyperraum erschlossen. Reisen von mehreren Lichtjahren im dreidimensionalen Raum lassen sich nun innerhalb weniger Augenblicke in der vierten Dimension durchführen. Neue Freunde, aber auch neue Feinde stehen der Menschheit gegenüber – das Übliche also, ABER rundenbasierend. Civilization 2, Alpha Centauri oder Space Empires 4 Freunde sollten jetzt genau weiterlesen …

Im Grunde genommen geht es um Ausbreitung, gnadenlose Ausbreitung der menschlichen Rasse im Universum. Wie in Space Empires geht es auch hier um Planeten, Sonnensysteme und Raumschiffe, allerdings gleicht das restliche Spielprinzip dann viel eher dem von Civilizations – allerdings etwas vereinfacht (immerhin hat man das Spiel damals von Sid Meier "geklaut"). Natürlich werden keine Städte gebaut sondern nur komplette Sonnensysteme besetzt und deren Planeten besiedelt. Je nach Qualitätsstufe des Planeten (diese reicht von eins bis unendlich) sind die Bewohner zufriedener und der Planet wirft monatlich mehr Credits ab. Ab etwa 15 Qualitätspunkten lohnt es sich, einen Planeten zu besiedeln – im späteren Verlauf des Spiel kann man vielleicht auch darunter gehen. Die Qualität des Planeten kann natürlich mit Gebäuden gesteigert werden. Ob man nun ein Habitat für die Bewohner baut oder sich gleich für einen Umweltkontrolle entscheidet, ist eigentlich nur eine Kostenfrage – Terraforming ist übrigens auch eine Möglichkeit, die Qualität zu steigern. Mit etwas Glück, wird diese aber auch bei einem Zufallsereignis gesteigert, die gibts alle paar Monate (sprich Runden).

Der Bau von Gebäuden und Schiffen und auch die Forschung funktioniert so wie wir das zB von Alpha Centauri gewohnt sind. Je nach Wirtschaftskraft des Planeten dauert es X Runden, bis das Gebäude/Schiff fertig ist, mit einigen Credits kann man den Bau alternativ aber auch beschleunigen oder sofort fertigstellen – alles eine Kostenfrage.

Die Forschung funktioniert mit einem simplen Technologiebaum, der in verschiedene Kategorien unterteilt ist. Leider ist der Baum nach "kurzer Zeit" schon erschöpft, Forschungen die eine prozentuale Steigerung vorhandener Werte verursachen gibt es so gut wie nicht. Hauptsächlich kann man mit neuen Errungenschaften neue Gebäude und/oder Schiffe bauen. Regierungsformen gelten übrigens auch als Technologie – ok, das ist vielleicht ja noch normal – aber, dass konventionelle Regierungsformen (Republik, Demokratie) X Jahre in der Zukunft nochmal erforscht und entwickelt werden müssen, ist schon etwas peinlich. Im Übrigen gibt es nur vier verschiedene Regierungsformen, die sich nicht wirklich gravierend von einander unterscheiden.

Die Hintergrundmusikuntermalung ist übrigens auch nicht sonderlich vielfältig, ein Einheitsgedudel, welches sich nur im Diplomatiemenü ändert – das ist aber wirklich sehr gut gelungen, im Vergleich zu den zuvor genannten Spielen sieht man hier sofort eine Gegenüberstellung der verfügbaren Güter auf beiden Seiten. Fügt man beim Gebot und der Forderung Bestandteile hinzu oder nimmt sie weg, sieht man sofort, ob das Gegenüber damit einverstanden wäre oder nicht. Leider hat das auch damit zu tun, dass das Spiel wenig vielfältig ist: wenige Technologien, wenige Handelspartner erlauben hier eine derartig übersichtliche Lösung. Multiplayerpart gibt es keinen.

Leider wartet Galactic Civilizations plus dem Addon Altarian Prophecy mit einer etwas dünnen Geschichte und einer schalen Kampagne auf – das Konzept ist zwar sehr interessant und bietet im Vergleich zu den alteingesessenen Genregrößen einige tolle Features (nur mal das Diplomatiesystem als Beispiel genommen), aber was das Wichtigste bei einem rundenbasierenden Spiel ist, wissen wir alle: Hot-Seat!

Eine Partie Civilization 2, wo spätestens nach der 20. Runde irgendein Mitspieler gemaßregelt wird, weil er mal wieder zu viel Zeit mit sinnlosen Herumgeklicke vertrödelt hat, kann einfach nur durch andere Hot-Seat Spiele ersetzt werden – selbstredend tritt dieser Effekt dann erneut auf.

Genrefans, die alleine spielen möchten, dürfen bei Galactic Civilizations gerne zuschlagen – alle anderen: bitte Finger weg! Wenn man schon ein zehn Jahre altes Spiel wieder aufpoliert, dann bitte mit zeitgemäßer Grafik UND zumindest einem Multiplayer Part.

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)