Über den Marsmännchen…

Lautlos schwebe ich mit dem Spaceshuttle im Erdorbit. Alles ruhig, aber nicht mehr lange! Es wird Zeit für den Wiedereintritt in die Atmosphäre. Theoretisch würde es einen exakten Wiedereintrittskurs geben, damit man auch planmäßig auf der Landebahn landet. Aber wie heißt es so schön: Selbst ist der Mann. Noch ein paar Sekunden und dann geht’s ab Richtung Heimat. Computerboxen auf "Max." gedreht damit man auch einen realistischen Sound erhält und dann mal bequem in den Sessel zurücklehnen. Wo zuvor noch Stille herrschte, bricht jetzt die Hölle los.

Der Wind pfeift als ob ein Düsenjäger neben meinem Zimmer starten würde und ich sehe nichts außer Wolken, Wolken und nochmals Wolken. Schon alleine der Blick auf den Höhenmesser lässt erahnen mit welcher Geschwindigkeit ich dem Boden entgegen rase. Die Höhenmeter purzeln im Hunderstelakkord. Nach einigen Sekunden endlich raus aus dem Wolkenschleier und ich erblicke endlich das Meer. Das Meer? Moment einmal. Theoretisch landen doch Spaceshuttles auf einer Landebahn oder? Jetzt weiß ich auch warum es einen exakt berechneten Wiedereintrittskurs gibt . Aber kein Problem für mich. Mit einer graziösen Wende verringere ich die Höhe und fahre die Landeklappen aus. Die Räder bleiben drin, macht ja wohl keinen Sinn bei einer Notwasserung. Nur noch wenige Sekunden und es gibt einen gewaltigen „Platsch“. 3,2,1……

So ungefähr ist mein aller erster Shuttleflug verlaufen und ich muss sagen: Astronauten haben es nicht leicht! In X-Plane 8 kann man aber nicht nur mit dem Spaceshuttle im All rumgurken sonder man hat auch diverse Flugzeuge zur Auswahl mit denen man sich einmal so richtig austoben kann. Angefangen vom Luftschiff „Hindenburg“ über diverse Jumbos, Fighters und Mars Space Ships ist alles vorhanden.

Um mit einem Flugzeug zu starten bzw. zu landen braucht man auch eine Rollbahn bzw. Flughafen. Da gibt es nicht nur ein paar zu Auswahl sondern gleich alle Flughäfen der Welt. Die meisten davon sind daher auch ziemlich lieblos und detailarm ausgefallen.

Die Steuerung ist sehr realistisch ausgefallen und die Flugzeuge verhalten sich von Typ zu Typ natürlich unterschiedlich. Wenn man also erst einmal die Landung mit einem gewöhnlichen, einmotorigen Flugzeug beherrscht, heißt das noch lange nicht, dass das bei einem Überschallflugzeug genau so einfach ist. Im Gegenteil man wird zunächst einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schnauze fallen.

Grafikmäßig kann X- Plane 8 gut mit seinen Konkurrenten mithalten. Lediglich der Mangel an Details, im Bezug auf die Landschaft, stört ein wenig. Aber wenn man sich erst einmal in luftiger Höhe befindet interessiert dies sowieso keinem mehr und man genießt den Ausblick.

Ein tolles Feature des Spiels ist der Wechsel zwischen den zwei Planeten Erde und Mars. Entweder man fliegt auf unserem Heimatplaneten oder man erkundet mal den Mars und macht dort eine Spritztour mit den Mars Ships.

X- Plane ist von der amerikanischen Flugaufsichtsbehörde FAA für die Ausbildung von Linienpiloten zugelassen und ist weltweit der einzige bekannte Flugsimulator für PCs, der aufgrund der Form bzw. der Geometrie eines Fluggerätes Vorhersagen über seine Flugfähigkeit treffen kann. Man kann also in X-Plane 8 eigene Flugzeuge entwerfen und diese auch fliegen. Jedes neue Fluggerät und dessen Geometrie wird gelesen und das Programm berechnet anhand der sogenannten „Blade Element Theory“ sein spezifisches Flugverhalten.

Ein durchaus gelungenes Spiel das aber noch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen hat. Die Benutzerfreundlichkeit lässt etwas zu wünschen übrig und X-Plane 8 hat mit einem gewissen sterilen Aussehen zu hadern. Es gibt auch kein allgemeines Hauptmenü um Änderungen vorzunehmen. Man kann Einstellungen nur im Spiel selbst über eine Taskleiste am oberen Bildschirmrand verändern. Für Flugsimulatorfans ist der Kauf von X- Plane 8 aber dennoch kein Reinfall da es eine tolle Alternative zu den anderen Flugsimulatoren ist.

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