Gutenachtgeschichte

Glum Buster
Glum Buster

Allzuviel habe ich ja nicht erwartet, als ich Glum Buster von Justin Leingang entdeckt habe. Pixelige Grafik oder Minifenster, komischer Name der nach einem schlichten Logikspiel klingt und lediglich 13 mb an Größe erwarteten mich als Ersteindrücke. So wirklich motiviert war ich ja nicht, aber da etwa mit Soldat ein einfaches Actionspiel mit Krümeloptik zu meinen All-Time-Favoriten zählt, lud ich es schließlich doch herunter. Immerhin ist es Charityware, also prinzipiell kostenfrei mit dem Aufruf zu einer freiwilligen Zahlung von der ein bestimmter Betrag an wohltätige Zwecke geht. Doch dazu mehr am Schluß.

Ohne auch nur den Hauch einer echten Story schmeißt mich das Spiel in einen kleinen Startbildschirm, in dem ich nach ein wenig planlosem Herumwandern von so etwas wie einem schwarzen Loch verschluckt werde. Ich lande mit meinem kleinen, gelb bekleideten Männchen in einer surreal anmutenden Welt, schwebe herum, und weiß erstmal nicht, was ich tun soll. Das ist übrigens ein Dauerzustand, denn bis auf ein paar Hinweise zur simplen Steuerung überlässt Glum Buster den Spieler seinem Schicksal.

Und wow. Das funktioniert. Ich hangle mich von Bildschirm zu Bildschirm, stoße auf größere und kleinere Rätsel, deren Lösung sich mir oft durch Nachdenken und ein wenig Kreativität erschließen, oder auf die ich manchmal durch pures Trial & Error kommen. Letzteres frustriert mich normalerweise und ich sehs gern als Anzeichen mangelnden Gamedesigns – doch nicht so hier. Zum Einen sind die Möglichkeiten oft relativ beschränkt, zum Anderen aber entwickelt sich ein ungeheurer Entdeckungsdrang, der einen immer weiter in diese sonderbar schöne Welt leitet, die trotz der zwischendurch auftauchenden Feinde stets Frieden ausstrahlt.

Jedes Rätsel für sich ist ein kleines Kunstwerk, ein Einfall entnommen wie aus Märchenbüchern, unbeschränkt wie die Fantasie eines kleinen Kindes, das mitfiebert, wenn ihm seine Eltern Geschichten aus 1001 Nacht vorlesen.

Vier Jahre lang wurde Glum Buster angeblich entwickelt. Und wie die Zeilen, die Sheherazade dem Sultan vorträgt nicht mehr als Tinte auf Papier sind, so bedient sich auch Glum Buster einfachster, technischer Mittel. Und so wie es dem lauschenden Kind egal ist, dass die Legende von Aladdin sich vor hunderten Jahren zugetragen haben soll, so egal war es mir, dass die Grafik vor zehn Jahren schon alt ausgesehen hätte.

Ich bin noch lange nicht durch mit dieser gespielten Erzählung, die ohne geschriebenem Wort auskommt und den Spieler handeln lässt. Und ich freue mich wie einst am Abend, zu erfahren, wie es wohl weitergeht. Danke dafür!

Und nun noch ein paar Worte zum Konzept „Charityware“ bei Glum Buster:

51% des Geldes gehen laut Homepage an die Starlight Children’s Foundation. Nach jeweils 25 eingegangenen Spenden erhöht sich der Charitybetrag um einen Prozent, bis schließlich durchgehend 99% des donierten Betrages dem karitativen Zweck gewidmet werden. Eine gute Sache, wie ich finde. Ich habe schon ein paar Euro per Paypal überwiesen, und lade euch ein, es mir gleich zu tun, wenn euch dieses Spiel gefällt.

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)