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Wir (fast) alle, sind wir nun Deutsche oder Österreicher, sind stolz darauf in einem unabhängigem Staat aufgewachsen zu sein. Wir haben unser eigenes Heer, ein eigenes Steuer-, Bildungs- und Justizsystem. Trotzdem kann man – wenn man von älteren Beispielen ausgeht – eigentlich ziemlich eindeutig sagen, dass Europa die Rolle einer amerikanischen Kolonie übernommen hat bzw. dass wir eigentlich zur USA gehören. Was also macht uns zu einer Kolonie der Amerikaner? Ich bin mir nicht sicher wie man einen Staat definiert, habe aber einige Anhaltspunkte auf Wikipedia finden können. Betrachten wir einmal das Reich Alexanders des Großen oder auch das Römische Reich. So lernt man schon von Kindheit an im Geschichtsunterricht welch gewaltige, für heutige Verhältnisse fast unvorstellbare, Ausdehnung diese Staaten durch militärische oder diplomatische Siege erreicht haben. Wir sehen Landkarten auf denen in ganz Europa nur mehr das berüchtigte S.P.Q.R. Wappen zu finden ist und bis ins heutige Norddeutschland gab es römische Straßen, Gebäude und dergleichen. Ähnlich verhielt es sich auch beim Reich Alexanders der seine Kultur zusammen mit seiner Armee in alle Welt brachte. Das diese Reiche unglaublich groß waren ist unbestritten, seht euch bei Bedarf einmal an welches gewaltige Reich Alexander seinen Nachfahren hinterließ (die allerdings alles in kürzester Zeit wieder ruinierten). Wie funktionierte dieser riesige Staat dann aber? Alexander setzte größtenteils einheimische Stadthalter ein, er hob Armeen aus der einheimischen Bevölkerung aus und diese ließen sich das auch meistens Gefallen, da sie erstens aufgrund der militärischen Macht Alexanders keine großen Chancen gehabt hätten und zweitens er (recht oft) auch Gnade walten ließ und auch einen gewissen Wohlstand für die (wichtige) Bevölkerung garantierte. Die neuen Provinzen des makedonischen Reiches verwalteten sich also selbst und waren weitgehend unabhängig, dafür mussten sie aber für Truppen und Nachschub sorgen.
Die Römer dehnten ihr Einflußgebiet auch oft auf eine andere Art und Weise aus. Sie gingen z.B. mit vielen Italienischen Stämmen Bündnisse ein, die sie verpflichteten Soldaten für die römischen Legionen bereitzustellen und auch Nachschublinien zu sichern bzw. zu liefern. Im Gegenzug bekamen sie das römische Bürgerrecht und das war eigentlich schon Privileg genug. Rom alleine hätte keine 30 Jahre überlebt wenn es nicht eine derart gut funktionierende Bündnispolitik etablieren hätte können.
Was alles belegt also, dass sich ein Staat ein Territorium einverleibt hatte? Wenn ich die obenstehenden Fakten mit den alten Landkarten des römischen bzw. makedonischen Reiches vergleiche kommen folgende Punkte in Frage: kulturelle „Umfärbung“, diverse Bauten, militärische und wirtschaftliche Hörigkeit und auch Abhängigkeit. Na, fällt euch schon etwas auf?
Europa ist von der USA wirtschaftlich abhängig, sobald George Dabbeljuh pfeift, springt und tanzt Europa nach seiner Pfeife. Kulturell haben wir zwar unsere Größen nach wie vor, doch sind diese schon lange gewaltig in der Minderheit. Eine amerikanische Kultur hat sich schon lange bei uns breit gemacht und deren Einfluss wird immer größer. Einfaches Beispiel ist mein Blog hier. Das Wort Blog ist euch wohl allen bekannt, aber mit deutscher Sprache hat es nicht das geringste zu tun. In diversen Online Kommunikationsmedien wird auch das durchgehende Kleinschreiben von Texten schon als völlig normal angesehen.
Wenn die USA militärischen Beistand brauchen werden die Europäer ihn liefern – in Form von Truppen – wie z.B. die Italiener – oder indirekt mit diversen Materialien, Aufklärungsdaten und dergleichen wie z.B. die Deutschen. Auch wir helfen den Amerikanern bestmöglich und lassen U.S. Truppentransporte gemütlich über unseren neutralen Luftraum fliegen. Im Extremfall machen wir vielleicht ein paar Abziehbilder (bald mit Eurofightern!) des Piloten und ein Diplomat gackert anschließend zahnlos in der amerikanischen Botschaft herum um anschließend etwas Ignoranz zu erhaschen (welche uns rhetorisch als großer Verhandlungserfolg präsentiert wird). Was unterscheidet uns also von einer damaligen römischen Kolonie? Eigentlich nur eines: Damals war es die militärische Stärke die uns gefügig machte, heute ist es der Wohlstand.