Seit gestern ist Star Wars Battlefront als Beta-Version für jedermann spielbar (Xbox One, PS4 und auf Windows über Origin). Ich habe mir den Multiplayer-Shooter bereits auf der Game City angesehen und auch gestern ein paar Spiele eingelegt. Höret nun, was ich denke.
Zuallererst das, was zuallererst nunmal verdammt auffällig ist: Star Wars Battlefront ist verdammt, verdammt, verdammt schön. Nicht nur, dass das Terrain grafisch toll aussieht und die Animationen dazu und das überall rund um das Schlachtfeld Dinge und Projektile explodieren und unbeeindruckt von unserer Anwesenheit Raumschiffe umherfliegen und was weiß der Teufel was noch alles. Nein, nicht nur all das. Es sieht vor allem einfach auch genau so aus, wie man sich Star Wars-Schlachtfelder seit der ersten Film-Trilogie vorstellt. Mitsamt dem Vintage-Nicht-Hochglanz der Prä-HD- und Prä-CGI-Ära.
Das Tempo ist der Shootouts ist recht hoch, Zeit zum Verschnaufen bleibt aufgrund der ständigen Aufgabensetzung nicht. Man fühlt sich mittendrin im Kampf um Hoth, und zwar nicht als entscheidendes Element, sondern als futzeliges Rädchen in der Schlacht. Man ist Kanonenfutter. Und zwar etwas weniger aber im Wesentlichen auch dann, wenn man zwischenzeitlich als Darth Vader oder Luke Skywalker spielt, was deren Implementation ins Spiel umso dubioser macht.
Ich weiß, es liegt sicher auch daran, dass ich einfach ein schlechter Shooter-Spieler bin. Aber ständig fetzen von allen Seiten der extrem offenen Karten Schüsse herbei und oft noch bevor ich den Gegner hinter irgendeinem Felsen ausmachen kann, bin ich schon wieder am Instant-Respawn-Button. Und wenn ich mir so die durchschnittlichen Respawns auf den Maps ansehe, dann geht das eh auch anderen so. Das trägt zum vorhin angesprochenen Gefühl bei, Teil einer größeren Sache zu sein, auf die man keinen wirklichen Einfluss hat. Es passt irgendwie. Aber rein spielmechanisch ist das eine frustrierende Angelegenheit und sie hat dazu geführt, dass ich die Beta immer recht schnell wieder abgedreht habe.
Irritation löst das auch ganze „Kauf dir dein Arsenal mit Ingame-Geld zusammen, nachdem du es freigespielt hast“ aus. Vor allem in den ersten Spielen ist man dadurch nur noch schlimmer benachteiligt, weil man gegen mit Jetpacks umherfliegende, beschildete Gegner nichtmal eine verdammte Granate zur Verfügung hat. Was diese Pseudo-Progression soll, erschließt sich mir nicht. Gerade weil Battlefront in all seiner abgespeckten Form (ohne Serverbrowser usw.) dermaßen auf Gelegenheitsspieler ausgerichtet ist, nicht auf Hardcore-eSportler. Und ein Kämpfer von Imperium und Rebellen wird doch wohl die Ausrüstung gestellt bekommen? Aber okay, das ist auf Dauer noch eher ein kleineres Problem.
Der Coop/Einzelspieler-Modus kommt ohne Storykampagne aus. Und so fühlt er sich an, wie ein einfacherer Multiplayer-Modus mit mehr Kanonenfutter auf der Gegnerseite. Vielleicht haben EA und DICE und Disney recht mit dieser Entscheidung. Möglicherweise wollen sowas wirklich zu wenige spielen, als dass es den Aufwand rechtfertigte. Rein persönlich finde ich diese Ausrichtung enttäuschend. Star Wars ist für mich ein Universum, in dem Geschichten erzählt werden. In der Beta ist nur eine Mission auf Tatooine enthalten. „Erobere dies, verteidige das, kille diesen AT-ST.“ Ja eh. Ganz nett.
Im November erscheint das Spiel für Windows, Xbox One und Playstation 4.
Ausblick: Das Heilmittel für das spontane Verlangen nach 15 Minuten Star Wars-Feeling