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Nur ganz wenige Worte

Eigentlich hatte ich die Überschrift zu diesem Artikel „Ohne Worte“ genannt, aber ok, ganz ohne Worte komme ich hier nicht aus – das wär ja auch irgendwie Beschiss am Leser. Aber ich werde mich kurz halten. Relativ. Weil zu Super Mario Galaxy wurde schon eine ganze Menge geschrieben, und so ziemlich alles was ich davon gelesen habe, ist richtig. Es wäre also eine große Herausforderung, euch das neueste Abenteuer des kleinen rotgekleideten Klempners in anderen, immer noch richtigen aber gut klingenden Superlativen zu beschreiben. Und das will ich mir nicht antun. Um das Spiel zu beschreiben fehlen einem ohnehin schon „fast die Worte„. (Gbase.ch, 10.0/10)

Denn Super Mario Galaxy ist schon als „Eins für die Ewigkeit“ (EG.de, 10/10) bezeichnet worden, das „ab sofort in den Büros eines jeden Spielentwicklers als Pflichtlektüre vorhanden sein“ (GW.de, 95/100) sollte. Und das kann ich nicht mehr toppen. Es ist „die erhoffte Offenbarung geworden und untermauert, dass Nintendo in Sachen Gameplay niemand so schnell das Wasser reichen kann.“ (WiiInsider.de, 10/10) Und das ist richtig und ein bisschen schön. Weil es das ist, was Sony und Microsoft nie haben werden, und wenn ihre Konsolen noch 1000 Mal leistungsfähiger werden. „Es ist eigentlich eine Schande, dass ich nur einen so ‚kleinen‘ Bericht zu Super Mario Galaxy schreiben kann. Aber es braucht auch nicht vieler Worte, um dieses Meisterwerk sondergleichen zu würdigen.“ (Demonews.de, 95/100)

Ein quietschbuntes Jump & Run benebelt die Sinne aller Reviewer. Und es ist schon das laueste Statement, wenn einer von einer Spielqualität schreibt „die zumindest im 3D-Bereich alles überragt“ (K-Videogames.de, 96/100). Das ist wohl ein Faustschlag ins Gesicht aller Technikfanatiker, die vergessen haben, was das Wort Spiel bedeutet und was „spielen“ ausmacht. Super Mario Galaxy ist bis ins letzte Detail liebevoll und lustig und schön und verspielt und macht Spaß. Und wem das nicht genug ist, der sollte sich seine Ratschläge über Computerspiele bitte anderswo holen, denn ich kann ihm oder ihr nicht mehr helfen. Aber hey, sonst ganz offensichtlich auch niemand.

Am Ende des Reviews stehen nun 10/10. Dass wir bei Rebell diese Wertung jemals auspacken, haben wir eigentlich ausgeschlossen, weil wir nicht an das absolut perfekte Spiel glauben. Das ist Super Mario Galaxy auch nicht, aber wenn jemals ein Spiel dieses Dogma ins Wanken gebracht hat, dann war es dieses – und damals Monkey Island, aber das war einfach unserer Zeit voraus (und wer mich kennt weiß, wie enorm viel dieser Vergleich wirklich wert ist). Es sind diese wenigen Kulturgüter, die es verdienen, dass man Traditionen zerschmettert um die gebotene Anerkennung auszudrücken und den Machern „Danke“ zu sagen.

Mein Rat ist: Wer bis jetzt noch keinen Wii hat und nicht eines der verspieltesten Spiele aller Zeiten verpassen will, der sollte schon morgen Montag losgehen und das Spiel mitsamt Konsole kaufen. „Ist es 250€ wert?“, hat jemand in einem meiner liebsten Foren kürzlich gefragt. Und ich schließe mit meinen eigenen Worten: Ohne Frage, das ist es.

10/10 Punkte

Machen neue Sterne einen neuen Mario?

Ihr begebt euch wiedermal auf die Suche nach Prinzessin Peach, welche von dem bösen Schildkrötenkönig Bowser entführt wurde. Dieser verzauberte ihr Schloß, machte alle ihre Untertanen zu Sklaven und stahl auch noch die Powersterne. Diese verbannte er in Gemälde um sie vor Mario fern zu halten. Doch Bowser hat nicht damit gerechnet, dass der Klemptner mit der roten Mütze diesmal Verstärkung an Board hat! Yoshi, Luigi und Wario heissen die 3 neuen, die mit ihren besonderen Fähigkeiten Mario zu Seite stehen.

Einleitung? Gerne!

Schon zu Beginn bemerkt man den ersten großen Unterscheid im Vergleich zum N64 Orginal: Nachdem die Klempner-Bande Mario, Luigi und Wario gefangen genommen werden, muß man sich als Yoshi an die Arbeit machen. Zuerst gilt es die drei oben genannten Charaktere zu retten, um anschließend den Kampf mit Bowser auf sich zu nehmen und am Ende die Prinzessin zu retten. Dies geschieht, wie im N64-Teil, nur durch Sterne die im ganzen Haus verteilt sind. Mit ihnen lassen sich die Türe öffnen, um den Weg für Peachs Rettung freizumachen. Insgesamt sind diesmal 150 Sterne im Schloss verteilt, man muss aber nur 80 finden um die Prinzessin aus den dreckigen Klauen von Bowser zu befreien. Die Sterne befinden sich in Parallelwelten, die man durch gezielte Sprünge in Wandgemälde des Schlosses erreichen kann. Es gibt aber auch wieder geheime Sterne, die man von Toad geschenkt bekommt oder auf sonstigen Wegen im Schloss entdeckt. Soweit also alles wie gehabt. Durch die größere Auswahl an Charakteren, die man außerhalb der 15 Standardkurse frei wählen kann, werden neue Möglichkeiten angeboten: Yoshi z. B. kann mit seiner Zunge wieder alle möglichen Teile bzw. Gegner schlucken und so u. a. mit einem Lagerfeuer Eisblöcke schmelzen. Mario hat aber auch eine besondere Fähigkeit gesponsert bekommen – durch die Aufnahme einer bestimmten Blume verwandelt sich Nintendos Vorzeigemaskottchen zu einem menschlichen Luftballon, mit welchem man auch die entferntesten Ziele erreichen kann. Wario hingegen vertraut auf pure Muskelkraft und kann damit diverse Felsblöcke mühelos zerschlagen.

Mario und Co. mit ungewohnter Steuerung

Etwas ungewohnt ist vor allem die Steuerung. Die Charaktere können zwar auch mittels des Steuerkreuzes durch die Gegend dirigiert werden, als präzise kann die Variante aber nicht bezeichnet werden. Auch wenn der Analogstick auf dem Nintendo DS nun schmerzlich vermisst wird, so hat Nintendo mit dem Touchscreen eine durchaus akzeptable Lösung des Problems gefunden. Es gibt eine Variante (Dual-Hand Mode), die speziell auf den Stylus zugeschnitten ist. Hierbei werden das Steuerkreuz oder aber auch die Buttons für Springen und Attacken verwendet. Mit dem Stylus-Stift wird dann per Touchscreen die Figur gesteuert, indem man einfach mit dem Stift in eine Richtung „fährt“. Für die Kamera sind auf dem Touchscreen spezielle Buttons untergebracht. Diese Variante eignet sich sogar für Linkshänder, da ja Steuerkreuz und auch Buttons gleich belegt sind. Am effizientesten stellte sich aber der Touch-Modus heraus: Mit dem linken Daumen und der Daumenhaube kann man die Figur fast problemlos steuern, ähnlich eines Analogsticks per Touchscreen. Die Buttons sind dabei für alle weiteren Aktionen belegt. Es braucht schon ein wenig Übung, dass Mario und Co. nicht bei jeder nächsten Gelegenheit in einen Abgrund stürzen, doch mit der Zeit hat man den Dreh raus und kann ähnlich wie mit dem Nintendo 64 Kontroller agieren. Präzise Wand- oder gar die bekannten Seitwärtssprünge lassen sich aber dennoch recht schwer verwirklichen – optimal ist die Steuerung nicht unbedingt, erfüllt aber mit etwas Übung ihren Zweck.

Der Vergleich – Nintendo DS mit besserer Technik?

Einen Vergleich zwischen dem Original und dem Remake muss man auch in technischer Hinsicht ziehen. Auf den ersten Blick gleicht der Nintendo DS Titel dem Original, doch fallen recht schnell einige Unterschiede auf. Vor allem die Charaktere und Gegner sehen auf dem Nintendo DS aufgrund einer etwas erhöhten Polygonzahl deutlich besser aus. Werden nun Texturen aus der Ferne oder aber auch die Hintergründe der Level wie beispielsweise Wolken und das Meer betrachtet, fällt auf, dass diese auf dem Handheld wesentlich schöner sind. Die Texturen kommen einfach schärfer und somit besser rüber. Allerdings handelt man sich dadurch auch einige unschöne Effekte ein: Befindet sich die Kamera, welche sich leider oft nicht optimal einstellen lässt oder sich selbstständig macht, zu nahe an Objekten, werden diese mit sehr groben Pixeln dargestellt.

Der Nintendo 64 bot hier flüssige Übergänge, welche das Bild aber auch verwaschen aussehen ließen. Im Großen und Ganzen ist Super Mario 64 DS also dem Original etwas überlegen und sieht schöner aus, was auch die Details betrifft. Blumenbeete und einzelne Objekte wie Zäune sind wesentlich detailreicher. Der Sound ist soweit auch erhaben und erklingt in einem sehr guten Sourround Sound aus den kleinen aber kräftigen Boxen des Handhelds. Alle Melodien wurden übernommen, während Mario nun einige neue Sprüche auf Lager hat. Erfreulicherweise hat man den Sound sogar für neue Rätsel verwendet – keine schlechte Idee und klappt auch prima.

Die Minispiele und Multiplayer

Komplett neu sind die 36 Minispiele. Allesamt sind sie speziell auf den Touchscreen abgestimmt, sprich die Steuerung der Minispiele erfolgt eigentlich nur mit dem Stylus. Insgesamt stehen zu Beginn gleich acht Mini-Games zur Verfügung, die angespielt werden können. Weitere müssen im Adventure-Modus gefunden werden. Überall laufen hier neuerdings Hasen herum, die man einfach nur einfangen muss. Auch hier müssen alle vier Charaktere genutzt werden, denn jeder kann andere Hasen finden. Diese Spiele reizen endlich auch mal die Möglichkeiten des Nintendo DS einigermaßen aus. In vielen verschiedenen Geschicklichkeits-, Denk- oder Sportspielen versucht man ständig, die Highscore zu knacken. So gibt es zum Beispiel unterschiedliche Memory-Varianten, es muss eine riesige Schneekugel bewegt werden oder aber man zeichnet mit dem Stylus Wege bzw. Trampoline, die der jeweiligen Spielfigur weiter helfen. Nintendo hat sich hier einige witzige Ideen einfallen lassen und zeigt deutlich auf, in welche Richtung die Nintendo DS Spiele gehen können. Leider gleichen sich einige Minispiele, sodass die Netto-Auswahl wieder etwas geringer ausfällt. Den Spaß an den Minigames verliert man dadurch aber nicht.

Wer zudem noch einige Freunde auftreiben kann, die ebenfalls einen Nintendo DS besitzen, darf sich auch in einem neuen Mehrspielermodus vergnügen. Hierfür ist sogar nur ein einziges Modul von Nöten – alle anderen Mitspieler laden sich den Multiplayer für die Dauer der Session auf ihren DS. Bis zu vier Spieler jagen hier auf vier Karten den Sternen nach. Sieger ist derjenige, welcher am Ende die meisten Sterne bekommen hat. Lustig ist dabei der Konkurrenzkampf: Die begehrten Sterne können den Gegnern im wahrsten Sinne des Wortes herausgeprügelt werden. Insgesamt ist der Modus durchaus nett geworden, etwas mehr Abwechslung und Spieltiefe hätten den Spielspaß aber deutlich anheben können, 4 Levels sind einfach zu wenig.ppt!

Mit Super Mario 64 DS wird für Mario Fans ein Traum wahr. Das unterhaltsame Original vom Nintendo 64 wurde noch verbessert und mit einem Multiplayer-Modus, der allerdings nicht allzu viel Abwechslung bietet, ausgerüstet. Desweiteren wurden durch den Touchscreen lustige Ideen eingebaut. Für Spieler die auf gute Unterhaltung für Unterwegs wert legen ist dieses Spiel wärmstens zu empfehlen. Auch Gamer die das Spiel schon durchgespielt haben sind durch die neuen Charaktere, Minispiele und Sterne herzlich dazu eingeladen ein weiteres mal die rote Klempnermütze aufzusetzen. Spieler die nur auf den Multiplayer-Modus für spannende Abende abgezielt haben werden allerdings etwas enttäuscht. Die 4 Level sind zwar ein nettes Gimmick, reichen aber einfach nicht um einen Zockerabend auch nur ansatzweise zu füllen.