Der Test zu Mad Skills Motocross ist nun eine Woche alt und ich bin immer noch nicht durch, spiele es aber weiterhin. Selbst in der „Endgerade“, der Turbo Division, verlässt mich die Motivation nicht. Ein gutes Zeichen, angesichts der Qualitäten des Spiels aber höchst verwunderlich.
Und mit den Qualitäten meine ich jetzt nicht die konzeptbedingte Einfachheit oder die spielerische „Monotonität“. Beides ist nämlich okay, das Spiel bietet was es verspricht, und was es verspricht macht es sehr gut. Doch es treibt einen nahe daran, seinen PC vor Frust in Trümmer zu verarbeiten oder einen Heulkrampf zu bekommen.Das ist wenig lustig wenn man selbst der Gescheiterte ist, aber umso unterhaltsamer als Zuschauer (wie ich seit der Beobachtung von Kollegen Schaffer bei der Absolvierung der letzten Division 1-Strecken weiß).
Der Blutdruck schießt in unendliche Weiten und man möchte ausrasten. Und alles nur, weil man beim gefühlten tausendsten Versuch eine Strecke zu bewältigen kurz vor dem Ziel nicht über der Finish-Line sondern Kopf voran im Staub landet. Sehr gerne ist es die letzte kleine Unebenheit, die einem das Gleichgewicht raubt.
Und es gibt mehrere solcher Aufgaben in diesem Spiel an denen man schier verzweifeln möchte und es trotzdem immer wieder probiert. „MacFly“ wäre da ein Kandidat, genauso wie „sinks“, der 8-Sekunden-Wheelie oder „turbojump 2“. Wie oft bin ich kurz vor dem Ruhm aus Nervosität, Unachtsamkeit oder warum auch sonst immer entscheidend gestürzt. Ich möchte gar nicht erst nachzählen oder schätzen. Und ob sich der angekündigte Multiplayermodus gesund auf meine Nerven auswirken wird, darf bezweifelt werden.
Am Beispiel dieses Videos möchte ich euch nun zeigen, dass so ein Sturz im Endspurt aber auch sein Gutes haben kann…
Von Anfang an hatte Mad Skills Motocross (ich werde es der Einfachheit halber ab nun mit MSM abkürzen) einen Stein im Brett bei mir. Schon als ich das Video sah, wusste ich dass das eines dieser Spiele ist, die „easy to learn but hard to master“ sind. Also: leicht zu erlernen aber schwer zu meistern. Turborillas MSM ist eine Mischung aus einem 2D-Rennspiel und dem Geschicklichkeitsspiel X-Moto. Beide Konzepte sind nicht neu, aber ihre Kombination ist erfrischend.
Das Spielziel ist simpel: Rennen gewinnen. Ich werde also auf meinem grünen Motorrad über halsbrecherische Strecken gejagt, die mir dank der netten Physikengine einiges an Timing und Geschick abverlangen. Dazu ist der KI Konkurrent auf einigen Strecken nur sehr schwer zu besiegen. Auf manchen „Pisten“ genügt die kleinste Unachtsamkeit, und schon sieht man seinen Fahrer – schreiend, untermalt von bösartigen Knackgeräuschen – in bester Ragdollmanier durch das Gelände fliegen. Das Spiel lässt mich nach einem Sturz zwar weiterfahren, praktisch konnte ich bis dato aber nur zwei mal nach einem Sturz das Rennen noch für mich entscheiden. Alle paar Runden gibts statt eines Head-to-Heads eine Aufgabe des grauhaarigen Mentors, der einem allerlei Tricks abverlangt und zwischendurch mehr oder weniger nützliche Hinweise einstreut, wenns mal nicht so läuft.
Ausserdem stattet er in jeder „Division“ (Liga) das Bike mit einem neuen Special aus, dass einem bei der Bewältigung der Strecken hilft. Darunter etwa einen Nitro-Boost und Gleitflügel. Was zuerst etwas deplatziert wirkt ergibt schließlich Sinn und sorgt für notwendige Abwechslung im Rahmen eines limitierten Spielprinzips. Dazu muss ich noch sagen: Auf einem Motorrad durch die Gegend zu gleiten, das hat schon was!
Beim wichtigsten Teil für ein simples Spiel wurde glücklicherweise auch nicht geschludert: Die Steuerung ist eingängig, geht leicht von der Hand und kommt mit 5 Tasten aus. Das Spiel unterstützt zudem auch noch Maus- und Gamepadausgabe (wie Ersteres je funktionieren soll weiß ich nicht und Zweiteres hab ich nicht getestet). Die Grafik ist solide und repräsentiert „modernen Retro-Charme“, die Musik stammt vermutlich direkt aus den frühen 90ern und dudelt meistens nicht unpassend, aber ziemlich belanglos vor sich hin.
Wer sich durch die ansteigende Irrwitzigkeit aller 5 Divisionen gekämpft hat darf sich mit dem durchaus brauchbaren Streckeneditor spielen.
Der größte Schwachpunkt von MSM ist, dass es keinen Multiplayermodus besitzt. Sowohl online wie auch als Hotseat-Partie hätte das einen großen Reiz. Zudem würde die Physikengine nebst Extras wie den Gleitflügeln noch andere Spielmodi ermöglichen – meine Lieblingsüberlegung ist derzeit ein Motorrad-Skispringen.
Last but not least sei anzumerken, dass MSM sowohl auf Windows, Linux und Mac OS läuft und derzeit knapp 24 € kostet. Das ist für ein Casualgame schon eine etwas gehobene Preiskategorie, aber wer auf Geschicklichkeitsspiele dieser Sorte steht, kann bedenkenlos zugreifen. Alle anderen können sich den Kauf anhand des Videos unten überlegen oder an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Also dann, Vrooom Vrooom!
Update: Tobias von Turborilla hat mir bestätigt, dass an einem Multiplayermodus für Online und Hotseat gearbeitet wird!
MAD SKILLS MOTOCROSS GEWINNSPIEL
Turborilla war so freundlich und hat uns 4 Keys zur Verfügung gestellt, die wir nun unter euch – unseren werten Lesern – verlosen.
Die Teilnahmebedingungen sind die Üblichen: Ein Kommentar unter diesem Artikel bringt euch ein Los. Für einen auf Twitter geposteten Link hierher nebst Erwähnung von @rebell_at gibts ebenfalls eines, also pro Person maximal zwei Lose.
Bis zum Sonntag, 24. Januar 2010, 23:59:59 könnt ihr teilnehmen, einen Tag später werden die glücklichen GewinnerInnen ermittelt.
Update: Die SiegerInnen sind gekürt: Darina, Anno07, Florian P., newmooo0