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Entwickler von „1979 Revolution“ in Heimat zu feindlichen Spionen erklärt

1979 Revolution: Ein Spiel über die Geschichte des Iran wird dort als feindliche Propaganda denunziert
1979 Revolution: Ein Spiel über die Geschichte des Iran wird dort als feindliche Propaganda denunziert

Kürzlich haben wir von 1979 Revolution – Black Friday berichtet. Das Action-Adventure (PC, Android und iOS) über die iranische Revolution tut sich bei kickstarter bisher recht schwer, die angestrebten 395.000 US-Dollar zu sammeln. Interessant ist eine Information im Pitch.

iNK Stories-Gründer Navid Khonsari behauptet da, dass er wegen dieses Spiels von Zeitungen im Iran (und dementsprechend wohl auch vom Regime) zum feindlichen Spion erklärt wurde. „Die Anschuldigung bedeutet, dass ich nicht mehr in den Iran kann“, schreibt Khonsari. Gegenüber Kotaku erklärt er: „Als etwas über das Spiel bekannt wurde, hat eine konservative iranische Zeitung davon Wind bekommen und mich zum Spion erklärt.“ Man werfe ihm vor, Propaganda zu machen. „Das ist wirklich scheisse, weil ich noch Familie im Iran habe.“ Als Ergebnis des Spiels hätte auch der Künstler, der die meisten Konzeptgrafiken gezeichnet habe, aus dem Iran flüchten müssen. „Wir haben noch nicht einmal irgendwas veröffentlicht, aber jeder der mit dem Spiel verbunden ist gilt als schuldig.“

Im Kotaku-Interview findet ihr auch eine Menge Infos darüber, wie sich 1979 Revolution spielen soll. Eine spannende Information ist außerdem, dass es nur der Start einer Serie an Games sein soll, die politische Realitäten und Kämpfe rund um den Globus in den Fokus rücken sollen, von denen Gamer normalerweise nie zu hören bekommen. 1982 El Salvador, 1988 Panama, 1992 Liberia und 1995 Bosnien könnten dabei Themen sein. Geschrieben sollten die Geschichten aber wie 1979 Revolution aber jeweils von Leuten mit persönlichen Bezug werden. Die Software wird mehr als Plattform dargestellt, auf der sich Autoren aus diesen Ländern verwirklichen können.

Wäre schade, wenn dieses ambitionierte Projekt bei den Crowdfundern durchfallen würde.

1979 Revolution – Ein Action-Adventure über Irans Revolution

1979 Revolution

Beim Betrachten der Verkaufs-Hitlisten hat man manchmal das Gefühl, dass Spieler immer wieder nur dieselben Szenarien durchspielen. Den Zweiten Weltkrieg haben manche zum Beispiel mittlerweile wohl länger bespielt, als er damals wirklich gedauert hat. Die Revolution von 1979 im Iran ist hingegen kein Dauerbrenner. Bisher ist sie mir in Games noch gar nicht untergekommen. Mit 1979 Revolution soll sich das ändern. Das episodische Action-Adventure hat schon allein deshalb einen gewissen Vorsprung darin, mich zu interessieren – und einen gewissen Bildungswert obendrein.

Einen Prototypen gibt es bereits. Bei Kickstarter wirbt das kleine Entwicklerteam von iNK Stories nun um die Finanzierung der ersten Episode namens „Black Friday„. Der Start der Kampagne verlief recht gut. Fast 50.000 von 395.000 Dollar sind in den ersten beiden Tagen zusammengekommen.

1979 Revolution: Black Friday soll sich namensgerecht dem Tag der Revolution widmen, an dem das Militär erstmals auf Demonstrationen schoss. Die Entwickler sitzen zwar in New York, haben aber durchaus persönliche Hintergründe im Zusammenhang mit diesem historischen Ereignis, flüchteten sie doch teilweise nach der Revolution selbst aus dem Iran (oder leben noch dort). „Mein Großvater hat mich während der Revolution durch die Straßen geführt“, erinnert sich Autor Navid Khonsari (ehemals Rockstar: Max Payne, GTA, Alan Wake) an die Ereignisse im Pitch-Video.

Das Spiel soll eine Mischung aus Entdeckung, Stealth und dem fällen von folgenreichen Entscheidungen werden. Die Geschichten werden dabei auf wahren Gegebenheiten basieren, erzählt im Stile von Graphic Novels. Das klingt nach einer spannenden Mischung, die da über die Unity-Engine zuerst auf iOS erscheinen soll und auch dafür optimiert wird. Die Engine hat allerdings den Vorteil, dass sie Multiplattform-kompatibel ist. Das erste (noch nicht öffentlich bezifferte) Stretchgoal wäre also ein Port auf Android und PC (Win/Mac/Linux) und später auch Konsolen.