Anscheinend scheinen der Spiele-, Musik- und Filmindustrie in Amerika alle Mittel recht zu sein, um dem illegalen Treiben an Tauschbörsen ein möglichst schnelles Ende zu bereiten.
Nachdem die Prozesse gegen Raubkopierer und Nutzern von Tauschbörsen in Amerika wohl nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben und es auch weiterhin schwierig ist, den Heimkopierer zu verfolgen, da dies meist mit langwierigen Prozessen einher geht, haben nun zwei Entwickler aus Amerika einen Trojaner zum Aufspüren angeblicher Raubkopierer entwickelt.
Dieser Trojaner kann dabei mit Cracks und Keygeneratoren mitgeschickt werden. Öffnet der ahnungslose Nutzer nun diese Datei wird eine Meldung auf dem Bildschirm projiziert, die den Anwender darauf hinweist, dass das Kopieren von Spielen, Filmen und Musik illegal ist. Zeitgleich installiert sich der Trojaner jedoch unsichtbar für den User auf dessen Computer und sammelt ab dann alle Informationen über den Nutzer, die zur weiteren Verfolgung wichtig sind.
Bei diesen Informationen soll es sich angeblich „nur“ um die momentane IP-Adresse, das Ursprungsland des Surfers sowie die Zeit in der die Warnmeldung auf dem Bildschirm angezeigt wird handeln. Unklar ist jedoch, ob der Trojaner nicht dennoch in der Lage ist, weitere Informationen des Users auszuspähen und diese weiterzuleiten.
Fraglich ist die Methode ohnehin schon: Erstens würde die Unterhaltungsindustrie so selbst mit illegalen Mitteln gegen die Raubkopierer vorgehen. Zweitens blieb manch ungescholtenem Anwender in der Vergangenheit gar keine anderen Möglichkeiten als den Einsatz eines Cracks in Erwägung zu ziehen. Dies liegt daran, dass mittlerweile viele Spiele mit exotischen Kopierschutzmechanismen ausgerüstet sind, die oftmals Probleme mit CDRW- und DVD-Laufwerken machen. In Ausnahmefällen verweisen Hersteller sogar auf die Benutzung eines Cracks: Take 2 erlaubte damals nach Einholung einer Erlaubnis den Benutzern das Verwenden eines Cracks, bei denen GTA 3 aufgrund des Kopierschutzes nicht auf ihrem PC funktionierte. In Zukunft würde das für den Benutzer also bedeuten, sich mit dem Trojaner zu infizieren.
Dieses Beispiel zeigt, wie auch ungescholtenen Benutzer zur Zielscheibe fragwürdiger Methoden der Unterhaltungsindustrie werden könnten, obwohl sie sich keiner strafbaren Handlung ermächtigt haben, sondern nur der Empfehlung des Hersteller Folge leisteten.
Nicht umsonst wird dieses Thema in vielen Foren in Amerika sehr kontrovers diskutiert.