Ein Zug fährt über eine Brücke – kann man sich in der heutigen Zeit noch viele Dinge vorstellen die weniger spektakulär sein könnten? Ich nicht, aber trotzdem begeistert das Brückenbau-Prinzip seit Jahren viele PC-Spieler. Ob in Bruidge Builder oder dessen Nachfolger Pontifex – es macht Spaß die Physik zu überlisten. Chroniclogic (<a href="http://www.rebell.at/?site=rfull&cnt=show_r1&post_id=309" target="_blank">Gish</a>) hat mit BridgeIt nun einen grafisch opulenten, inoffizielen Nachfolger in der Mache. Wir konnten ihn einmal anspielen.
Beim grundlegenden Ablauf ändert sich auf den ersten Blick nicht besonders viel gegenüber den bekannten Pendants. Zu Beginn steht einem (ein für gewöhnlich knapp bemessenes) Budget zur Verfügung. Auf einer prinzipiell zweidimensionalen Ebene zeichnet man nun den Aufriss einer Brücke, die den vorgegebenen Ansprüchen genügen muss. Die reichen von einer einfachen Eisenkonstruktion für Autos bis hin zu komplizierten Hängebrücken mit integrierter Zugbrücken-Funktion für den Schiffsverkehr.
Der Clou bei BridgeIt sind die verschiedenen Materialien. Vom normalen Eisen-, über schwere Stahlträger bis hin zu Metallseilen ist alles mit dabei. Beim Einsatz sind Stabilität und Gewicht natürlich zu beachten, ansonsten kracht die ganze Bastelei den Gesetzen der Statik folgend zusammen.
Und das sieht ziemlich klasse aus, denn Chroniclogic sorgt für eine superbe Optik. Zeitgemäße 3D-Effekte darf man allerdings vorerst nur auf nVidia-Grafikkarten ab der Geforce 4 Ti-Generation (MX funktioniert nicht) beobachten. Die Entwickler arbeiteten eng mit nVidia zusammen, das ist der Tribut dafür. Dass das die ohnehin bereits oft hitzig geführte Debatte, ob Spiele für gewisse Marken optimiert werden sollten, darf wohl erwartet werden.
Zurück zum Spiel: Hat man erst einmal seine Brücke fertig gestellt, beginnt der Stresstest (Das heißt oft: "Du bist des Todes Brücke!"). Dort muss die Brücke natürlich einmal ihrem eigenen Gewicht standhalten. Tut sie das tatsächlich (und das wird sie nicht immer, der Schwierigkeitsgrad steigt merkbar an), dann rollen Autos beziehungsweise Züge darüber. Liegt sie auch nach diesen Strapazen noch nicht auf dem Grund der jeweiligen Schlucht, dann gibt’s als netten Bonus noch den sogenannten Erdbeben-Button. Da ich weiß, dass Rebell-Leser von Geburt an wahre Intelligenzbestien sind, will ich auf dessen Funktionsbeschreibung aber verzichten.
BridgeIt kann man über die offizielle Website erwerben. Die Vollversion ist bereits verfügbar, lag uns allerdings noch nicht vor.
Sieht schön aus, spielt sich einfach – zwei Garanten für puren Spielspaß? Für gewöhnlich zumindest einflussreiche Teilaspekte, aber trotz der netten Erweiterungen gibt das Spielprinzip für eine ordentliche Langzeitmotivation bei BridgeIt nunmal nicht genug her (Ansichten von Architekten mal außen vor genommen). Wie schon bei Bridge Builder macht es mir zwar eine Zeit lang Spaß den Gott über die Zugbrücken zu spielen (und sie bösartigerweise einstürzen zu lassen), nach einiger Zeit ist es aber zu schlepend, zu eintönig – wenn auch bestimmt fordernd. In unserer Preview-Version weist das Spiel keinerlei Schwächen auf, ist aber nunmal was es ist: ein tolles Spiel, allerdings nur für Zwischendurch oder für absolute Knobel-Freaks. Da ändert auch die Optik nichts, deren nVidia-Exklusivität sicher die ein oder andere Kontroverse zwischen Marken-Fanboys herbeirufen wird…
Ersteindruck: Befriedigend