Mittelerde. Wir schreiben das 3. Zeitalter. Die Welt ist im Wandel. Große Könige gibt es nicht mehr, das Volk ist geteilt. Als Zeichen der Macht wurden die Großen Ringe geschmiedet. 3 den Elben, den Reinsten und Weisesten Geschöpfen Mittelerdes. 7 den Zwergenkriegern, geschickte Bergleute und Schmieden. Und 9 den Menschen, welche vor allem nach Macht strebten. Doch heimlich schmiedete der dunkle Meister Sauron einen Meisterring, geschmiedet in den Feuern des Schicksalsberges, welcher alle anderen Völker beherrschen kann. Nach und nach gerieten die freien Völker unter die Herrschaft Saurons. Doch durch ein letztes Bündnis zwischen Elben und Menschen konnte der dunkle Herrscher besiegt und seine Macht zerstört werden. Der Ring aber blieb erhalten und will zurück zu seinem Meister …
Die Welt ist im Wandel … Ja, die Welt der Echtzeit-Strategie-Spiele ist im Wandel. Seit der Veröffentlichung von WarCraft III, wurden viele zu Strategen bekehrt. Und diesen Trend setzt War of the Ring fort.
Schon das aufwendig gestaltete Installationsmenü bietet einen Vorgeschmack auf den Detailreichtum des Spiels. Was in WarCraft III in Sachen Gameplay zu bemängeln war, wurde von Liquid zu Herzen genommen und oftmals ausgebessert. Den Entwicklern gelangen liebevoll gestaltete Charaktere und prachtvolle Spielwelten. Die Schauplätze Mittelerdes wurden mit sehr viel Gefühl und Ideenreichtum geschaffen. Von den Hängen des Schicksalsberges bis zu den Tiefen Morias, wartet eine effektvolle und mystische Welt auf euch. Grafisch und soundtechnisch ist nichts an diesem Spiel auszusetzen.
Erstmals ist es in einem Herr der Ringe-Game auch möglich, die böse Seite zu steuern. Zudem ist das Spiel eine gute Ergänzung zu den Filmen – obwohl Vivendi eigentlich nur die Lizenz für die Umsetzung der Bücher hat. Es werden dort einige Fragen des „Warum und Wieso?“ geklärt, bzw. einige Erklärungen zur Vorgeschichte gemacht.
Ein besonderes Lob verdienen die verschiedenen Tutorials, auch wenn viele denken werden: „Tutorials? Brauch ich nicht! Langweilig!“. Nun, diesen Leuten würde ich trotzdem empfehlen, das ein oder andere Tutorial zu spielen, weil dort einige Charaktere gehörig auf die Schippe genommen werden.
Wie in WarCraft 3 gibt es zu befehligende Helden. Die gute Seite vertreten Frodo Beutlin, Gimli, Legolas, Aragorn und Gandalf. Für die dunkle Seite treten Gollum, Grischnach, Saleme, der Herr der Nazgul und Saruman an. Alle Helden haben individuelle Fähigkeiten, sowie Stärken und Schwächen.
Wenn man beide Kampagnen (gut und böse) geschafft hat, warten noch ein Haufen Maps für das so genannte „Scharmützel“ auf euch. Leider ist die Künstliche Intelligenz des Computers nicht besonders herausfordernd, was die Skirmish-Schlachten eher zu einer lächerlichen Angelegenheit macht.
Ein besonderes Feature sind die Schicksalskräfte. Durch das Töten von gegnerischen Einheiten, erhält man Punkte. Wenn man genug davon gesammelt hat, kann man diese in Fähigkeiten des Helden, oder gewisse Zauber investieren.
So kann man durch Sammeln von sieben Schicksalspunkten einen mächtigen Ent (Baummenschen) als Verbündeten beschwören. Das System ähnelt Liquids meisterhaftem vorherigen Werk Battle Realms.
Leider ist das Game mit nur rund 20 Stunden Spielzeit einfach viel zu kurz für den Preis. Es gibt leider nur zwei Kampagnen und nur zwei Parteien (alle verbündeten Rassen werden zu einer einzigen Seite vereint).
Durch den einfachen Schwierigkeitsgrad bleibt die Langzeitmotivation für Solo-Spieler auf der Strecke. Eigentlich schade, bleibt eigentlich nur die Herausforderung über das Internet gegen andere Spieler.
Ich hätte mir mehr erwartet, vielleicht ein bisschen mehr Entwicklungszeit und es hätte uns ein Knüller erwarten können. Nur ist dem leider nicht so, und man hätte dann ja auch den Hype um den Film verpasst. So empfehle ich War of the Ring leider nur für Echtzeit-Strategie-Anfänger und natürlich für Fans der Herrn der Ringe-Trilogie.
Herr der Ringe ist Kult! WarCraft III ist auch Kult! Als logische Schlussfolgerung kann aus dem Mix kann eigentlich nur ein gutes Game entstehen. Leider ist Herr der Ringe: War of the Ring für richtige Profis zu einfach, aber es gibt ja noch den Multiplayer-Part, um sich mit anderen zu messen. Auch ist das Spiel viel zu kurz. Nur zwei Kampagnen, wobei jede Mission nur maximal 60 Minuten dauert – da hat die Konkurrenz einfach mehr zu bieten. Zudem wird die Geschichte nur mit kurzen Texten erzählt – auf aufwändige Render-Videos wurde verzichtet. Auf was soll man sich dann nach einer Mission freuen?