Wer als Kind „Es war einmal… das Leben“ gesehen hat, der weiß: Krankheiten sehen fies aus und treiben gerne allerlei Schabernack. Dessen ist sich auch das Zombie Cow-Entwicklerteam bewusst und macht bei „Privates“ da weiter, wo sich die Trickfilmerklärung unseres Körpers ausgeschwiegen hat: Bei sexuell übertragbaren Krankheiten.
Also wird er Spieler als Anführer eines vierköpfigen „Polizeitrupps“ (ausgestattet mit Kondomhütchen und Gewehren) losgeschickt, um Herpes, Gonnorhoe (Achtung: Wikipedia-Artikel mit Bildern…) und Co zu bekämpfen. Dabei ist man in allerlei infizierbaren Körperregionen unterwegs, erklimmt zuerst den „Mount Vagina“ und ist später auch einmal im titelgebenden Territorium unterwegs.
Die Gegner reichen von allerlei mehr oder wenig witzig inszenierten Viren, Infektionen und Läusen bis hin zu Spermien, die einige Male für diverse implizite Anspielungen auf den „Gastgeber“ herhalten müssen. Die sind nicht immer gelungen, und die Realisierung des HIV-Viruses wandelt wackelig auf dem schmalen Grat zwischen Humor und Geschmacklosigkeit.
Diverse der gut gesprochenen Dialoge entlockten mir jedoch das eine ums andere Mal ein Schmunzeln oder mehr, Ähnliches gilt für manche Levelabschnitte (Stichwort: „Welcome to the Anus“). Ansonsen weiß „Privates“ in der grafischen Inszenierung weitgehend zu überzeugen, wenngleich es fallweise lieblos und unfertig wirkt.
Trotzdem hat mir der Plattformer in bizarrem Ambiente einigen Spaß gemacht, wenngleich auch nicht lange. In wenigen Stunden hat man das Abenteuer hinter sich. Ein verschmerzbares Manko, denn bis auf einen rund 95 Megabyte fassenden Download kostet „Privates“ keinen Cent.
Zu haben ist das Spiel für Xbox und PC, runterladen könnt ihr letztere Version hier.
Hinweis: Das Spiel ist hardwarehungriger als es aussieht und zwingt meinen Gaming-Laptop bei besseren Einstellungen und größerem Gegneraufkommen in die Knie. Wer nicht über ein einigermassen aktuelles System verfügt, wird wahrscheinlich die Auflösung herunter- und Anti-Aliasing abschalten müssen.