Unsere Quasi-Nachbarn hatten 2007 ein turbulentes Jahr. Erst folgte der Splitt mit ihrem langjährigen Partner Piranha Bytes, dann gab es Streitigkeiten um die Namensrechte an der populären Gothic-Serie. Mittlerweile wird der vierte Teil der Serie von Spellbound entwickelt und bei JoWood wendet man sich wieder seiner Hauptaufgabe zu. Einige Neuerscheinungen wollen wir euch an dieser Stelle präsentieren, darunter dürfen auch einige alte Bekannte sein.
Life Signs – Hospital Affairs Release: (Oktober 2007):
Euch war Trauma Center auf dem DS zu schwer? Dann werdet ihr mit Life Signs sicherlich glücklich werden. Wie im großen Vorbild schlüpft ihr in die Rolle eines aufstrebenden Doktors und versucht die Schmerzen eurer Patienten zu heilen oder zumindest zu lindern.
Bevor ihr jedoch überhaupt im Operationssaal das Skalpell wetzen dürft, müsst ihr erst einmal diagnostizieren, was dem Patienten überhaupt fehlt. Durch intensive Gespräche oder den Abgleich von Röntgenaufnahmen kommt ihr dabei der eigentlichen Krankheit auf die Spur und könnt euch danach auf die Operation vorbereiten. Damit ihr jedoch nicht nur von Operation zu Operation hetzt, werden die unterschiedlichen Fälle mit einer Soap-ähnlichen Story verknüpft. So gibt es Intrigen zu überstehen, brauchen Freunde und Kollegen in schweren Zeiten Beistand oder ihr selbst kümmert euch um die Motivation eures Teams. Denn ohne eine gut ausgeruhte und vor Tatendrang nur so sprühende Mannschaft können auch die besten OP-Ärzte eine komplizierte Operation nur schwer meistern.
Die Operationen selbst laufen relativ einfach ab. Zwar müsst ihr alle Aufgaben innerhalb eines Zeitlimits bewältigen, jedoch wird euch vorher detailliert geschildert, welche Schnitte ihr nun genau ausführen müsst. Sollte euch dabei das Skalpell einmal abrutschen müsst ihr je nachdem, wie schwerwiegend die Komplikation ist, entweder von vorne anfangen, oder ihr müsst den Schnitt noch einmal wiederholen. Natürlich wird an euren Patienten nicht nur rumgeschnipselt. Der Blinddarm zum Beispiel muss vorsichtig mit einer kleinen Pinzette entfernt werden. Vor jeder Operation erhaltet ihr zudem noch wichtige Informationen über die Krankheit selbst und welche Organe genau davon betroffen sind.
Erzählt wird die Krankenhausgeschichte voller Dramas und Intrigen dabei in klassischer Manga-Optik. Fans des japanischen Zeichenstils werden somit voll auf ihre Kosten kommen. Wer sich zudem durch die anfangs eher einfachen Operationen unterfordert fühlt wird im späteren Spielverlauf Bonusmissionen frei schalten können. Diese fordern den geneigten Hoppy-Arzt dann schon ein wenig mehr, wie wir selbst herausfinden durften. Dennoch: Life Signs dürfte hauptsächlich für Gelegenheitsspieler interessant sein. Hoffen wir mal, dass die Handlung nicht allzu kitschig ausfällt.
Sam & Max – Season One (Release: 05.09.2007):
Was soll ich euch zur Wiederbelebung unseres dynamischen Duos aus Hund und Hase noch großartig erzählen? Die sechs neuen Episoden von LucasArts legendärem Detektiv-Duo Sam & Max zählen mit zu den besten Adventures der letzen Jahre. Wer sie nicht gespielt hat, mag entweder keine Adventures, oder beherrscht die englische Sprache nicht in vollem Umfang.
Das konnten die Jungs von JoWood natürlich nicht auf sich sitzen lassen und bringen im September alle sechs Episoden auf DVD gepresst und in deutscher Sprache in die Händlerregale. Natürlich wird neben der deutschen Fassung auch die ursprüngliche Sprachfassung mit auf der DVD sein. Dazu gibt es noch ein paar kleine Extras wie ein Poster, Desktophintergründe, den Soundtrack als MP3-Dateien, ein Behind-the-Scenes-Video und noch einiges mehr.
Für die deutsche Synchronisation konnten dieselben Spreche engagiert werden, die Sam und Max auch schon in ihrem ersten Adventure die Stimme geliehen haben. Am prominentesten davon dürfte wohl Sandra Schwittau sein, die auch schon Bart Simpson synchronisiert. Unser erster Eindruck von der deutschen Sprachausgabe fiel deswegen auch schon sehr positiv aus. Der Textwitz der Vorlage konnte auf jeden Fall umgesetzt werden, wenn auch eine 1:1-Umsetzung eher unwahrscheinlich sein dürfte. Trotzdem machten die ersten fünf Minuten von Sam und Max’ vierter Episode auf Deutsch genauso viel Spaß wie auf Englisch.
Wer mehr über Sam & Max erfahren möchte, sollte einmal <a href="http://www.rebell.at/index.php?site=r5&cnt=artikel&id=848" target="_blank">unseren Test zur kompletten ersten Season lesen.</a>
Painkiller – Overdose (Release: 31. Oktober zu Halloween):
Overdose ist ehrlich, wirklich ehrlich. Hier will uns keiner ein altes, abgelatschtes Spielprinzip als innovative Jahrhundert-Revolution verkaufen. Overdose ist das, was auch sein Vorgänger schon war: ein grundsolider EgoShooter, ohne Firlefanz, dafür arschthight und so cool wie eine Flasche Stickstoff.
Ihr spielt irgendeinen Typ. Sicherlich hat er einen Namen, auch so etwas wie eine Handlung wird irgendwie geboten, aber ihr könnt es euch schon denken: überflüssiges Beiwerk sollten wir lieber gleich wegfallen lassen, so etwas macht nur dick. Fakt ist: die Hölle ist über die Erde gekommen, überall laufen dicke, verdammt fette, ja fast schon obszön beleibte Monster rum und wollen euch an den Kragen (ich hatte ja schon erwähnt, dass Dicksein nur Nachteile birgt). Eure Aufgabe wird es sein – Überraschung –, unseren suboptimal gekleideten Herren das Fürchten zu lehren. Ihnen also noch mehr Feuer unterm Hintern zu machen.
Gelegenheit dazu werdet ihr genug haben. 16 neue Level gilt es zu erkunden, über 40 Gegner warten darauf, von euch in den Arsch getreten zu werden. Habt ihr aber erstmal genug Ärsche getreten gibt sich dann auch mal ein natürlich mies gelaunter Bossgegner die Ehre, euch zu Zeigen, was Hölle wirklich bedeutet. Unterstützt werdet ihr dabei von sechs Waffen, deren Design abgefahrener nicht sein könnte. So werft ihr z.B. einen Goblin-Kopf als Granate durch die Level. Blickkontakt sollten eure Gegner dabei übrigens auch nicht mit dem kleinen Schrumpelhirn nehmen, der Gute hat einen sehr durchdringenden Blick.
Nebenbei: irgendein Marketing-Genie hat in der Produkt-Broschüre doch tatsächlich das Wort innovativ mit in die Beschreibung von Painkiller – Overdose gequetscht. Netter Versuch. Das nächste Mal dann aber bitte mit einer stichhaltigen Argumentation. Overdose wird fetzen, außer Frage, aber das hat sicherlich nichts, rein gar nichts mit Innovationen zu tun.
Einen Multiplayermodus mit dem klassischen Turnieren wie Deathmatch und Teamdeatchmatch wird es übrigens auch noch geben. Neben neuen Karten sind zudem noch alle Karten aus dem ersten Teil verfügbar. Lets fetz sag ich da nur.
Was es sonst noch gab:
Zu Agatha Christie: And then there were None wird es eine Umsetzung für Nintendos Wii geben. Im November 2007 dürft ihr euch dann per Wii-Mote durch die kniffeligen Rätsel aus der PC-Vorlage navigieren. Dazu kommen noch ein paar Minispielchen, welche die Steuerung des Wii besser in das Spiel integrieren sollen. Auch die Handlung soll noch einmal überarbeitet worden sein und mit einem neuen Charakter auch neue Wendungen aufweisen. Wir sind schon einmal gespannt, wie sich das erste Adventure für den Wii steuern und vor allem spielen wird.
Noch relativ wenige Informationen gab es zudem zum zweiten Teil der Söldner-Serie. Klar ist bis jetzt nur, dass eine komplett neue Grafik- und Physik-Engine zum Einsatz kommt und man anstrebt, eine möglichst realistische Simulation des Kriegsgeschehens auf den Monitor zu bringen. Auch soll die komplette Spielwelt zerstörbar sein und einige Maps sollen bis zu 64 Spiele beherbergen können. Screenshots gibt es bis jetzt leider noch keine. Wir sind auf die ersten bewegten Szenen gespannt und hoffen, dass sich das Debakel von Secret Wars nicht noch einmal wiederholt.