Immer beliebter wird Linux, der frei verfügbare Open Source-Konkurrent zu den vorherrschenden Microsoft-Betriebssystemen. Auch im öffentlichen Dienst stellt man langsam auf das von Linus Torvalds in die Welt gesetzte um. In München schien der Wechsel schon fest zu stehen, wurde aber noch einmal aufgeschoben, da die Grüne Partei berechtigte Bedenken gegen die Zukunftssicherheit des Betriebssystems zu vermelden hatte. Der Grund: Die neuen Softwarepatente in Europa (wir berichteten – siehe unten) könnten Linux einschränken und so die Stadtverwaltung lahm legen. Die Grünen waren die einzige Partei im Europäischen Parlament, die gegen diese neuen Gesetze gestimmt hatten, und kritisieren sie nun ein weiteres Mal. Eine Prüfung der Sachlage steht bevor, die Umstellung ist aber weiterhin geplant.
In Österreich überlegt man derzeit in Wien ebenfalls Linux einzusetzen, allerdings nur teilweise, und plant im zweiten Quartal 2005 7500 Beamte vor die Wahl zu stellen: Open Source-Software oder Windows und Office 2000? Die restlichen 8500 PCs bleiben aber auf jeden Fall kommerzieller Software vorbehalten. Übrigens: Für die Grünen in Wien geht die Umstellung zu zögerlich voran. Trotzdem erwartet sich die Stadt Einsparungen in Millionenhöhe von diesem Umstieg…