oder: Ich habe einen Traum

Schlagt mich oder lasst es bleiben (zweiteres wäre mir lieber), aber ich war vor nicht allzu langer Zeit in den USA auf Unternehmungsreise, kurz Urlaub und was ich dort erlebt habe, möcht ich hier nun einmal niederschreiben.

Rebell ist kein Urlaubsmagazin und soll bestimmt auch keines werden, dennoch muss ich, damit ich auf das eigentliche Thema zu sprechen komme, etwas weiter ausholen. Wie ihr sicherlich wisst, ist New York eine verdammt große Stadt, in dieser war ich zu Gast. Als Gamer ist es natürlich gar keine Frage nach welche Art von Läden ich Ausschau halten muss. Ich habe schon vor dem Reisebeginn den Verdacht gehabt, dass es in NY riesige Gamestores gibt und damit hatte ich auch völlig recht. Gleich drei Stück fand ich. Hört sich vielleicht nach wenig an, aber um jede Straße auf Manhatten zu durchforsten braucht man einfach mehr Zeit als diese fünf Tage die ich hatte. Nun gut, ich hatte mir auf jeden Fall vorgenommen, mich mal in solchen Läden umzuschauen, um vielleicht auch eine englische Version von meinem Lieblingstitel Gothic zu ergattern. Also hieß es für mich: Ab in den ersten Laden.

Ein erster kleiner Schock: der Laden war etwas – wie soll man es am besten ausdrücken? – versifft, und ich stand da nun als kleiner Europäer. Nachdem ich an den ersten illegalen Titeln vorbei gegangen war (Doom3 und Half-Life2 waren schon zu haben, natürlich in einem noch recht frühen Stadium ;-)) und noch immer nichts von diesem Titel gesehen hatte, zog es mich zu einem Verkaufsberater. Auf die Frage ob und wo sie denn Gothic stehen hätten, zuckte er nur mit den Schultern und meinte er kenne kein Spiel mit diesem Namen.

Gut, der erste Laden und kein Treffer, nicht so schlimm. Auf zum nächsten, doch dort war es nicht viel besser. Kein Gothic und auch hier war der Titel unbekannt. Der dritte, ein riesiger Store, musste doch nun endlich das Spiel zu verkaufen haben. Nach meiner vergeblichen Tour durch die riesigen Händlerregale, machte ich mich nochmals auf den Weg zur Kasse. Wieder wurde ich abgewiesen, mit der Begründung man kenne diesen Titel nicht. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte was verpasst, war mir aber sicher, dass es den Titel hier eigentlich geben müsste.

Plötzlich ging mir ein Licht – ach was sag ich – ein Scheinwerfer ging mir auf. Es gab nicht nur kein Gothic, nein! Es gab nicht einmal irgendeinen Titel der in Deutschland produziert wurde. Der Verdacht erhärtete sich, als ich mich etwas mit dem Verkäufer unterhielt. "No mister, I don´t know any games called FarCry or Siedler" war seine Antwort. Ich konnte es kaum glauben. Er kannte nicht nur schon etwas ältere Spieleperlen aus Deutschland nicht, nein, er kannte nicht einmal potentielle Half-Life 2-Killer aus unseren Landen. Generell fanden sich nur recht wenige Titel aus Europa in den Regalen. Vielleicht sollten wir in Zukunft auch mehr auf in Europa produzierte Ware setzen, und statt Doom 3 lieber auf die ganzen Stalkers, Mafias, Far Crys, Gothics, Operation Flashpoints oder Painkillers zurückgreifen? Ach was, das ist bei uns wohl noch jedem selbst überlassen… ;-)

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