Eines möchte ich gleich vorweg nehmen, und zwar für all jene, die sich bislang mit preisgünstigen Durchschnittskeyboards (mein Vorgänger ist eine Logitech „UltraX Premium“) zufrieden gaben. Bereits das Auspacken dieses wundervollen Wireless-Objekts gehört als positives Merkmal separat aufgelistet! Die edle schwarze Oberfläche der Keys wird von einem durchsichtigen Plastikrahmen umfasst, was bei gewisser Lichteinstrahlung einen netten Glaseffekt erzeugt und alles schlichtweg aufwertet.
Zur praktischen Anwendung
Nachdem ich schließlich aus meiner ekstatischen Begeisterung aufgewacht war, machte ich mich ans Anschließen, wo sich gleich der nächste Wow-Moment bereit hielt. Der USB-Empfänger ist dermaßen klein, dass es eigentlich bei keiner Anschlusssituation zu Platzproblemen kommen dürfte. Der Empfängerteil ist kaum die Hälfte vom USB-Anschluss selbst. Dazu ist die K800 pures Plug’n’Play. Ab Einstecken des Empfängers kann es also augenblicklich losgehen, der kleine Ein/Aus Schalter auf der Tastatur sollte jedoch vorher betätigt werden. Nachdem das Backlight einmal voll aufleuchtet, passt es sich sofort optimal an die Lichtverhältnisse der Umgebung an. Das bläuliche Sublicht erlaubt sogar das Tippen in völliger Dunkelheit.
Apropos Bequemlichkeit: Das flache Design freut den Handballen. Dank der angenehmen Gewichtung erfreut die K800 nicht nur bei Lichtlosigkeit, sondern auch bei Tischlosigkeit. Und das, ohne dabei gleich Handkrämpfe herauszufordern.
Das System bei der Beleuchtung gestaltet sich als äußerst direkt. Ist der Caps-Lock an oder nicht verrät die Taste mit ihrem eigenen, grünen Lichtpunkt. Über den Batteriestatus gibt eine eigene, dreistufige Anzeige Auskunft. Bisher ist die Tastatur in etwa eine Woche intensiv in Verwendung und zeigt noch keinerlei Erschöpfungssymptome.
Es werde Licht!
Sowohl Gutes als auch Schlechtes lässt sich über die druckempfindliche Automatikbeleuchtung sagen. Einerseits ist das Zeitintervall (2-3 Sekunden), das zwischen dem letzten Berühren der Oberfläche und deren Erlöschen liegt, ideal gewählt, sodass die Batterie geschont wird. Andererseits stört mich persönlich, dass sich die Druckempfindlichkeit nicht nur auf die Keys beschränkt, sondern von leichten Erschütterungen anderer Teile ausgelöst wird. Etwa wenn man seine Handballen sanft auf die dafür vorgesehene Ablage platziert. Eventuell könnte man auch bemängeln, dass das Intervall nicht manuell verstellbar ist. Es handelt sich dabei nicht wirklich um ein Contra, denn eigentlich passt es ja. Und wer schaut beim Schreiben schon ständig auf die Tastatur?
Naja, ansonsten war es das schon mit der Nörgelei.
Man merkt einfach, dass es sich um ein Qualitätsprodukt handelt. Dabei möchte ich wieder auf meine letzte Tastatur verweisen, die im Vergleich reine „Fingerkuppenverstümmelung“ war.
Im Gegensatz dazu ist die K800 in jeder Hinsicht ergonomisch. Wer, wie vorhin bereits erwähnt, nur Schlechteres gewöhnt ist, wird unter Umständen anfängliche Eingewöhnungsschwierigkeiten beim Erspüren der gewollten Tasten haben. Da sich die Keys voneinander zwar gut abheben, aber an den Rändern abgerundet und abgeflacht sind, geht die Schreiberei geradezu barrierefrei von statten. Der Druckpunkt ist äußerst angenehm und erinnert stark an das Schreiben am Laptop. Alle Keys reagieren gleich schnell, Dreier-Kombis funktionieren ebenso einwandfrei. Gleiches gilt für die Shortkeys für Musik usw.
Fazit
Die K800 hält sich mit unnötigen Spielereien zwar zurück, jedoch sind die praktischen Seiten doch irgendwie spielerisch verpackt. Das Design, die Anwenderqualität ergeben zusammen ein Produkt, das seinem Preis wirklich gerecht wird. Ehrlich gesagt habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen, die Tastatur überhaupt zu verwenden. Fingerabdrücke und Staubkörnchen, die sich auf diesem sakralen Gegenstand sichtbar machen, erwecken in mir das Bedürfnis, ihn in ein Glasbehältnis zu stecken und an die Wand zu hängen. Meine alte Tastatur will ich jedenfalls nie wieder sehen.
Wer seine Finger auch auf edlem Untergrund austoben möchte oder einfach nur ein exklusives Weihnachtsgeschenk sucht, findet die K800 bei Amazon um ca. 90 Euro.
(Ein Gastartikel von Vera Pichler)