Es war die E³ 2002 in Los Angeles da wurde beim Eidos-Stand ein neues Tomb Raider, mit dem Untertitel The Angel of Darkness vorgestellt.
Nach einer kurzen Auszeit im Filmgeschäft, wollte sich Lara Croft also auch auf dem PC wieder melden. Kaum wieder zu erkennen, sahen die Besucher damals die ersten Bilder und waren sofort begeistert. Seit dem ist nun ein Jahr vergangen und jetzt sind bereits einige Informationen über das Spielprinzip und auch über den völlig neuen Look von Tomb Raider bekannt. Doch fangen wir erst mal vorne an…
Die Story des mittlerweile sechsten Teils der Reihe unterscheidet sich zwar nicht stark von den anderen vergangener Teile, doch sie hört sich schon sehr vielversprechend an. Lara wird von ihrem alten Mentor Werner von Croy nach Frankreich gerufen, da sie verschollene magische Malereien aus dem 14. Jahrhundert ausfindig machen soll. Doch als sie Paris erreicht findet sie von Croy nur noch tot auf. Eine Sicherheitsbehörde macht darauf hin die gute Frau Croft für den Tod verantwortlich. Lara ist nun auf der Flucht und muss auf dieser auch noch Informationen über den wirklichen Mörder, den vermeintlichen Käufer der Bilder, herausbekommen. So düster die Story ist, so düster präsentiert sich auch der Look von Tomb Raider 6. Sowieso hat sich einiges an der Grafik geändert. Viele dunkle Ecken zum Verstecken stehen der jetzt noch schöneren Lara zur Verfügung.
Warum noch schöner? Ganz einfach. In den früheren Teilen verpassten die Entwickler der Archäologin gerade einmal 500 Polygone. Diese Zahl wurde jetzt verzehnfacht und auf 5.000 aufgestockt. Damit kommen realistischere Bewegungen und überhaupt ein viel „runderes“ Aussehen zustande. Die Grafikengine soll laut den Angaben der Entwickler sowohl der Playstation 2 als auch den neueren PC-Grafikkarten einiges, wenn nicht sogar das Letzte, abverlangen.
Natürlich dürfen auch die berühmten Kletter- und Sprung-Aktionen nicht fehlen. Zu den gewohnten Bewegungen kommt aber noch eine, für das Spielgeschehen sehr wichtige, hinzu. Lara kann ab sofort nämlich schleichen. Das muss sie auch, denn meist geht es darum leise an die nötigen Informationen zu gelangen. Wenn das nicht gelingt, muss sie sich gegen eine Menge Wachen durchschlagen und das wird meist nicht machbar sein.
Metal Gear Solid-typisch kann Miss Croft auch um die Ecke spähen und schauen, ob sich da nicht eine Wache befindet. Ebenfalls sollen auch Rollenspiel Elemente mit ins Spiel einwirken, denn nach jedem gelösten Rätsel bekommt Lara Erfahrungspunkte, die sie dann beispielsweise auf Sprungkraft, Stärke oder auch auf ihre Reaktionsfähigkeit setzen kann.
Aber nicht nur grafisch hat sich Tomb Raider weiterentwickelt. Nein! – die spielerischen Neuerungen sind fast noch interessanter. Denn das war es ja eigentlich, was sogar den hartgesottenen Fans auf die Nerven ging. Immer der selbe Trott. Ein paar Rätsel und ein paar Gegner, dann noch Hüpfeinlagen und fertig war das Spiel. Wer so etwas auch bei Angel of Darkness erwartet liegt falsch. Sicher gibt es noch die altbekannten Rätsel mit Schaltern und auch die Gegner wurden nicht rausgenommen, doch vieles wurde verbessert. Lara kann jetzt nämlich mit der KI interagieren und somit das gesamte Spiel lenken. Alles was ihr in einer Konversation oder durch euer Tun mit den NPC’s anstellt, wirkt sich sofort auf das Spielgeschehen aus.
Ich freue mich schon sehr auf das neue Tomb Raider, denn bis zum dritten Teil war ich ein großer Fan der Reihe. Leider nahm das dann drastisch ab, da wirklich nichts neues mehr kam. Aber jetzt scheint es wirklich ein interessantes Projekt zu sein, an dem Core Design da gerade werkelt. Schöne Grafik und ein Spielprinzip, das sicher mit Top-Titeln mithalten kann. Ob es allerdings zum ganz großen Wurf reicht, das weiß man noch nicht. Ich hoffe es allerdings, da Lara Croft einfach ein Kultfigur ist, die es auch wieder verdient hat nicht nur im Filmgeschäft aufzutrumpfen sondern auch bei den Videospielen wieder erste Klasse zu sein. The Angel of Darkness soll am 15. November für PC und Playstation 2 erscheinen. Ich bin sehr gespannt.