Der erste Teil von Mercenaries sorgte nicht sonderlich für Aufsehen. Das Spiel wurde exklusiv für die Xbox 360 veröffentlicht und bot solide, schicke Ballerkost. Der zweite Teil möchte nun einiges anders machen, unter anderem auch eine Version für den Computer entwickeln, die zeitgleich mit der Konsolenvariante erscheinen soll. Man möchte sich natürlich vom Shooter-Einerlei abheben und bietet im Gegensatz zu GTA oder Boiling Point ein reales Szenario. In Mercenaries 2 werden wir in Venezuela unser Unwesen treiben, mitsamt seiner malerischen Landschaft und den lebendigen Städten.
Anfangs ist eigentlich alles in bester Ordnung. Drogenbosse ziehen ihre krummen Dinger durch, jeder ist mit jedem im Krieg und Amerika bereichert sich an den venezuelanischen Ölvorkommen. Optimales Szenario für die dünne Story: Geschäftsmann Ramon Salano möchte sie töten lassen und wir wollen diesem Schicksal natürlich entgehen. Dabei steuern wir einen von drei wählbaren Charakteren, die sich aber storytechnisch wohl rein gar nicht unterscheiden. Unser Ziel ist es Salano zu stellen und letztendlich zur Strecke zu bringen. Dafür müssen wir uns mit den einflussreichsten Fraktionen im Land, den Amerikanern, Chinesen, Rebellen, Ölgesellschaftern und Rastafaris anfreunden. Um im 64 Quadratkilometer großen Venezuela überhaupt voranzukommen nutzen wir vorzugsweise eines der zahlreichen Vehikel im Spiel. Darunter sind Flugzeuge, Motorräder, Schnellbooter oder Panzer. Natürlich können wir auch einfach einen herkömmlichen PKW klauen. Wenn wir genügend Ruf bei der Ölgesellschaft haben, bekommen wir übrigens einen Kampfhubschauber zur Fortbewegung und zur Zerstörung eines Rebellenlagers gestellt, was innerhalb kurzer Zeit zu Brei gebombt wird.
Nachdem wir das Lager geplättet haben, dürfen wir den Helikopter behalten und in unserem Hauptquartier abstellen. Die Villa, aus der wir im Laufe des Spiels Salano vertreiben wird unser Stützpunkt. Dort lagern wir Beute und Fahrzeuge. Später im Spiel können wir sogar Luftunterstützung anfordern. Die vorhandenen Städte und den Rest der Umgebung können wir übrigens nach Lust und Laune deformieren. Die Schäden bleiben über das Spiel erhalten. Die Stadt Maracaibo wird gegen Spielende also vermutlich weniger Bewohner beherbergen können, als noch zu Anfang. Vor Release wird noch eine Demo released werden, die über das Gameplay und die Langzeitmotivation etwas mehr Aufschluss geben kann. Bisher hört sich alles nach einem hübschen, unkomplizierten Shooter an, der mich am ehesten an Just Cause erinnert und das hat schließlich Spaß gemacht – wen kümmert da die dünne Story?