Im Zeichen des Manabaums

Das meiner Meinung nach größte Rollenspiel aller Zeiten, Secret of Mana, feierte auf dem SNES riesige Erfolge auf der ganzen Welt. Seither ist eine Menge Zeit vergangen und es gab gute wie schlechte Nachfolger. Mit Children of Mana kommt nun der erste Ableger für den Nintendo DS. Hui oder Pfui, hier lest ihr alle Fakten.

Nicht ganz so episch wie die Story vom Vorbild, kommt jene von Children of Mana daher. Natürlich ist wieder der Manabaum mit von der Partie. Neben ihm spielt noch die Managöttin, die kurz vor ihrer Geburt steht, eine Rolle. Das Ankommen der Gottheit wird allerdings mal wieder vom anrauschenden Bösen bedroht. Nur ein Dorf, welches den Manabaum beschützt, hält die Fahnen das Landes Illusia hoch. Und wer ist natürlich der Held in dieser ganzen Geschichte? Ihr. Ihr seid einer von vier auswählbaren Helden, die sich in ihrem Können in bestimmten Bereichen, wie Nahkampf, Magie und Vitalität stark unterscheiden.

Von dem eben erwähnten Dorf wird es dann raus in die große Welt gehen. Vielleicht ist das auch ein wenig übertrieben gesagt. Denn es wird in Children of Mana nur ein Dorf geben. Hier findet ihr zwar alles was ihr braucht (Item-, Waffen-, Rüstungs-Shops). Trotzdem etwas merkwürdig, hatte man doch im Super Nintendo-Ableger noch eine wahre Masse an Städten. Wie dem auch sei. Hauptteil des Spiels ist natürlich wieder das Erlegen zahlloser Gegnerscharen. Diesmal soll sich der Großtteil in Dungeons abspielen. Diesen folgt ihr bis zum Endgegner immer weiter nach unten. Nach jeder vierten Etage sollt ihr dann auch neue Items kaufen können und auch speichern dürfen. In der Höhle selber funktioniert das nämlich nicht. Trotzdem soll die Größe der einzelnen Abschnitte nicht so schrecklich sein, denn auch Square Enix weiß natürlich, dass man mit einem Handheld eventuell nicht mehrere Stunden am Stück verbringt. Die Kämpfe spielen sich weiterhin actionreich in Echtzeit ab. Hierbei habt ihr einen primären und sekundären Angriff auf dem A- und X-Knopf. Der Y-Knopf dient dazu Items einzuschmeißen. Hier trefft ihr wieder auf alte Bekannte. Das Bonbon heilt eure Lebensenergie ein wenig und die Walnuss gibt eurem Manavorrat einen Schub. Bleibt nur noch der B-Knopf mit dem ihr euren Geist herbeirufen. Diese Geister sind eure stetigen Begleiter, von denen ihr immer nur einen bei euch führen dürft. Die kleinen Helfer stehen euch im Kampf zur Seite. Entweder ihr benutzt sie für Attacken auf die Gegner oder bündelt eure Kräfte mit ihren. Dadurch erhaltet ihr für eine kurze Zeit sehr nette „Buffs“. Beispielsweise werdet ihr unsichtbar oder ihr erhaltet Boni auf euren Verteidigungswert oder Schaden. Das hängt eben ganz von dem eingepackten Geist ab. So müsst ihr schon bevor ihr in einen Dungeon lauft entscheiden welcher in euren Rucksack kommt.

Ein weiteres sehr wichtiges Utensil werden Juwelen sein. Diese verbessern beim Tragen dauerhaft eure Werte. Außerdem soll es Kombinationsmöglichkeiten zweier Edelsteine geben, die dann natürlich ein wesentlich stärkeres Juwel ergeben. Ob man freie Fusionen veranstalten kann oder nur bestimmte miteinander kombinierbar sind, ist noch nicht ganz klar. Eine Neuerung ist der sogenannte Fever-Mode. Es wird eine Leiste geben die sich mit jedem getöteten Monster immer weiter auffüllt. Wenn diese dann komplett unterlegt ist, könnt ihr den angesprochenen Modus aktivieren. Diese kann euch dann entweder belohnen oder bestrafen. Ihr bekommt also Verstärkungszauber oder ihr erhaltet Statusveränderungen der schlechten Art.

In Secret of Mana gab es eine Revolution, die auch heute in Rollenspielen noch Ihresgleichen sucht. Das Spielen mit drei Spielern gleichzeitig an einem Gerät. An einem DS würde das Spielen wahrscheinlich sehr schwierig werden, allerdings wird es einen Multiplayer-Modus mit bis zu vier Spielern geben.

Auf allen Bildern und in allen Videos erkennt man sofort den guten alten Seiken Densetsu-Stil. Auch auf dem DS hat man sich also für die gewohnte 2D-Grafik entschieden und das wirkt bisher sehr stimmig. Die Animationen der Charaktere und der Monster sind ebenso großartig gelungen. Charmante, detailreiche Personen machen das ganze Spiel grafisch sehr rund, auch wenn man mit Sicherheit aus dem Handheld technisch noch viel mehr rausholen könnte. Auch sind natürlich bereits bekannte Monster wieder mit von der Partie. Der allseits beliebte Pogopuschel oder die Kaputzenkätzchen, da kann man sich als Fan nur direkt wie zu Hause fühlen. Für einen Oho-Effekt sollen die gerenderten Videos sorgen. Denn nicht nur das Intro ist imposant animiert worden, immer wieder im Spiel gibt es sehr hübsche Videosequenzen.

An Secret of Mana kommt meiner Meinung nach sowieso kein Spiel der Reihe annähernd heran. Auch Children of Mana wird da keine Ausnahme machen. Es hört sich an wie ein solides, actionreiches Rollenspiel und sowieso sollte man sich freuen wenn Spiele aus Japan dann doch auch noch den Weg nach Europa schaffen. Allein schon deshalb sollte man ein Auge auf das Spiel werfen. Außerdem bietet es noch ein sehr interessantes und ausgeprägtes Kampfsystem mit vielen netten Ideen. Wie man aber schon aus ein paar Reviews der japanischen Version lesen konnte, bietet das Spiel leider nur wenig Abwechslung. Das meiste spielt sich eben in den Dungeons oder im Dorf ab. Für eingefleischte Hardcore-Fans sicher erst einmal eine Enttäuschung, doch wir werden es dann doch selber noch sehen, wenn die europäische Version dann im nächsten Jahr da ist.

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