Ganz anders als Halo

Zu Fuß, per Flugzeug oder im Panzer. Nur Fahrradfahren könnt ihr in Breed nicht. Wir haben uns die Previewversion zum Shooter besorgt um euch sagen zu können, was wir bisher von Brat Designs‘ Baby halten. Beim Anspielen wurden wir dann überrascht – in vielerlei Hinsicht.

"Ist Breed der Halo-Killer?", "Brat Designs entwickelt Top-Shooter!" – diese und ähnliche Schlagzeilen habt ihr sicher schon vernommen, falls ihr euch einigermaßen für den Shooter der englischen Entwickler interessiert. Wir haben nun eine Presseversion ergattern können, um mit einigen Vorurteilen aufzuräumen.

Breed ist nicht Halo, soviel können wir euch schon jetzt verraten. Obwohl die öde Story sich ähnlich anhört – eine böse Alienrasse namens Breed besetzt die Erde und ihr müsst die Bubis stoppen – halten sich die Paralellen zu Bungies Xbox-Vorzeigetitel in Grenzen. Es ist viel taktischer angelegt, der Spieler hat mehr Freiheiten, die Missionen präsentieren sich bis dato abwechslungsreicher und euer Team ist ungleich wichtiger als in Halo.

Nicht alles davon ist nun ein Vorteil für Breed. Dank Fahr- und Flugzeugmissionen ist zwar einiges an Abwechslung geboten. Die bisher inkludierten Missionen waren aber nicht nur großteils viel zu schwer sondern auch nicht immer sehr prickelnd. So fliegt sich das Flugvehikel noch sehr träge und ist das Steuern eines Panzers über Brücken und Unebenheiten eine kleine Wissenschaft. Die Infanteriemissionen sind insgesamt am besten gelungen und sorgen für Laune.

Der Schwierigkeitsgrad sollte wie gesagt noch deutlich zurückgedreht werden. Als Beispiel dafür: In einem Einsatz müsst ihr alleine als Sniper für Chaos in den gegnerischen Reihen sorgen. Es hat eine Weile gedauert bis ich endlich die ersten 200 Meter überstehen konnte. Das ist umso ärgerlicher, da zumindest in der Previewversion noch nicht die Möglichkeit integriert war die langatmig faden Cutscenes zu überspringen.

Im Normalfall seid ihr aber mit einem ganzen Team aus Spezialisten unterwegs, das ihr mit den Funktionstasten formieren könnt. Die Truppenformationen sind nicht unwesentlich für den Verlauf der Schlachten und verleihen dem Spiel einen zusätzlichen taktischen Anspruch.

Der Sound ist noch nicht voll intergriert, hält sich bisher aber eher durchschnittlich. Eine Orgie für die Ohren sollte man also eher nicht erwarten.

Grafisch wirkt Breed auf Screenshots und Videos fulminant und dieser Eindruck bestätigt sich teilweise auch im Spiel. Die weitläufigen Inseln sehen sehr gut aus und die etwas bunte Optik ist auf recht hohen Niveau. An manchen Stellen fühlt man sich aber technologisch um Jahre zurück versetzt. Operation Flashpoint ist von der Engine her nicht so aufwändig, wirkt aber überzeugender. Die Innenräumlichkeiten des Spiels sind wie auch in Halo äußerst schwach und weisen kaum Details auf. Die Flugzeugmission auf Island zeigt nichts anderes als eine platte weise Ebene mit hässlichen Wettereffekten und gelegentlich auftauchenden Hügeln. Umso seltsamer, dass gerade diese Mission die Hardware enorm beansprucht.

Die Mindestanforderungen werden wie in der nebenstehenden Box angegeben (auf der offiziellen Website). Allerdings ist es wohl nicht sehr realistisch zu sagen, dass Breed wirklich noch Spaß macht, wenn man eine Minimalkonfíguration sein Eigen nennt. Über weite Strecken lebt das Spiel doch von seiner Optik.

Noch nicht anspielen durften wir den Multiplayermodus, auf den Brat angeblich ein ganz besonderes Augenmerk legen will. Deathmatch, Co-op, Capture the Flag und andere Modi werden zur Verfügung stehen.

Ich habe viel erwartet und das nach den vielen Vergleichen mit Halo auch zurecht. Nach den ersten Minuten dann die Erkenntnis: Mit Halo hat das Ganze recht wenig zu tun. Aber nachdem Bungies Titel sowieso schon auf der Fußmatte steht hat mich das auch nicht gestört. Viel gravierender sind die vielen Designmängel die in der uns vorliegenden Version noch zu finden sind. Und bisher sind eigentlich lediglich die Infanteriemissionen wirklich packend. Ein wenig Zeit hat Brat ja noch, hoffentlich nützen sie diese auch. Breed hat unbestritten das Potential ein sehr guter Titel zu werden.

Eindruck: Befriedigend

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