Der allercoolste Weltraumkommandant der Spielegeschichte ist mit großen Abstand Fox McCloud. Gemeinsam mit seinen Helfern ging es 1992 im Weltraumshooter Starwing auf dem Super Nintendo sehr heiß her. Damals revolutionär: die sehr hübsche 3D-Grafik. Nach dem wirklich guten Sequel für den N 64 ließ die Serie doch etwas nach. Star Fox Adventures(GC) mochte nicht jeder. Nach Star Fox: Assault(GC) kehrt Nintendo mit dem Fuchs und seinen Freunden wieder dahin zurück wo sie auch hingehören – ins Cockpit.
Die alte Kombo aus den vorherigen Teilen zieht allerdings nicht mehr zusammen durchs Weltall. Jeder hat so seinen eigenen Weg gefunden oder ist zu anderen Teams übergewandert. Spielen dürft ihr eure alten Kollegen später im Spiel allerdings immernoch. In Star Fox Command befehligt ihr ein Team im Kampf gegen den Anglar Emperor. Auch dieser Bösewicht versucht natürlich das Weltall für sich zu gewinnen. Erste wirklich sehr auffälige Neuerung sind die Taktikanweisungen die ihr verteilen könnt. In den Levels könnt ihr euren Kameraden Flugrouten zuweisen, die dann entweder ein feindliches Raumschiff angreifen oder euer Mutterschiff verteidigen. Der DS-Titel läuft nämlich nicht mehr wie seine Vorgänger in vorgefertigten Flugrouten ab, sondern spielt in einer Art Arena. In den abgegrenzten Arealen gilt es immer die gegnerischen Mutterschiffe zu zerstören und deren Sterne einzusammeln, alles unter Zeitdruck. Ist dies geschafft geht es weiter in den nächsten Abschnitt. Verlieren könnt ihr nur wenn euch etwa der Sprit ausgeht oder euer Mutterschiff oder natürlich ihr selber zerstört werdet. Und hier kommen auch vor allem die taktischen Möglichkeiten der Routengebung zu tragen. So könnt ihr beispielsweise Kameraden dazu abstellen das Schiff zu verteidigen und bei Bedarf noch weitere zur Hilfe zu schicken.
Selber fliegt ihr natürlich auch noch durch den Orbit und ballert mit eurem Raumschiff fleißig Gegner vom Himmel. Gesteuert wird euer Gleiter ausschließlich mit dem Touch Pad und dem dazugehörigen Stift. Ganz einfach: Bewegt ihr den Pen nach links fliegt euer Schiff auch in die Richtung. So fliegt ihr Kurven, visiert Gegner an und vollführt auch die sehr wichtigen Rollen. Dieses „Kunststück“ vollführt ihr in dem ihr den Stift nach links, nach rechts und wieder nach links zieht oder eben andersherum. Nach jüngsten amerikanischen Reviews zufolge, kann es hier aber zu Komplikationen kommen. Wenn ihr schnell nacheinander andere Raumschiffe anvisieren wollt kann es eben dazu kommen, dass ihr ungewollt eine Seitwärtsrolle vollführt, obwohl ihr das gar nicht wolltet. Das kostet dann unnötig Energie. Außerdem stellt ihr mit dem Touchpad auch die Geschwindigkeit des Fluggeräts ein. Einen Turbo erreicht ihr dann wenn ihr den unteren Bildschirm am oberen Rand doppelklickt. Klickt ihr am unteren Rand zweimal macht ihr eine Vollbremsung. Zusätzlich dient der untere Screen auch noch als Minikarte auf der alle Gegner und eure Teammitglieder verzeichnet sind.
Wie ihr Star Fox Command spielt ist ganz euch überlassen. Insgesamt gibt es neun Arreale. Wenn ihr euch Zeit mit dem Spiel lasst belohnt das Programm auch den Spieler. So erhaltet ihr für besondere Gründlichkeit in den Levels mit Rakten für das Mutterschiff, welche mit einem Schlag ein anderes Schiff auslöschen kann. Außerdem bekommt ihr für besondere Perfektion auch noch Bonusarenen freigeschaltet und neue Kommandanten, die neue Schiffe mit neuen Designs mit sich bringen. Das größte Schmankerl sind aber die neun unterschiedlichen Endsequenzen. Die alternativen Enden bekommt man dadurch zu Stande, dass man bei Multiple-Choice-Antworten immer anders reagiert. Ob auch die Perfektion im Lösen der Level eine Auswirkung hat, ist nicht bekannt.
Wem dann der Single-Player-Modus schon zum Halse raushängt, kann sich mit drei Mitmenschen über das Internet oder mit insgesamt Sechs im Lokalen messen. Nicht etwa, dass ihr zusammen ein Team bildet, nein, ihr spielt alle gegeneinander. Wer mehr Abschüsse und mehr Sterne hat gewinnt. Sehr unterhaltsam sollte der Multiplayer trotzdem sein, denn nicht der, der auch das Mutterschiff zerstört gewinnt automatisch den Stern. So sind Diebstahlaktionen vorprogrammiert. Wüste Beschimpfungen und spannende Gefechte natürlich auch.
Von der Design-Seite her erinnert Star Fox Command doch sehr an sein SNES-Vorbild, ist allerdings viel schöner. Für den DS ist der Weltraum-Shooter mit das hübscheste Spiel überhaupt. Allein das Leveldesign lässt dem ersten Anschein nach etwas zu wünschen übrig. Die Explosionen und auch Geschwindigkeit sind für einen Handheld sehr beeindruckend. Auch bei den Sounds geht das Spiel sehr stark in die Starwing-Ecke. Alle Charaktere reden nur in dem typischen „Gebrabbel“. Die Hintergrundmusik und die Effekte sind nicht nur sehr gut, sondern bringen auch eine nostalgische Stimmung mit sich. Auf alle die, die vorher noch nie einen Star Fox-Teil gespielt haben, wird die Musik ebenso gelungen wirken.
Auch wenn der Einzelspieler-Modus etwas kurz sein dürfte, muss man vor allem auch als alter Starwing-Fanatiker den Titel auf jeden Fall im Auge behalten. Gerade die vielen Belohungen und die schnelle Action machen Star Fox Command zu einem wirklichen Top-Titel für den DS. Die Geschwindigkeit ist hoch und die Steuerungslösung ist mit Sicherheit sehr innovativ und interessant, könnte allerdings etwas gewöhnungsbedürftig sein. Persönlich freue ich mich sehr auf die verschiedenen Enden, da ich ein riesen Fan eines solchen Features bin. Für mich gibt es keine größere Motivation, ein gutes Spiel immer und immer wieder durchzuspielen, als mehrere Endsequenzen. Zum Multiplayerteil kann ich derzeit noch nicht viel sagen. Schade, dass es keinen Coop-Modus gibt. Kurz: Star Fox Command muss man als Fan von schneller Action beachten. Am 19. Januar soll es dann soweit sein.