Einmal Welt retten, bitte!

Man nehme randalierende Roboter, einen größenwahnsinnigen Affen inklusive Gedankenkontrollgerät und noch einige Schurkenfreunde – was fehlt? Richtig, der vermeintlich schnellste Mann der Welt: The Flash! Gemeinsam mit den restlichen Justice League-Helden gilt es nun, die Großstädte dieser Welt am GBA vor dem drohenden Untergang zu retten… Alles schon mal dagewesen? Gewiss. Langweilig? Ganz und gar nicht!

Die Hintergrundstory präsentiert sich zugegebenermaßen nicht sonderlich aufregend: Eine geheimnisvolle Macht wütet rund um den Globus und versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle von Flash, dem roten Blitz, entnommen aus einer US-amerikanischen Comic-Serie der frühen 30er-Jahre, der auch schon Helden-Kollegen wie Super- oder Batman entsprungen waren. Wie auch immer, unsere Mission ist es nun, die feindliche Gefahr im Laufe des Spiels vollständig zu beseitigen und die rechte Ordnung wiederherzustellen.

Wer im Auswahl-Menü zu Beginn ein neues Spiel wählt, kann erstmals zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen: Neben der Standard-Stufe sind die feindlichen Mutanten – von ‚Metallbrutalos’ über ‚Berserker’ bis hin zu ‚Knightmares’ – im ‚Leicht-Modus’ naheliegender Weise leichter zu besiegen, im ‚Justice-Modus’ präsentieren sich die Gegner dagegen wesentlich stärker und mächtiger – ohne gut trainierte Schlagkombinationen geht da nichts mehr. Apropos Kampfsystem: Um so manchen Spezial-Angriff erstmals zu erlernen, muss der Spieler schon einiges an Tasten-Kombinationen ausprobieren. Diese präsentieren sich teilweise nämlich alles andere als naheliegend geschweige denn einfach auszuführen. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase gestaltet sich die Spielsteuerung jedoch angenehm und problemlos. Vor allem in den ersten Levels reicht ein Dauer-Drücken des obligatorischen Schlagknopfes aber so und so völlig aus – was durchaus auch seine Vorzüge haben kann.

In der Rolle des Ordnungshüters durchläuft man also insgesamt fünf Schauplätze, am Ende jeder Welt trifft Flash dabei jeweils auf einen mit Superkräften ausgestatteten Boss-Gegner. Darunter unser Erzfeind ‚Gorilla Grodd’, die Eiskönigin ‚Killer Frost’, die Berg-Zauberin ‚Circe’, Plünder-Schurke ‚Zoom’ und schlussendlich noch der Drahtzieher hinter all’ den Herrschaftsambitionen – an dieser Stelle sei aber noch nicht zuviel verraten.

Die Sequenzen im Zwischen-Menü sind im ansprechenden Comic-Stil gehalten, und auch sonst begegnen einem die gesamte Spieldauer hindurch ähnlich ansehnliche 2D-Graphiken. Im Großen und Ganzen hält das Level-Design zwar eher Unspektakuläres bereit – von verlassenen Straßengegenden bis hin zu wenig außergewöhnlichen Götter-Arenen – und doch gelingt es dem Spiel, den alten Gameboy-Charme auf gelungene Weise einmal mehr aufleben zu lassen. In jedem Level sind darüber hinaus unzählige Power-Objekte versteckt, die Flash wieder zu neuen Kräften verhelfen können – zumeist sind diese mit Hilfe eines klar erkennbaren, gelben Pfeils gekennzeichnet und so nur schwer zu übersehen.

Ganz ohne Mankos kommt natürlich auch diese Neuveröffentlichung nicht aus: Abgesehen vom fehlenden Save-Modus während eines Levels – gespeichert wird einzig am Ende jeder Mission – wird bei bewegten Kampfszenen oftmals verborgen hinter blickdichten Zäunen oder Mauern weiter gekämpft, oder der Gegner verschwindet am äußeren Bildschirmrand ohne die Möglichkeit, ihm dahin zu folgen. Aufwärts- oder Abwärts-Angriffe sind aufgrund bewegungstechnischer Ungeeignetheit ebenso schwer möglich. Will sich der Spieler außerdem senkrecht bewegen, bewältigt Flash den gesamten Weg in unschöner seitlicher Position. Schade auch, dass Flash im Gegensatz zu seinen Helden-Kollegen – Batman, Superman, Wonder Woman, Martian Manhunter, Green Arrow und Canario Negro, die per Klick der L-Taste jeweils zu Hilfe gerufen werden können – keine Waffe zur Hilfe nehmen kann. Diese Möglichkeit würde dem Game wohl ein deutliches Mehr an Abwechslung zukommen lassen.

Im Laufe des Spiels kann der Spieler dafür vier interessante Extra-Modi freischalten: Unter anderem eine kurze Präsentation, in der Flash dir erklärt, wie das Spiel entstanden ist oder ein Zusatz-Modus, in dem man nacheinander gegen alle Boss-Gegner antritt – jedoch hat man nur drei Leben zur Verfügung.

Alles in allem liegt uns mit Justice League Heroes – The Flash herrlich-seichter Prügelspaß vor, dessen Herausforderung sich für geübte Spieler zwar in Grenzen halten wird und auf lange Sicht gesehen wenig abwechslungsreich erscheint, kurzfristig jedoch bestimmt hohen Unterhaltungswert für Fans von klassischen Actionspielen bereit hält. Trashiges Kultpotenzial inklusive!

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