Es war hart für uns, als uns die gemeine Konkurrenz vor einigen Wochen gesagt hat, dass es keinen Weihnachtsmann gibt – gut, dass wir alle sowieso an das Christkind glauben! Weil dieses aber zu dieser Jahreszeit viel zu tun hat, richten wir unsere Wünsche an spezielle Menschen – jene Leute, die unsere Freizeit bestimmen, und einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen einnehmen: Spielehersteller…
Konrad "king_erni" Kelch
Liebe Entwickler, ich wünsche mir eigentlich nur eins für 2004: ein innovatives Spielkonzept. Jawohl, nur diesen einen Wunsch habe ich.
Zugegeben, er ist nicht gerade klein, aber ich habe es mitlerweile satt, mich durch den x-ten WK2- oder Sonst-was-für-einen-Krigesshooter zu
spielen. Genauso wie mir die x-te miese Filmumsetzung und der x-te Versuch mit einem MMOPRG die große Kohle zu verdienen auf mein sanftes Gemüt schlagen. Nebenbei sollte dieses Spiel übrigens endlich die DVD als Speichermedium für Spiele etablieren, denn den DJ zu miemen bin ich mittlerweile auch leid.
Jan "flint" Friedrichsen
Was wünscht man sich schon im nächsten Jahr? Auf jeden Fall möcht ich endlich wieder erleben, dass Spiele länger werden als sie zuletzt waren. Was bringt mir High End-Grafik wenn die Spielzeit nicht stimmt? Genauso ist es auch beim Design. Tolle Grafik aber ein irgendwie verhunztes Spieldesign, das einem das Zocken erschweren? Nö, danke… Was ich mir an Games wünsche ist ja wohl klar. Wer wünscht sich für das nächste Jahr nicht Half-Life 2, Doom 3, Stalker und Far Cry? Aber einen speziellen Wunsch möchte ich noch äußern, an ein ganz bestimmtes Entwicklerstudio. Die Leute nennen sich Piranha Bytes und haben Gothic und Gothic 2 inkl. Addon gemacht. Als großer Fan freue ich mich natürlich schon wahnsinnig auf den dritten Teil, also Jungs, haltet euch ran… Außerdem wünsche ich mir noch, dass auch kleine Entwicklerstudios mehr Chancen bekommen – von euch Spielern aber auch uns Testern. Oftmals werden sie ganz einfach übersehen, weil sie vielleicht nicht EA als Publisher haben.
Doch häufig steckt hinter der Fasade ein klasse Game das normalerweise Höchstnoten und tolle Verkaufszahlen erzielen sollte. Und ich will nicht mehr immer wieder für das gleiche Spiel mit vielleicht ein oder zwei anderen Features 50€ löhnen…
Yannick "schnech" Lott
Ich wünsche mir von den PC-Spieleentwicklern, dass sie sich mal ein Beispiel an den Entwicklern nehmen, die Spiele für Konsolen machen. Diese sind meist bugfrei – im Gegensatz zu denen auf dem PC. Heutzutage verlassen sich die Leute einfach viel zu sehr auf Patches, aber warum bringt man nicht ein Spiel schon "fertig" an den Mann, statt ihn noch Monate auf Patches warten zu lassen, damit endlich mal alles so funktioniert wie es soll. Klar ist das komplizierter als auf Konsolen, aber ein bißchen besser gehts dann doch… Ein weiterer, utopischer Wunsch wäre, dass es keine Releaseverschiebungen mehr gibt. Es bricht bei vielen Spielen einfach die Vorfreude, wenn sie immer und immer wieder verschoben werden. Mal sehen ob ich mir nächstes Jahr wieder dasselbe wünschen muss. ;) Ich wünsche allen Zockern da draußen ein frohes Weihnachtsfest und lasst euch reich beschenken!
Michael "radicalp" Lindner
Wieder einmal längere Games! In letzter Zeit werden die Spiele wirklich immer kürzer. Ich will zurück in die Zeiten, wo man wirklich noch eine Woche zocken muss, bis man endlich mal am Ende ist. Bei RPG’s will ich viel mehr Nebenquests, nicht nur ein paar, sondern mindestens 100-120 kleinere. Das bringt erstens mehr
Spielzeit, zweitens mehr Spaß und drittens die Herausforderung ein Game PERFEKT
durchzuzocken. Am besten sollte man diese Nebenquests irgendwo aufgelistet haben mit den Einstufungen "geschafft", "angenommen" oder "gelöst". Wenn man 100% hat, gibt es dann einen Bonus-Level oder irgendwelche Making Of-Goodies werden freigeschaltet. Für mich zählt der Grundsatz: Klasse statt Masse. Lieber zwei lange Top-Titel im Jahr als 15 kurze. Wenn ich daran denk, dass 2004 die Zeit von HL2 und Stalker wird, dann glaube ich, dass es nicht so schlimm werden kann… :D
Bertold "gray" Schauer
Viele unserer Redakteure haben bereits Kritikpunkte genannt, die durchaus mal einen Blick für die großen Publisher wert wären. Was ich mir vom Christkind (ich hasse den Weihnachtsmann) wünsche, ist eigentlich bereits in Erfüllung gegangen – und ehrlich: Ich hab JoWooD kein Wort gesagt aber sie wussten’s trotzdem! Ich habe mir schon immer ein Spiel gewünscht, welches exzellente Sound- und Grafikuntermalung mit toller Storyline und wilden Schlachten verbindet und ich kann mich beim österreichischen Publisher nur bedanken. Spellforce und das Addon zu Gothic II haben alle meine Wünsche erfüllt (daraus resultieren leider extreme Verzögerungen bei meinem Review-Plan).
Natürlich gäbe es immer irgendwo was zu nörgeln, aber diese Titel sind genau das, was ich mir von einem ordendlichem Spiel erwarte… Ansonsten darf ich aber auch noch, wie meine Kollegen, die teils lächerlichen Spielzeiten erwähnen die oft an Ausbeuterei der Spielercommunity grenzen. Wenn man schon 45€ für ein Spiel blecht, sollte man es wenigstens länger als sechs Stunden spielen können. Kurz gesagt: Publisher dieser Welt, nehmt euch ein Beispiel am österreichischem Vorzeigepublisher und macht mal was mit Tiefgang!
Sigfried "suit" Arnold
Liebes Christkind – nein, mal im Ernst: ich weiß seit mindestens zwei Jahren, dass es kein Christkind gibt, also richte ich meine Wünsche an die Spieleindustrie, insbesondere an die großen Publisher. Es wäre fein, mal wieder ein paar gute Spiele auf den Markt zu bringen, nicht jeder Ego-Shooter muss nur aus sinnlosem Gemetzel bestehen, auch Rollenspiele sollten sich nicht nur um die Attributssteigerung ihrer Charaktere drehen. Selbiges gilt für Fortsetzungen, nur am Namen des Vorgängers anhalten reicht meistens nicht – das uns heißt, es reicht uns Spielern nicht.
Ein Abenteuer nach meinen Geschmack könnte also so aussehen: eine von Beginn an rätselhafte Geschichte, wie etwa in Unreal, ab und an eine längere Zwischensequenz, die Fragen beantwortet und neue aufwirft, wenn es das Budget erlaubt auch mit echten Darstellern (Wing Commander).
Der Abwechslungsreichtum kommt durch einen fixen Storyverlauf mit verschiedenen Perspektiven zustande – wie etwa Half-Life, Opposing Force und Blueshift zusammen – je nachdem, welche Entscheidungen man im Spielverlauf trifft, wird man als Spieler in eine andere Betrachtungsebene der Geschichte versetzt. Jedem steht also frei, ob er lieber gut, böse oder neutral sein möchte, zwischendurch die Seiten wechseln? Auch kein Problem – mit fix vorgegebenen Gabelungen, Kreuzungen und Parallel verlaufenden Storyteilen ist das auch nicht so schwer umzusetzen …
Thomas "besux" Schaffer
Weihnachten, das ist eigentlich mal eine besinnliche Feier gewesen – vor langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxies. Darum nehme ich dieses verkommene (aber irgendwie doch schöne) Fest zum Anlass, um mir von den Spieleentwicklern dieser Welt zu wünschen, dass sie sich zumindest ein klein Wenig auf das besinnen, was sie vermutlich einmal tun wollten: den Spielern da draußen die besten Zocks zu bieten, die sie ihnen ermöglichen können.
Ich will den Leutchen ja nicht im Kollektiv absprechen, dass sie das versuchen – aber zu oft kommen mir in letzter Zeit doch einige Zweifel daran. Wie kann man sich beschissene, lieblose Portierungen (z.B: Pro Evolution Soccer 3) sonst erklären ? Warum zieht man den Spielern mit jährlichen Mini-Updates (FIFA), und getrennt zu kaufenden Multiplay- und Soloteilen (Unreal 2, UT 2003) eigentlich zusammengehörender Spiele sonst das Geld aus dem Hosensack? All das, und noch viel mehr, sind Dinge an dieser Branche, die bei einem Mindestmaß an Idealismus gar nicht passieren könnten. Da bedanke ich mich doch bei Spieleschmieden wie Ascaron, die zwar knapp an der Pleite vorbeischrammten und oftmals verbuggte Spiele produzieren, deren Titel aber trotzdem spürbar mit Herz gemacht, und nicht nur ein Vollpreisupdate zum Vorgänger sind. Und dann wünsch ich mir noch, dass Duke Nukem Forever vor Weihnachten 2004 erscheint – aber das ist eine andere Geschichte…
Die Rebell-Crew wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Weihnachten ist was ihr draus macht, nicht die Kaufhäuser…