Ein Spiel – Ein Add-On – Eine Sucht

Das offizielle Add-On zu „Warcraft III: Reign of Chaos“ steht nun schon seit geraumer Zeit in den Läden und viele Leser fragen sich: Warum kommt erst jetzt das Review? Ganz einfach, mein Bruder pflasterte meinen Sessel mit Superkleber zu und so musste ich leider die letzten Wochen im Battle.net verbringen. Doch heute überkam mich das Hunger-Gefühl und ich kämpfte mich von meinem Sessel los. Und da ich schon mal frei bin kann ich doch gleich das Review machen…

Kampagne, Story und Co.
In Warcraft III befreite die Mondpriesterin Tyrande den eingekerkerten Illidan Stormrage. Dieser bedankete sich zuerst und kämpfte an der Seite der Elfen, wurde aber später selbst zum Dämon und wurde aus seiner Heimat verbannt. Jetzt möchte er sich mit Hilfe einer neuen Rasse, den Nagas rächen. Mehr möchte ich aber auch nicht zur Story verraten, da ich zum einen dafür drei Seiten benötigen würde die mir der Chef nicht gibt und zum anderen die Spannung einfach vermiest werden würde. Insgesamt stellt die Kampagne 25 Missionen dar in denen man Untote, Menschen und Nachtelfen befehligen darf. 25 Missionen hört sich für ein Add-On viel an, aber das wird durch geniale Missionsvielfalt noch mal um 50% aufgewertet. Denn die vielen sinnvollen Sub-Quests wie das Sammeln eines zehnteiligen Artefaktes oder den Ring der Erzmagier zu finden machen gleich Lust auf ein zweites Mal durchspielen der Kampagne. Einfache „Lege die Basis des Gegners in Asche“ Missionen sind sehr selten.

Eine Seefahrt die ist lustig …
Neben Land und Luftkämpfen kommt jetzt auch die Seeschlacht hinzu. Da keine der Rassen über Schiffe verfügen, müssen diese bei den neutralen Goblin Werften angeheuert werden. Neben Kriegsschiffen kann man auch Transport Schiffe für den Truppentransport anheuern. Im Multiplayer-Spiel dominieren dennoch die Boden- und Luftkämpfe, da auch zu wenig Inselkarten vorhanden sind.

Die besten Neuerungen:
Jedes Volk hatte in Warcraft III die Wahl zwischen drei verschiedenen Helden, also insgesamt 12 Helden im ganzen Spiel. In „The Frozen Throne“ kommen neun, ja richtig gehört, neue Helden zum Einsatz. Fünf davon sind neutrale Helden, die man in einer Taverne für das nötige Kleingeld anheuern kann. Wenn man in Mathematik aufgepasst hat und vier Helden durch vier Rassen dividiert bekommt jede Rasse einen fixen neuen Helden. Und da ich seit Release und Beta spiele kann ich behaupten, dass sich die Helden sehr gut eingefügt haben und auch sehr oft benutzt werden. Dem nicht genug hat jede Rasse auch 3 neue Einheiten spendiert bekommen. Auf Seiten der Menschen stürzen sich Spellbreaker und Dragon Hawks in den Kampf, Nachtelfen kontern hingegen mit den großen Bergriesen und den Farie Dragons. Das Wichtigste aber an den neuen Einheiten sind die vielen neuen taktischen Möglichkeiten die sie zulassen. Vor allem Luftkämpfe gewinnen immer mehr an Reiz, da sich auch jetzt die Orcs über gute Unterstützung aus der Luft freuen dürfen.

Für die Horde!
Viele fragen sich jetzt:„Ist ja alles schön und gut, nur wo bleibt die Horde?“ Für die hat sich Blizzard was ganz besonderes einfallen lassen. Nämlich ein eigenes kleines Rollenspiel. Man erledigt mit dem Bestienmeister Rexxar und dem Schattenjäger Rokhan in typischer RPG-Manier verschiedene Quests, wie zum Beispiel das Erledigen eines Hexenmeister-Geheimbundes oder Donnerechsen zu finden. Nach beendigen einer solchen Aufgabe warten oft einzigartige Waffen oder Rüstungen auf unsere Helden.

Auch neu sind die Shops, die jede Rasse jetzt bauen kann. Hier kann man Heil- und Manatränke, Schutzrollen und verschiedene Orbs kaufen. Derzeit ist die Balance noch nicht ganz ausgereift, dennoch ist es nicht unmöglich gegen einige Gegner zu gewinnen.

Auf ins Battle.net!
Am Battle.net wurde auch fleißig herumgebastelt und einige Modifikationen vorgenommen. Spielern stehen jetzt auch neue Herausforderungen in Form von Turnieren zur Verfügung. Ein einfacher klick genügt und man spielt schon eines der vielen von Blizzard ausgelegten Turniere. Diese Verlaufen ähnlich wie die Fußballmeisterschaft. Es gilt in einer vorgegebenen Zeit so viele Matches zu bestreiten. Die besten 16 Spieler mit den besten Ergebnissen spielen sich dann die Finalrunde aus. Der Sieger wird dann auf der Battle.net-Homepage veröffentlicht. Spieler können sich jetzt auch zu Clans formieren, die ihnen ein eigenes einzigartiges Clan-Kürzel und einen eigenen Chat-Channel zur Verfügung stellen.

Bravo Blizzard! The Frozen Throne ist ein Meilenstein und eine Vorlage, wie wir uns Add-Ons vorstellen. Dieses Spiel bietet fast denselben Umfang wie das Hauptprogramm und macht genauso süchtig. Die Rendersequenzen sind wie immer erstklassig, wenn es auch nur zwei davon gibt. Die Kampagne plus Story sind wieder einmal außer Konkurrenz und das Orc-RPG stark. Das Battle.net- Tuning ist sinnvoll und die Turnier-Funktion bietet viele neue Herausforderungen.

Alles in allem ist das Add-On eine äusserst sinnvolle Erweiterung und darf auf keinen fall in der Sammlung eines Blizzard-Enthusiasten fehlen. Jene unter euch, die schon mit WarCraft III nicht viel anfangen konnten, dürften auch mit der Erweiterung ein bisschen unglücklich sein.

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