Ein neuer Shooter, wer hätte das gedacht?

Die Erde nach der Apocalypse – immer wieder ein nettes Szenario für Computer- und Videospiele. Mit eine extrem modifizierten Unreal Engine setzt Devastation auf das mittlerweile klassische teambasierende Ego-Shooter Prinzip. Das Hauptaugenmerkt liegt hierbei eindeutig auf den optischen Effekten – realistische Objekt-Physik, wogendes Wasser und nicht zu vergessen Blut … viel Blut. Interaktive Umwelt, wie etwa in Red Faction gehören selbstredend dazu. Interessiert?

Brandneu ist das KI-System – erstmals läuft nicht alles über "Benimm-Regeln" in globalen bzw. autonomen Scripen ab. Die komplette Künstliche Intelligenz ist in eine Art Schichtmodel eingeteilt. Die Geschichte teilt sich in vier Hauptgruppen ein: Globale KI, Squad KI, Player KI und die sogenannten Micro-Behaviors. Alle Aktionen und Vorgänge, die dem Spiel den Realitätstouch verleihen, ordnen sich in letztere Gruppe ein. Allem voran steht die globale KI – abhängig von der Beschaffenheit des Einsatzgebiets, wird hier festgelegt, was zu tun ist. Die Squad-KI beschäftigt sich damit, dass die einzelnen Mitglieder des Teams nicht alleine herumlaufen, sondern in kleinen Gruppen bleiben und im kleinen Kreise kommunizieren, sich gegenseitig Deckung geben usw. Die Player AI beschäftigt sich lediglich mit dem Problem "Wie komme ich von Punkt A nach Punkt B, ohne gegen jede Gebäudeecke zu laufen?". Die Micro-Behaviors sind dafür zuständig, dass jeder Charakter fast wie ein echter Mensch reagiert, wie etwa beim Nachladen Schutz zu suchen.

Die unerwarteten Dinge, das natürliche Verhalten der "Mitmenschen", machen sich auch in der Story bemerkbar. So gibt’s zwar eine Hauptstoryline, diese wird durch normale Zwischensequenzen oder durch First-Person Einlagen vorangetrieben. Die Zwischensequenzen muss ich nicht erklären – das sollte denk‘ ich jeder kapieren, die First-Person einlagen sind zwar nicht neu, aber trotzdem nicht unbedingt alltäglich. Ohne lästiges Laden kommt man in den Genuss einer netten kleinen Geschichte zwischendruch – ein Kollege tanzt an und erklärt die aktuelle Lage der Nation. Zusätzlich zu den Script-Events gibt’s auch noch kleine Nebenquests die zufällig im Spiel auftauchen, welche davon zu Story gehören und welche nicht, erfährt man erst beim erneuten Spielen – so gewinnt Devastation natürlich enorm an Wiederspielwert.

Auch den Multiplayerpart lässt man nicht zu kurz kommen, es heißt ja immer, es gäbe zu wenig Innovationen – aber man hat sich in der Tat etwas einfallen lassen. Der neu entwickelte Gametype nennt sich "Territories" ist ein Hybrid aus einigen bekannten Spieltypen. Zu Grunde liegt eine Art "Domination" Szenario – bekannt aus Unreal Tournament oder Battlefield 1942 – im späteren Verlauf führt das Spiel zu einer "Captuer The Flag"-Spielweise und endet letztendlich in einer Art "Last Man Standing" mit zerstörbaren Spawnpunkten. Natürlich sind auch Deathmatch, Team Deathmatch und klassisches CTF dabei.

Technologisch ist Devastation auf dem neuesten Stand, die Engine basiert fast gänzlich auf der Unreal-Technologie – vor einem frühen Code Drop wurde noch mit einem Hybriden der Unreal Tournament Engine gearbeitet – aber die kürzliche Integration der Karma Physics von Mathengine bringt einfach eine breite Palette an Möglichkeiten für Mapdesign und dergleichen mit sich. Allein der Faktor der Zeitersparnis war es Wert umzusteigen – so fallen fast alle Animationen weg, die fallende Körper betreffen – ein toter Körper der eine elendig lange Stiege hinunterpurzelt, wird jedes Mal neu berechnet – somit sehen die Animationen bei jedem Spielen immer ein bißchen anders aus.

Bleibt abzuwarten, ob alles so wird/ist, wie man’s angekündigt hat – ein paar Tage (bis zum 18. April) müsst ihr euch noch gedulden – dann steht das Meisterwerk in den Läden.

Ich bin schon ganz heiss auf das Spiel, ich kann die paar Tage bis zum Release nicht mehr abwarten – als Ausgleichsbeschäftigung werd‘ ich mir gleich nach dem Preview eine Runde Heroes of Might and Magic 4 genehmigen.

Jeder andere aktuelle Shooter kommt mir geradezu primitiv vor – womöglich hab‘ ich mich nur durch die Werbepropaganda beeinflussen lassen, aber hoffen wir das Beste – Devastation wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Hit – die Spielzeit dürfte bei 30 Missionen ziemlich üppig ausfallen (zumindest besser als bei Unreal 2) – der Wiederspielwert ist ebenfalls vorhanden.

Ersteindruck: Sehr gut

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