Böse Zungen behaupten ja schon länger, dass das Londoner Essen die Hölle sei. Geht es nach den Entwicklern von Flagship Studios, befindet man sich 2038 in London nicht nur sprichwörtlich in Teufels Küche.
Wer ewig lebt hat Zeit zu warten
Aufklärung und Technologiegläubigkeit entwöhnten die Menschen über Jahrhunderte von alten Traditionen. Dass die Heerscharen der Hölle über diese Entwicklung hoch erfreut waren, wussten nur wenige. Als sich die Hölle öffnete und Dämonen und Höllenkreaturen schließlich beschlossen, die sonnige Welt der Menschen in einen düsteren schwefelverseuchten Außenposten ihres Reiches zu verwandeln, hatte die erfolgsverwöhnte menschliche Spezies ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Militärische Taktiken waren wirkungslos und selbst über nukleare und chemische Waffen konnten die Invasoren nur müde lächeln.
Nur wenige, welche sich noch auf alte, heilige Riten verstehen, verhindern bislang die völlige Zerstörung ihrer Heimat durch die Horden des Bösen. Unter ihrer Obhut versammeln sich Auserwählte, um sich auf den Kampf gegen den übermächtigen Feind vorzubereiten.
Krieg ist die Hölle
Kaum eine Stadt scheint für ein Endzeitszenario besser geeignet als London. Alte und düstere Gebäude geben den Entwicklern viel Spielraum, Geschichten rund um Artefakte im British Museum und dämonenabweisenden Zement in der Covent Garden U-Bahn Station zu spinnen.
Neben realen Plätzen und sicheren Zufluchtsorten in der Londoner Untergrundbahn, streift man in Hellgate: London meist durch die dämonenversuchten Ruinen der zerstörten Metropole. Die Spielwelt wird dabei aus vorgegebenen Bauteilen per Zufallsgenerator erstellt.
Um sich gegen Dämonen und Zombies behaupten zu können, bietet Hellgate: London dem Spieler ein ansehnliches Arsenal aus Nah- und Fernkampfwaffen. Riesige Schusswaffen, flammenwerferartige Pistolen, aber auch Schwerter dezimieren anstürmende Feinde, während Rüstungen und ein Energieschild vor scharfen Klauen, Zähnen und Waffen der Gegner schützen. Modifikationen der Waffen verleihen diesen noch bessere Durchschlagskraft und können je nach Bedarf ausgetauscht werden.
Die Jagd beginnt
Streifzüge durch die Ruinen Londons unternimmt der Spieler je nach getragener Waffe aus der Ego (Fernkampfwaffen) oder Third Person (Nahkampfwaffen) Perspektive. Angst, dass in Hellgate: London Reaktionsvermögen und Zielgenauigkeit wichtiger werden als ein gut ausbalancierter Charakter, braucht man dabei aber, auto-aim sei Dank, nicht zu haben. Einzig die geplante Hunter Klasse soll gänzlich auf auto-aim verzichten und auf Fernkampfwaffen spezialisiert sein.
Neben der Hunter Klasse sind bis jetzt zwei weitere spielbare Klassen bestätigt. Templar nutzen Auren und Fähigkeiten, die ihre Angriffs- und Verteidigungskraft verstärken, während die Cabalyst Klasse dunkle Magie, beispielsweise Feuerzauber, nutzt um ihre dämonischen Gegner zu vernichten.
Die Charakterentwicklung soll mittels Level Up und frei zu vergebenden Fertigkeitenpunkten erfolgen. Neue Zauber und klassenspezifische Skills findet man entweder bei besiegten Gegnern oder man erwirbt sie bei Händlern.
Der Teufel steckt im Detail
Flagship Studios setzt sich größtenteils aus ehemaligen Blizzard Mitarbeitern zusammen und wem die Parallelen zu Diablo noch nicht aufgefallen sind, dem sollte es spätestens jetzt wie Schuppen von den Augen fallen. Auch wenn die Entwickler nicht einfach Diablo in neuem Szenario und 3D Optik übernommen haben, stammen viele Elemente von Hellgate: London unverkennbar aus Blizzards Meisterwerk.
Atmosphäre und Effekte des Spiels sind schon jetzt gelungen, bleibt zu hoffen, dass Hellgate: London einen ähnlich großen Suchtfaktor schafft wie Diablo 2. Gelingt das, sollte man sich Ende 2007 allein, oder im Multiplayer Modus, den Dämonenhorden entgegen werfen.