der 1337 1337-f0rc3 Review auf Rebell.at!

Sagt euch der Name Alex Munro was? Auch nicht den eingefleischten Trekkies unter euch? Das liegt vermutlich daran, das Lt. Munroe einer Art Aussenteam angehört und Leute, die bei Star Trek im Aussenteam sind, generell sofort sterben wenn sie nicht von der Kommandobrücke stammen. Das mit dem Sterben ist schon Kult, aber dafür hat uns Ritual Entertainment bei Elite Force II eine Speicherfunktion spendiert!

Im Star Trek Spiele Universum tut sich in letzter Zeit einiges, wurden wir doch mit Spielen wie Bridge Commander und Armada II schon beglückt, darf auch die Fortsetzung des Shooter Ablegers Elite Force nicht fehlen. Genau das hat uns Activision jetzt als vorerst letztes Projekt vor kurzem präsentiert.

Schon zu Beginn hat man ein etwas komisches Gefühl, wird man nichteinmal mit der typischen Star Trek Hymne begrüsst. Ein etwas seichter Ableger musste hier herhalten, doch konnte mich diese mittlere Katastrophe nicht davon abhalten, das Spiel ausgiebig zu testen. Die Voyager hat ein kleines Problem. Gerade als man ein Wurmloch zurück in den Alpha-Quadranten gefunden hat, haben die Borg die Voyager gefunden und halten sie nun in einem Kraftfeld fest. Die Zeit drängt, arbeitet das Kollektiv schon daran die Schilde der Voyager zu knacken um das Föderationsschiff zu entern und das Wissen und die genetischen Vorzüge der Crew zu assimilieren.

Wäre das Hazard Operations Team von Lt. Alex Munro nicht, hätten sie vielleicht sogar Erfolg, aber da der Spieler nun Kontrolle über besagten Helden übernimmt siehts schlecht aus für die Borg. Als Einleitungsmission gedacht, bekommt man mit der ersten Mission schon einige harte Nüsse zu knacken, darunter auch einen Über-Borg, dessen Assimilierungsversuche besonders auf höheren Schwierigkeitsgraden ein ziemliches Problem darstellen können.

Jeder, der den Fängen der Borg entkommen konnte (und das wird zweifellos jeder von euch schaffen), wird sich im Alphaquadranten wieder finden und darf ab sofort in Ruhe und Frieden auf der Starfleet Academy junge Kadetten in diversen Kampftaktiken schulen. Langweilig, was?

Nachdem Lt. Munro nun zwei lange Jahre n00bs unterrichtet hat, trifft er zufällig auf den einzigen, den echten, den legendären Captain des Sternenflottenflaggschiffs U.S.S. Enterprise NCC-1701-E, Jean Luc Picard! Nachdem der, nach zehn Star Trek Filmen und circa 500 Serienfolgen, es noch immer nicht geschafft hat, ein Aussenteam zusammenzustellen welches nicht aus Brückenmitgliedern besteht und trotzdem nicht die ganze Zeit ausradiert wird, kommt man ab diesem Zeitpunkt zur Ehre auf der Enterprise dienen zu dürfen.

Kaum hat man sich erstmal richtig auf der Enterprise einrichten können, trifft schon der erste Notruf eines Föderationsschiffs ein. Die U.S.S. Dallas hat ein Problem mit unbekannten Angreifern und treibt manövrierunfähig im Raum. Zur Erkundung der Lage wird das frischgebackene Team seiner Feuertaufe unterzogen. Mit Raumanzügen und moderater Bewaffnung wird das Team an Bord der Dallas gebeamt um die Ursache der ungustiösen Lage zu finden und zu beheben.

Das Schiff ist mit einer nicht unerheblichen Menge an kleinen Aliens infiziert, welche fast die gesamte Crew aufgerieben haben. Irgendwie erinnern diese Viecher an die Alien Trilogy die seinerzeit von Lt. Ripley eins auf die Mütze gekriegt haben. Der erste Unterschied zu den Standardaliens ist allerdings ein im Hinterteil implantierter Impulsantrieb, der diesen kleinen Ratten erlaubt durchs All zu Fliegen und jedes beliebige Ziel anzugreifen. Nach dieser Entdeckung steht fest, dass diese Aliens von irgendwem gebaut oder modifiziert worden sind.

Mehr möchte ich euch nicht über die Story verraten, aber ihr könnt euch drauf verlassen, das ihr bei Elite Force II ein storymässiges Highlight vor euch habt. Ihr werdet eine gesamte Zivilisation retten, mit Ferengi feilschen und Klingonen zeigen, dass man auch ohne Ga’ach zu essen gross und stark werden kann.

Auch die Bewaffnung des von Lt. Munro (also euch) geführtem Hazard Ops Team hat einige Neuheiten zu bieten, welche nicht zu verachten sind. Was in anderen Shootern auch eher selten ist: Ihr seid wirklich im Team unterwegs und nicht die ganze Zeit auf dem "Einer gegen alle Rambo"-Trip. Das Team wird euch helfen, Gegner zu eliminieren, gefundene Opfer zu beschützen und noch einiges mehr.

Grafisch baut Elite Force II auf der Quake III Engine auf. Diese ist zwar schon ziemlich angestaubt, aber Ritual Entertainment hat es geschafft, die Engine dermassen aufzupolieren dass sie auch jetzt noch mehr als Konkurrenzfähig ist. Die Verwendung dieser antiken OpenGL Engine hat auch den Vorteil, dass das Spiel auf antiken Rechnern recht gut läuft. Mit einigen performancereduzierenden Einstellungen läuft Elite Force II sogar auf einem Pentium 3/Athlon mit 600Mhz noch gut. Um die durchaus ansehnliche Detailvielfalt komplett zu Gesicht zu bekommen, sollte man einen Athlon 1.2GHz oder einen P4-1600 mit GeForce III Ti oder ähnlichem sein Eigen nennen.

Hinsichtlich der Story gibt es parallelen zu Unreal II. Auch hier landet man bei jedem erfolgreichem Missionsabschluss wieder auf der Enterprise um mit irgendwelchen Leuten zu quatschen oder sich neue Waffen anzusehen. Aber gegen das Abkupfern von Features und anderen Details hatte ich persönlich noch nie was, solange man es besser als beim Original machte was hier zweifellos zutrifft.

Die Sprachausgabe ist gut gelungen und man findet selten irgendwas daran auszusetzen. Vor allem der geniale Klingonenakzent kommt gut rüber, aber auch die anderen Sprecher haben gute Arbeit geleistet. An den Sounds gibt’s auch nicht viel zu nörgeln, bis auf das etwas peinliche Geheule von Idryll Kämpfern. Nachdem ich es aber nicht nachvollziehen kann wie man reagiert, wenn man von einem Phaserschuss am Bein getroffen wird, habe ich nicht die ausreichenden Kompetenzen um über derartiges Geheule zu Urteilen.

Der Soundtrack ist ebenso gut gelungen und passt sich den Situationen entsprechend an. Solltet ihr also auf eine Gegnerschar treffen, wird die Musik plötzlich schneller und erzeugt damit auch eine Stimmung die mit der Situation im Einklang ist. Solltet ihr also auf Getier stossen, wird sich euer Puls, ein ordendliches Soundsystem vorausgesetzt, ordendlich erhöhen.

Bleibt mir noch zu sagen, dass Activision mit Elite Force II derzeit einen der besten Ego Shooter im Programm hat, der für Leute die mit Star Trek was anfangen können sowieso ein Muss ist. Die Spielercommunity, die von Unreal II enttäuscht war, weil es zu kurz war und der Multiplayerpart gefehlt hat, wird hier ebenfalls Gefallen finden. An Elite Force II ist zwar nicht überdurschnittlich lang zu Spielen, aber ein Kurzerlebnis ist es auch nicht.

Es war wahrscheinlich nicht die Absicht von Ritual Entertainment aber irgendwie krieg ich das Gefühl nicht los, einen Unreal II Klon zu spielen. Grafisch zwar nicht so stark unterwegs, kann Elite Force II dafür bei der Story, der Spieldauer und dem Multiplayerpart überzeugen, was Atari mit deren Sequel nicht gelungen ist. Solltet ihr also gerade Lust auf einen Egoshooter haben und dem Star Trek Universum nicht abgeneigt sein, kauft euch diesen Titel. Wer dann noch der Meinung ist, das Spiel ist zu kurz hat unter Garantie noch einiges Übersehen. In jedem Spielabschnitt gibt es versteckte Items und wer genug davon findet, darf versteckte Maps spielen. Ausserdem kann man es immer noch Versuchen, das Ganze auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu Spielen. Dann wird man sich an einigen Stellen die Zähne ausbeissen.

Genug des Redens, lasst die Phaser sprechen und zeigt dem Aliengesocks wo der Hammer hängt! Möge der Saft mit euch sein, wo immer ihr auch die Interessen der Föderation vertreten werdet :-).

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)