CAT StarGate – Sternentor für Sparefrohs

CAT StarGate

So ein Tablet-PC ist schon etwas Feines, und wieder mal hat Apple den Hype losgetreten. Kaum war das erste iPad unterwegs, wagte sich die Konkurrenz aus den Löchern und konterte. Das Problem: Kleine Geldbeutel mussten bislang oft dubiose Nachbauware mit semi-originellen Namen aus China beziehen, die sich meist als Reinfall entpuppte. Nach Pearl (Touchlet-Reihe) wagt sich nun auch der Versandhändler Weltbild vor, und präsentiert mit dem „CAT StarGate“ ein Android-Tablet um rund 160 Euro. Wir haben es uns angesehen.

Für den kleineren Geldbeutel
159,99 Euro prangt am virtuellen Preisschild. Das ist im Vergleich zum Motorola Xoom (Android, ca. 680 Euro) und dem iPad 2 (ca. 570 Euro) in der Tat ein rabiater Kampfpreis. Die Tablets von Motorola und Apple spielen jedoch alle Stücke in Highendtönen. Das Xoom kommt etwa mit Dualcore-Prozessor und HD-Auflösung daher, bietet obendrein 3G (optional), n-W-LAN, Bluetooth, GPS und fährt dazu in 10,1 Zoll mitsamt 32 GB internem Speicher und 5 MP-Kamera auf. Von diesen technischen Spezifikationen ist das StarGate deutlich entfernt. Etwas, womit man in diesem Preisbereich jedoch zu rechnen hat.

Die Eckdaten: Im Inneren des „Sternentors“ werkt ein 1,2 GhZ-Prozessor, der von 512 mb RAM unterstützt wird. Online geht das Tablet via integriertem 54 m/bit W-LAN, auf 4 GB internem Speicher darf man seine Daten lagern. Wird das zuwenig, kann man mit einer microSD-Karte erweitern. Dazu offeriert das Gerät einen Kopfhöreranschluss und einen mini-HDMI-Ausgang. Auf 7 Zoll breitet sich ein multitouch-fähiger Screen aus, daneben befindet sich eine 2 Megapixel starke Frontkamera, die hauptsächlich für Videochats gedacht ist. Als Betriebssystem kommt Android in der Version 2.3 zum Einsatz. Als Datenein- und -ausgang fungiert ein Micro-USB-Anschluß. Jetzt gehts aber ans Eingemachte.

Gut ausgestatteter Robustling
Nerdige Freude überkam mich beim Auspacken des Gerätes aus seiner ansprechend schicken Verpackung. Die Antistatik-Folie, in der das StarGate eingeschweißt war, ist nämlich mit einem Space Invaders-Motiv bedruckt. Etwas, das meine Generation an Videospielern durchaus als humoristisches Element wahrnimmt. Positiv überrascht auch die Ausstattung. Neben Kopfhörern (von eher mäßiger Qualität) liegen zwei Kabel in verschiedener Länge bei, mit deren Hilfe man Hardware mit normalem USB-Stecker ans StarGate anhängen kann. So hat Weltbild etwa um 29,90 Euronen eine Tasche mit integrierter Tastatur im Angebot, mit der sich das StarGate wie ein Netbook nutzen läßt.  Mit dabei ist auch eine Neopren-Schuthülle, die einen guten Eindruck macht.

Das Pad selbst kommt ob seiner 7 Zoll ziemlich handlich und leicht daher. Und es macht einen gut verarbeiteten Eindruck, der sich im Laufe des mehrwöchigen Tests bestätigen sollte. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu bereits erwähnten China-Pads, die sich oft schon beim Ansehen in ihre Einzelteile zersetzt haben sollen. Die Knöpfe sitzen an gut erreichbaren Positionen, lediglich der Kippschalter, der für das Auslösen der „Home“ und „Menü“-Funktionen zuständig ist, braucht ein wenig Gewöhnung in Sachen Bedienung. Der auffällige runde Button an der Front des StarGate ist mit „Return“ belegt, was sich als gute Wahl entpuppte.

Fehlerhafte Feinmotorik
Das StarGate ist hauptsächlich ein Surf- und Arbeitsgerät. Freilich läßt sich auch darauf spielen, Angry Birds etwa läuft problemlos. Jedoch bringt das Gerät einen Wermutstropfen mit: Der Bildschirm, dessen Farbwiedergabe eher durchschnittlich ist, muss relativ fest berührt werden, um zu reagieren. Daran ändert auch das Aufrufen des Kalibrierungsprogrammes nichts. In weiterer Folge verlangt es Übung, um einigermassen präzise damit zu hantieren. Trotzdem hakt es hie und da, in der App „Fingerpaint“ ist es etwa unmöglich, eine halbwegs gerade Linie zu ziehen. Ähnliche Ruckler lassen sich beim Zoomen mit zwei Fingern feststellen. Von grafischen Feinarbeiten ist am StarGate daher abzuraten.

Braves Arbeitstier
Trotz dieses Mankos erfüllt das Sternentor seine Grundfunktionen aber brav: Internetsurfen, Bilder ansehen, Bücher lesen – all das klappt ordentlich. Auch die Wiedergabe von YouTube-Videos in HQ-Einstellung bringt das Pad nicht ins Schwitzen und die Bilder der integrierten Kamera sind bei ausreichend Echtlicht ganz akzeptabel. Ein wenig problematisch gibt sich der W-LAN-Empfänger, dessen Empfangsstärke besser sein könnte. Wo mein Laptop noch ein mittelstarkes Signal vom Router (2-3 von 5 Strichen in der Windows-Anzeige) empfängt, fällt der Empfang am StarGate teilweise schon aus. Dafür gibt es selbst bei schwachem Signaleingang kaum Ladehänger.

Schade ist, dass es das StarGate nicht in einer Version mit 3G-Modul gibt. Wer im Park nicht nur ein Buch, sondern auch online im Weltgeschehen schmökern will, schaut in die Röhre. Dabei wäre das ob der kompakten Form des Tablets ein naheliegender Verwendungszweck. Denn: Die Akkuleistung erreicht mit abgedrehtem W-LAN und recht intensiver Nutzung als multimediales Surfgerät immerhin fünf bis sechs Stunden. Hängt man in einem kabellosen Netzwerk, kommt man bei gleicher Verwendungsintensität „nur“ noch auf zwei bis drei Stunden. Damit sprengt das Gerät keine Rekorde, bilanziert aber solide.

Fazit
Das CAT StarGate ist kein technisches Wunderding und zieht im Kampf mit Spitzenmodellen wie dem Xoom klar den Kürzeren. Die Zielgruppe ist aber freilich eine andere. Wer mal eben nicht ein halbes Dutzend Hunderter für einen Tablet-PC auf den Tisch legen kann, der macht mit dem Weltbild-Tablet keinen Fehlkauf. Zugegeben, die Konkurrenzdichte in dieser Preisklasse ist – exklusive China-Importen – nicht besonders hoch. Doch wenn man weiß, was man erwarten kann, so macht das StarGate seine Sache um rund 160 Euro gut.

Wer ein bärenstarkes Tablet für alle Lagen sucht, wird sich zwangsläufig in höheren Ausgabesphären orientieren müssen. Wer mit den beschriebenen Mankos umgehen kann und einfach nur zu Hause oder im Cafe arbeiten, surfen und Videos ansehen will, dem sei das StarGate als Preis-/Leistungstipp hiermit empfohlen.

Erhältlich ist das Gerät, wie schon erwähnt, bei Weltbild.at um 159,99 Euro.

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