Salvo! ist ein rundenbasierendes Stategiespiel um das Thema Segelschiffkampf – entwickelt von Sprue Games bietet das Spiel viele taktische Möglichkeiten und wahlweise kurzweilige Geplänkel oder riesige komplexe Seeschlachten.
Gleich nach dem Start tönt dem Spieler Stille entgegen, wie gewöhnlich überprüft man alle Standardfehlerquellen (Lautsprecher nicht eingeschaltet, Regler auf Null gedreht, …) aber findet keinen Fehler, nach etwa 2 bis 3 Minuten hat man realisiert, dass Salvo! über absolut keine – in Zahlen 0 [Null] – Hintergrundmusik verfügt. Später bekommt man aber ein paar sehr billige Geräusche zu hören, eine Kanone klingt beispielsweise etwa so wie der Versuch eines chinesischen Synchronsprechers Deutsch zu sprechen.
Dennoch ist man relativ schnell im Spiel – zur Auswahl steht eine Fülle an Missionen und Szenarien in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Hat man eines ausgewählt kann man auch ohne Umschweife unmittelbar losspielen. Mit wenigen Schiffen, eine Hand voll, gilt es vorwiegend die gegnerischen Schiffe zu versenken. Entscheidend ist hierbei das Timing. Die Schiffe werden nämlich über ein ausgeklügeltes System gesteuert. Jedes Schiff kann in Fahrtrichtung mehrere Manöver durchführen, die mittels Pfeilen dargestellt sind. Wenn wir bei der einfachsten Richtung bleiben (also einfach nach vorn) gibt es schon drei Möglichkeiten: Geschwindigkeit beibehalten, beschleunigen oder langsamer werden. Bei den Wendemanövern sieht es ähnlich aus.
Eine starke Wende oder eine langsame Wende sind die Standardrichtungen, diese können allerdings noch mit den anderen kombiniert werden (also z.B. eine leichte Wende nach Backbord und gleichzeitiges Beschleunigen). All diese Manöver werden durch Pfeile (in verschiedenen Blau- und Weißtönen, welche vom Schiffsrumpf ausgehen) dargestellt. Logischerweise kann pro Zug nur eine Aktion ausgeführt werden (der Gegner kann natürlich auch beschossen werden).
Schade nur, dass das Spiel keine Multiplayer-Unterstützung bietet – insbesondere beim rundenbasierenden Spielen macht das den besonderen Reiz aus.
Grafisch ist Salvo!, wie auch soundtechnisch, nicht wirklich berauschend. Die Optik ist funktionell und dem Titel angemessen. Zwar könnte die Auflösung mancherorts etwas höher sein (insbesondere um die Übersicht über viele Schiffe besser zu behalten) aber durch eine schöne Übersichtskarte wird dieses Problem wieder wett gemacht.
Zugegeben, Salvo! wirkt auf den ersten Blick extrem grottig und spätestens nach zwei Minuten will man nicht mehr spielen – ich habe mir aber dennoch ein Herz gefasst und weiter probiert.
Leider muss ich zugeben, dass meine geistigen Fähigkeiten für diesen Titel nicht ganz reichen – es ist einfach unheimlich kompliziert und erfordert einiges an Denkarbeit an die 50 Schiffe im Auge zu behalten, die einfacheren Missionen am Anfang habe ich problemlos gemeistert, später hab‘ ich dann allerdings resigniert. Ich muss dazusagen, dass ich nicht der Stategiespieler bin – zwar spiele ich diese Spiele ab und an sehr gerne, aber irgendwie liegts mir nicht – aber Doom 2 wurde offiziell auch nur von acht Menschen weltweit auf Nightmare durchgespielt. Ein Fan von Stategietiteln und vor allem Seekampf hat sicher mehr Freude mit Salvo! als ich und darf, wenn er auf technologischen Schnickschnack verzichten kann, getrost zugreifen.
Am Rande sollte man noch erwähnen, dass das Sprue Games-Team zu vier Fünfteln aus Katzen und Hunden besteht …