Eure Aufgabe ist es natürlich die Welt zu retten und zwar vor der Alienrasse namens Breed. Ihr gehört dem Raumschiff USC Darwin an. Doch es haben sich noch nicht alle Menschen unterworfen. Eine kleine Gruppe Rebellen kämpft immer noch tapfer gegen die komplette Invasion der Aliens. Doch die Erde hat sich auch noch in ihrer Umwelt verändert. Denn sie besteht jetzt nur noch aus kleinen Inselgruppen und nicht mehr aus kompletten Kontinenten. Wie schon erwähnt hört sich die Story nicht wirklich spektakulär und auch nicht wirklich innovativ an, doch das Spielprinzip wird es wiederum sein. Breed wird nämlich viele Features aus anderen Shootern sozusagen nachmachen. Doch diese geben in Kombination miteinander nicht nur eine billige Kopie, sondern einen ernst zunehmenden Konkurrenten um die Genrespitze in diesem Jahr.
Breed lebt auch von eigener Innovation. Zwar kennt man dieses Feature schon von Rainbow Six Titeln, aber in einem solchen Action-Game blieb die Funktion, dass man jederzeit in ein anderes Mitglied der Gruppe schlüpfen kann aus. Ihr lauft in den Mission zum Teil alleine und zum Teil im Team durch die Level. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Truppentypen, die alle bis auf einem irgendwelche Spezialfähigkeiten haben. Der Scharfschütze schießt dem Alien auf eine riesige Entfernung genau zwischen die Augen und der Heavy Gunner rottet mit seinen dicken Wummen ganze Horden der schleimigen Biester aus. Eine ebenfalls wichtige Persönlichkeit in der Truppe ist der Mechaniker, der schon fast zerstörte Vehikel wieder auf Vordermann bringt. Außerdem kann er Daten von Computern einlesen und Bomben legen. Reparieren tut auch der Sanitäter, nur hilft er nicht Fahrzeugen sondern den menschlichen Mitgliedern. Der Grunt kann dafür alles tun, hat aber nicht die kompletten Spezialfähigkeiten, wie seine Kollegen.
Die Künstliche Intelligenz der Kollegen ist aber keineswegs mickrig. Eher im Gegenteil. Wenn sie etwa in ein heißes Gefecht stürzen, gehen alle Kollegen in Deckung, legen sich auf den Boden oder rollen schnell zur Seite um dem Kugelhagel auszuweichen. Aber ganz ohne ihre Kontrolle kann so ein ganzer Trupp auch nicht funktionieren. Deshalb gibt es in Breed eine Kommandos, die auch sofort ausgeführt werden. Befehle wie „Angriff“ oder „Stellung halten“ können dann schon einmal helfen eine Mission erfolgreich zu bestreiten. Alleine kämpft es sich gegen eine Horde Aliens dann doch nicht so gut…
Ein weiteres nettes Feature ist, dass ihr die gesamte Ausrüstung auch unter den Mitgliedern tauschen könnt. Ihr könnt also egal welcher Truppentyp ihr seit die komplette Ausrüstung der anderen Mitglieder nutzen. Doch ist es nicht sehr klug wenn ihr gerade ein Heavy Gunner seid und ihr versucht mit einem Scharfschützengewehr zu hantieren. Es wird viel schwieriger sein ein Alien damit zu treffen, da das Fadenkreuz dementsprechend mehr zittern wird.
Halo lässt grüßen, denn auch in Breed wird es einige Vehikel geben. Acht an der Zahl und darunter finden sich Panzer, diverse Buggies und auch Flugzeuge. Letztere steuern sich eigentlich relativ einfach per Maus und Tastatur. Da steuert sich ein schwerer Panzer viel schwieriger. In einem solchen habt ihr nämlich gleich mehrere Aufgaben auf einmal zu tun.
Nicht nur dass ihr den großen Boliden steuern müsst, nein, ihr habt auch noch die Aufgabe das Hauptgeschütz abzufeuern. Und hier kommt ebenfalls wieder die schon recht gute KI zur Geltung. Denn maximal zwei Kollegen unterstützen euch mit Maschinengewehrfeuer und helfen sehr gut gegen gegnerische Flankenangriffe. Denn das riesige Geschütz kann nicht so schnell gedreht werden und deshalb sind die beiden extrem wichtig.
Die Grafik von Breed kann locker mit den neusten 3D-Shootern mithalten. Besonders die Außenareale sind riesig und schlagen sogar IGI 2 im Umfang. Das alles verdanken wir der Mercury-Engine, die eigens für das Action-Game entwickelt wurde. Bis zu einer Stunde kann es dauern, von einem Ende der Insel zum anderen zu gelangen. Aber auch die grafischen Details sind enorm cool. Wunderschönes Wasser und hochauflösende Texturen sind nicht alles. Auch die Landschaften sind herrlich detailliert. Hohe Berge und lauschige Plätzchen auf jeder Insel laden eigentlich zu einem kleinen Päuschen ein, welches man sich aber nicht leisten können wird. Auch die schönen Explosionseffekte wie das Feuer aus dem Gewehrlauf brauchen sich nicht vor anderen Games zu verstecken.
Ganz unterschiedlich stellen sich die Missionsziele der 18 Aufträge in Breed dar. Entweder müsst ihr Gefangene befreien, einen Außenposten einnehmen oder gar ein ganzes Mutterschiff auseinandernehmen. Aber auch hier hat man hin und wieder ein Déja Vue, aber was soll man schon machen bei so einem Szenario. Dafür sind die Lösungswege völlig unterschiedlich und auch in den Level wird es viele verschiedene Möglichkeiten geben ans Ziel zu gelangen. Zum Beispiel könnt ihr einen Frontalangriff wagen, indem eure die restlichen Mitglieder drauf gehen könnten, oder ihr geht vorsichtig vor, um so unbeschadet wie möglich durchzukommen. Es kann euch also passieren, dass wenn ihr nicht auf eure Kollegen achtet ihr ganz alleine gegen riesige Mengen kämpfen müsst oder langsam mit allen von hinten in die Basis einbrecht. Meistens müsst ihr auch Missionen mit einer Art Zeitlimit bestehen. Zum Beispiel darf ein bestimmter Gegnertrupp nicht eure Basis erreichen oder euren Konvoi zerstören. Bis die da sind dauert dies eine Zeit lang, aber bevor sie das Ziel erreicht haben müsst ihr es geschafft haben diese Breedtruppe vollkommen zu vernichten.
Zur Zeit ist bekannt, dass insgesamt 16 menschliche Spieler im Coop-Modus in zwölf Missionen zusammen spielen können. Dabei werden sie auch die Wahl zwischen den verschiedenen Truppentypen haben. Vielleicht werden es aber zum Release noch mehr Leute die sich dann im Internet zusammenschließen um die Missionen anzugehen.
Ich bin eigentlich sehr überzeugt davon, dass Breed ein richtiger Action-Hit werden kann, vor allem weil die Erwartungen dann doch nicht allzu hoch sind. Die Spielidee ist zwar nicht neu, genauso wenig wie die Story, aber mit Sicherheit wird es immer noch genau soviel Spaß machen. Die vielen Fahrzeuge und die zahlreichen Möglichkeiten, die sich dadurch bieten werden viel Abwechslung in die Missionen bringen und es hoffentlich nie langweilig werden lassen. Die riesigen und wunderschönen Inseln sollten sehr viel Platz für taktische Manöver und somit auch Langzeitmotivation bieten. Ich hoffe doch sehr, dass Breed ein wirklich guter Shooter dieses Jahr wird und nicht aufgrund der großen Menge an Ego-Shootern die 2003 noch kommen untergehen wird.
Ersteindruck: Gut