Zur Zeit nutzen Spieleentwickler vorwiegend Softwarebasierende Physikalgorithmen (Havok, Ragdoll etc.), welche dann vom Systemprozessor berechnet werden – ihr kennt das sicher, man feuert bei einer gemütlichen Painkiller-Session mit einer Rakete in einen Haufen Zombies und die Framerate geht sofort in den Keller – blöde Sache, die herumfliegenden Leichenteile beanspruchen natürlich einiges an Prozessorleistung.
Den Leuten von Ageia, einem recht jungen Unternehmen aus Silicon Valley, ist es gelungen, einige Algorithmen zur Berechung von phsikalischen Veränderungen in 3D Umgebungen auf einen Chip zu bannen. Die so genannte PPU (physics processing unit). Im Klartext: Skelettberechung, Flüssigkeitsdynamik, Partikelberechung, Bekleidungssimulation und und und kann dieser neue Prozessor berechnen.
Unklar ist allerdings noch, wie die neue PPU zum Einsatz kommen wird, Ageia will damit aber offenbar das in den 90ern begonnene Dreieck schliessen: CPU – GPU – PPU. So wie damals bei der Einführung von Grafikhardwarebeschleunigern (also Direct 3D oder OpenGL Grafikkarten, wie etwa die nVdia Riva 128, der Urvater der modernen GeForce-Karten) für den Massenmarkt sieht man sich heute als Vorreiter für eine neue Revolution in der Spielebranche. So wie es sich anhört, wird man wohl bald für seine Spiele eine „Physikkarte“ brauchen, wahrscheinlich für PCI Express 1-Lane Slots auf neuen Mainboards oder als Zusatzfeature von kommenden Grafikkarten. Zur Zeit sind jedenfalls schon etwa 60 Spieleentwickler, Forschungsinstitute bzw. Unternehmen mit an Bord. Für interessierte: Epic ist offenbar mit der Unreal Engine auch schon mit dabei, geplant sind massentaugliche Produkte (also Spiele) schon für Ende 2005, also noch vor Weihnachten – wann die zugehörigen Beschleuniger erhältich sein werden, lässt sich allerdings aus der Pressemeldung nicht direkt herauslesen. Über den Preis schweigt man sich ebenfalls noch aus.