Mit Die Sims erschuf <B>Sim City-Urvarter Will Wright eine wahre Geldmaschiene für <I>EA Games. Insgesamt verkauften sich Die Sims inklusive den sieben Addons mittlerweile rund 30 Millionen Mal auf unserem Globus, da wundert es auch nicht, dass sich schon ein paar Nachahmer dieses Spielprinzips angekündigt haben. Jedoch war der bisher einzige Klon The Partners vom Gameplay her eher mau und bot auch sonst wenig Spektakuläres. Nun versucht die deutsche Firma RotoBee mit Singles einen erneuten Anlauf, um sich ein Stück vom großen Kuchen der Reallifesimulationen abzuschneiden.
Anders als bei dem Konkurrenten aus dem Hause EA Games steht bei <B>Singles nicht das Leben der einzelnen Personen im Vordergrund, sondern die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen. Zwar muss man weiterhin für das Wohlbefinden seiner Schützlinge sorgen, jedoch spielen Attribute wie Erotik und Beziehung eine sehr große Rolle im Gefühlsleben eures Alter-Egos. Um die Beziehung eurer Charaktere zu verbessern, müsst ihr in deren Beziehung verschiedene Werte steigern oder abbauen. Diese teilen sich dabei in Freundschaft, Romantik, Erotik, Spaß und Ärger auf. Um diese Werte in der Beziehung zu erhöhen stehen euren Charakteren vom einfachen Flirt bis hin zum Sex alle Möglichkeiten offen. Jedoch ist es nicht möglich, gleich mit einer Person in die Kiste zu springen. Erst wenn man den langen und mühsamen Marathon aus Flirten, Kuscheln, Necken, romantischen Gesprächen hinter sich gebracht hat, stehen einem weitere Optionen zur Auswahl. Wie schnell ihr dabei zur festen Beziehung kommt hängt im übrigen auch davon ab, was für Fähigkeiten euer Single hat. Ähnlich wie in einem Rollenspiel sammelt dieser mit der Zeit Erfahrungspunkte, die ihr in die verschiedensten Fähigkeiten investieren könnt. So stehen neben den normalen Fähigkeiten, wie Reparieren, Kochen, Putzen, Karriere auch solche für die Beziehung relevante Fähigkeiten wie Humor, Romantik, Flirten und Drückeberger zur Verfügung. So könnt ihr euren Single zwar zu einem sehr versierten Romantiker machen, der aber vom Flirten nicht die Bohne versteht.
Neben diesen Erweiterungen spielt sich Singles aber fast wie ein Sims-Klon. Um die Bedürfnisse eures Singles zu befriedigen schickt ihr ihn entweder aufs Klo, lasst ihn was zu Essen machen oder lasst ihn einen Film im Fernsehen anschauen. Dabei steuern sich eure Singles recht gut und durchaus intuitiv. Mit dem Mausrad wird gezoomt und mit den Pfeiltasten wird die Ansicht gedreht. Einzig die Zentrierung auf den gerade aktuell ausgwählten Single, die erst durch einen rechtsklick wieder aufgehoben wird, macht dabei hektische Situationen etwas unübersichtlich. Um die Wohung eures Singlepaares zu verschönern könnt ihr mit dessen hart verdiehtem Geld neue Möbel, Küchenausstattung, Bilder, Unterhaltungstechnik und sonstigen Kleinkrams kaufen, der das Singleherz erfreut. Leider stehen nur recht wenig Objekte zum Kauf zur Verfügung. Meist gibt es für die drei Objektklassen Alt, Modern, Design nur ein bis zwei Objekte zur Auswahl, so dass man recht schnell alles gesehen bzw. gekauft hat und auch der Wohnungsausbau bieten mit nur wenigen Tapeten- und Bodenmustern nur wenig Anreiz.
Sowieso fehlt es Singles deutlich an Tiefgang. Zwar macht es am Anfang sehr viel Spaß, zwei wildfremde Personen miteinander zu verkuppeln und es ergeben sich auch durchaus viele heikle Situationen, die es zu meisten gibt, dennoch tritt nach sieben bis ach Stunden Routine in den Spielablauf ein. So wartet man nur noch, bis euer Single weitere Erfahrungspunkte bekommt und spielt nur noch im Zeitraffermodus. Die Beziehung des mitlerweile glücklich vereinten Paares muss dabei nicht aufwendig von Spielerhand erhalten werden, vielmehr lernen die Singles dazu und so pflegen sie ihre Beziehung ganz von alleine. Zudem bietet das Spiel zu wenig Anreiz nochmal mit einem anderen Pärchen zu beginnen, da die verschiedenen Persönlichkeiten kaum zur Geltung kommen.
Eure Singles führt ihr in diesen sechs bis sieben Stunden jedoch in einer sehr schönen und detailierten Grafik zusammen. Wenn auch die Texturqualität etwas höher hätte sein können und die Tageszeitenwechsel ruhig fließend sein könnten, so kann doch gerade die sehr flüssige Charakteranimantion gepaart mit einem sehr detailierten Charaktermodell vollends überzeugen. Der Sound ist an sich auch gelungen, wenn auch die Musik mit ihrem nervigen Mix aus Techno und Dance zum Abschlaten animiert, so sind die Umgebungsgeräusche und das merkwürdige geplapper der Singles sehr atmosphärisch geraten.
Insgesamt handelt es sich bei Singles um ein technisch sehr ordentliches Spiel, was sinnvolle spielerische Nerungen in diese Genre einführt, im Endeffekt aber nicht genügend Tiefgang aufweisen kann, um langfristig an den Bildschirm zu fesseln.
So viel Spaß die Singles am Anfang machen, so eintönig wird der Spielverlauf zum Ende hin.
Schade eigentlich, denn gerade das Verkuppeln eines Singles macht am Anfang ungeheuer Spaß, da man immer auf neue Situationen trifft und jeder neuen Aktion oder gesteigerten Fähigkeit entegen fiebert. Auch technisch macht RotoBee keine Fehler. Gerade die sehr amtosphärische Beleuchtung der einzelnen Schauplätze ist gut gelungen. Auch die sehr lebensnahen Charaktere tragen sehr zum atmosphärischen Spielgefühl. Leider wurde ihr nicht konsequent zuende gearbeitet und somit viel Potenzial verschenkt.