„Bronze“ heisst das neueste Werk der Dreamspike Studios, und vertrieben wird es von den Strategieveteranen von Shrapnel-Games. Hinter der Fassade der wenig spektakulären Grafik – aber immerhin im handgezeichneten Look – verbirgt sich ein kleines Juwel.
Die Menschen führen ja Krieg, seit es sie gibt. War auch klar, denn schon Affen entwickelten mehr oder weniger intelligente Strategien um in die Köpfer anderer Clanmitglieder möglichst große Löcher reinzumachen. Menschen trieben dies, dank klügerer und gemeinerer Hirne, zur Perfektion.
Um Krieg geht es grundsätzlich auch in „Bronze“. Ein Strategiespiel, dass sich den Völkerrivalitäten im Mesopotamien des Bronzezeitalters annimmt. Im Zweistromland wird von den Anfängen bis zum Ende des Zeitalters rundenweise um Landbesitz gekämpft.
In der Kampagne gilt es das gesamte Zweistromland einzunehmen. Man kämpft man sich je nach Epoche mit verschiedenen Völkern von Karte zu Karte. Auf diesen wird rundenweise gezogen. Pro Zeitabschnitt steht eines von drei Völkern zur Auswahl, wovon sich zwei durch eigene Speziagebüude unterscheiden. Das dritte Volk verfügt über kein besonderes Bauwerk und ist daher die „Challenging Civilization“, mit der man es extra schwer hat.
Wobei hier gesagt werden muss, dass der Gegner schon im mittleren „Casual“ Schwierigkeitsgrad auf einigen Karten eine sehr harte Nuss ist. Die Maps bieten verschiedene Terrains mit verschiedenen Auswirkungen an. So können Gebäude auf Bergen etwa prinzipiell nicht erobert werden und auf Sümpfen kann nicht gebaut werden. Ein zusätzlich strategisches Element sind die Flüsse, deren Überquerung zur raschen Gebietsausdehnung möglichst früh erfolgen sollte.
Wie in vielen Strategiespielen erlaubt Bronze keinen Wechsel der Taktik. Je nach Volk muss die Spielweise stark auf das jeweilige Spezialgebäude fokussiert werden. Wer zu stark davon abweicht, wird zwangsläufig von der KI dafür bestraft.
Vom Spielgefühl her erinnert Dreamspikes Werk an Carcassone, Siedler und Konsorten. Wer Spiele dieser Art mag, wird mit Bronze wohl viel Freude haben. Das wirklich gut gemachte Tutorial erleichtert den Einstieg zudem enorm und Zwischendurchinfos fördern Wissenswertes über das Bronzezeitalter zu Tage.
Wo viel Licht ist findet sich bekanntlich auch Schatten. Wie erwähnt ist Bronze grafisch kein Gassenhauer, sondern eher zweckmässig unterwegs und damit auch nicht hässlich. Die Sounduntermalung ist auf ähnlichem Niveau angesiedelt, bietet ein paar Geräusche und passende Musik, die auf Dauer eintönig wird. Selbige abdrehen und MP3-Player der Wahl starten, stellt hierfür eine adäquate Lösung dar.
Auf Dauer fehlt dem Rundenstrategiespiel auch die Abwechslung. In jeder Epoche gibt es zwar neue Orte zu erobern, aber alle befinden sich auf der gleichen Karte. Zudem gibt es unabhängig vom Abschnitt der Bronzezeit immer nur drei Völker nach dem bereits erwähnten Schema.
Multiplayer gibts bei Bronze in einem eigenen Turnier/Custom-Match-Modus. Für vier Spieler, aber leider nur per Hotseat. Internet- und LAN-Partien hätten sich angeboten, das Spiel funktioniert jedoch komplett offline. Auch ein Mapeditor fehlt, in den Zusatzmodi werden immerhin Zufallskarten generiert.
Fazit
Bronze ist ein nettes Strategiespiel in einem interessanten Szenario. Das brettspielmässige Spielgefühl und der – dank tollem Tutorial – leichte Einstieg gehören zu den starken Seiten. Ebenso wie das Spielkonzept an sich, das Spaß macht und gerecht ausbalanciert scheint.
Zu mehrt auf einem PC spielen gestaltet sich kurzweilig, an der Langzeitmotivation hingegen hapert es. Grafisch gibt sich das Spiel keine Blösse, ohne dabei zu glänzen – der handgemalte Stil ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Sound und Musik beschränken sich aufs Notwendige.
Über die Fehler können Freizeitstrategen und Brettspielfreunde sicher hinwegsehen. Ob das Spiel 30 Dollar wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Eine Hilfestellung bietet da sicherlich die 88 mb große Demoversion, die man auf der Produktseite findet.
Verlosung! (beendet)
Alle Strategiefreunde da draussen, aufgepasst! Wir verlosen ein Exemplar von Bronze (Downloadversion), zur Verfügung gestellt von Shrapnel Games.
Hinterlasst einfach einen Kommentar und nennt uns euer Lieblingsbrettspiel. Der Einsendeschluss ist Montag, der 29. November 2010. Der/die GewinnerIn wird dann am Dienstag ermittelt und in den Kommentaren sowie per Email benachrichtigt.
Hinweis: Eure Email wird im Falle des Gewinnes ggf. an Shrapnel Games weitergegeben, diese wird jedoch ausschließlich zur Übermittlung des Preises benötigt und an keine anderen Dritten weitergegeben oder für andere Zwecke verwendet.
Wir wünschen euch viel Glück!
30.11.2010:
We’ve got a winner.
Ein Exemplar von Bronze geht an Dyrnberg!
Viel Spaß!