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Wacom Bamboo Fun – Wisch, Tip, Tatsch

Wisch, Schrab, Tatsch, Wisch … so würde es sich geschrieben anhören wenn mein Söhnchen die Fenster mit einem “Putzfetzen” bearbeitet – oder ich das Wacom Bamboo Fun teste. Das schicke silberne Tablet beherrscht nämlich nicht nur die Eingabe per Stift sondern auch viele Multitouch-Gesten.

Grobmotoriker

Das ist insofern genial, da sich mit dem Bamboo die leidige Tablet / Maus Koexistenz vermeiden lässt. Zwar ließ sich der Rechenknecht meist auch mit dem Stift als Mausersatz betreiben, doch wirklich geeignet war das nie. Mit der steigenden Verbreitung von Multitouch Steuerungen, und der damit einhergehenden Gewöhnung, fällt dieses Manko nun weg. Und tatsächlich bewegt man den Zeiger auch recht bald recht flott über die Pixel – zumindest wenn man den Umgang mit Touchpads z.B. von Laptops gewohnt ist. Meine Frau verweigerte die Benutzung hingegen konsequent und blieb beim altgewohnten Nager. Die Bandbreite der Gesten scheint anfangs tatsächlich recht groß. Für praktisch jede Standard-Funktion gibt es entsprechende Gesten. Meist sind dabei mehrere Finger zeitgleich involviert, so ersetzt ein 2-Finger-Tab den Maus-Rechts-Klick oder ein 3-Finger-Wisch die Vor-Zurück-Navigation. Die üblichen Zoom- und Dreh-Gesten sind natürlich auch inklusive.

Feinmotoriker

Sobald man dann in die Feinarbeit übergeht, sollte man aber die Vorzüge des Stiftes genießen. Mit dem 1024 Feinstufen des batterie- und kabellosen Stiftes lassen sich Fotos einfach bearbeiten und Strichmännchen kann man auch super damit zeichnen. Wer künstlerisch höher begabt ist als ich, kann auf der papierähnlichen Oberfläche sicher auch wesentlich anspruchsvollere Meisterwerke zaubern. Zumindest wenn die verwendete Software eine Stifteingabe auch unterstützt. Zwar liegen dem Bamboo auch Vollversionen bei – nach Registrierung gibts Adobe Photoshop Elements und ArtRage beim Small und zusätzlich Corel Paint Essentials beim Medium – doch wer beim gewohnten Programm bleiben will, schaut vielleicht durch die Finger. Naja nicht ganz. Denn durch einen Mausmodus lässt sich der Zeiger mit dem Stift wie per Maus bedienen. Während ich damit beim Zeichnen und Retuschieren noch ohne Probleme zurecht kam, schaltete mein Hirn beim Steuern von Windows per Stift aber auf Blockade. Jedoch gehen ohne Unterstützung die speziellen Funktionen wie Druckstufen oder Radierer verloren.

Wem das ganze jetzt etwas kompliziert erscheint, der sei beruhigt. Zum Einen hab ich meist zwei linke Hände – meine Frau regelt das Heimwerken – zum Anderen bietet die CD-Rom ein wirklich gutes Trainingsprogramm. Darauf finden sich auch die Treiber mit denen sich die meisten Anpassungen problemlos einstellen lassen. Lediglich die Software Bamboo Dock – quasi eine Sammlung von Widgets und Apps – ist meiner Meinung nach recht sinnfrei.

Wer ernsthaft digital zeichnen will oder auch ausgiebiger Fotos retuschieren muss, kommt an einem Tablet nicht vorbei. Die Profigeräte sind preislich für den Privatgebrauch jedoch nicht attraktiv oder die erhältlichen Geräte einfach zu klein. Mit dem Bamboo Fun hat Wacom aber für knapp EUR 140,– ein Gerät in ca. A5- Größe das durch Multitouch auch noch Mehrwert bietet. Doch in der Größe liegt auch das einzige Problem, das ich mit dem Gerät hatte. Die Abmessungen sind mit 248mm x 176mm zwar nicht üppig, können bei beschränktem Platzangebot aber doch tragend werden. Die Verarbeitung des Geräts ist dafür makellos und viele kleine aber pfiffige Details – z.B. die Löcher in den Tasten für Stiftbedienung oder das aufleuchten einer LED bei Berührung – zeugen von der Erfahrung Wacoms.

Fazit

Wer eine potente aber preislich adäquate Stifteingabe sucht, ist mit dem Bamboo Fun von Wacom optimal bedient. Von der Hardware über die Softwarebeigaben stellt es einfach ein gut geschnürtes Paket dar. Wer zudem keine Bewegungseinschränkungen oder Angst vor Ungewohntem hat, bekommt durch die Multitouch Bedienung auch noch Mehrwert mitgeliefert.