Nicht nur bei unserem Geburtstagsgewinnspiel könnt ihr Gratis-Games abstauben, auch auf Steam gibt es seit kurzem zustätzliche kostenfreie Kost. The Banner Saga: Factions hat Stoic Studios ist der Vorbote des im Jahresverlauf kostenpflichtig erscheinenden The Banner Saga, dessen Schwerpunkt auf einer Singleplayer-Kampagne liegen wird. TBS wurde einst über Kickstarter finanziert.
Ich bin ansonsten kein großer Free-to-Play-Fan. Mir ist es lieber einmal ein wenig Geld investieren und sich dann keinen Kopf mehr machen zu müssen, als alle paar Stunden an den Kontostand denken zu müssen. Aber da wurde ich dann doch einmal neugierig. Was neben an den ersten 1-2 Tagen immer wieder massiv überlasteten Servern auffällt, sind die hübschen Szenen. The Banner Saga: Factions ist wirklich ungemein liebevoll gezeichnet aus. Das wirft einmal mehr die Frage auf, warum isometrisches 2D nicht viel öfter zum Einsatz kommt.
Das Stand-Alone Factions ist ein Arena-Game im Wikingersetting. Ihr stellt euch ein Team aus bis zu sechs Kämpfern zusammen, die ihr in Multiplayer-Kämpfen gegen Freunde, Fremde oder in großen Turnieren hochlevelt. Nach dem typischen F2P-Prinzip könnt ihr euch diverses Zeug – etwa Kostüme und Erfahrungspunkte – auch am Marktplatz kaufen – ihr müsst aber nicht und es wird euch gegen gleichrangige Spieler anscheinend keinen unmittelbaren Vorteil bringen. Mit investierten Kröten geht der Fortschritt allerdings deutlich schneller voran, denn Erfahrung wächst in TBS: Factions nicht gerade auf Bäumen.
Einfaches System, spannende Kämpfe
In den Battles platziert ihr euer Team, das ihr aus sechs Kämpfern zusammenstellt, im Startbereich der kleinen Arenen. Derer gibt es eine handvoll, etwas mehr Unterschiede im Terrain könnten aber nicht schaden. Anschließend können sich alle Charaktere (es gibt glaube ich 13 verschiedene Klassen) der Reihe nach zuerst bewegen und anschließend eine Kampfaktion ausführen. So weit, so normal.
Neben der Grafik weiß besonders das RPG-Charaktersystem zu gefallen. Es ist einfach und absolut nachvollziehbar, erlaubt aber doch genügend Vielfalt und Taktik. So sind Lebenspunkte und Schadenspunkte miteinander verknüpft. Wer auf die Mütze bekommt, verliert fortan auch die Möglichkeit, viel Schaden anzurichten. Wer hingegen seinen Rüstungswert verliert, kriegt dafür gleich ungemein mehr auf den Deckel. Wie man dem Gegner schaden will, muss also durchdacht sein. Auch eine Art limitierte Boost-Punkte muss taktisch klug eingesetzt werden. Zudem hat jeder Char nicht nur eigene Skill-Werte, sondern auch eine Spezialfähigkeit, die er begrenzt oft einsetzen kann. Die Kämpfe dauern je nach Einstellungen, Lag und Verlauf zwischen 10 und 30 Minuten und entpuppten sich als durchaus spannend und knapp: Ein Fehlschuss zur falschen Zeit kann sie ebenso jederzeit drehen, wie ein genialer Zug.
Wer an verlangsamten Free-to-Play-Leveln nicht abfrustet (oder eben bereit ist, ein paar Euro zu investieren) bzw. ohnehin nur mit Freunden in die Rundenkampf-Arena steigen möchte, wird gut unterhalten. sobald die Server besser laufen, wird The Banner Sage: Factions sicher ab und zu ein kleiner Zeitvertreib für mich sein.