Zu aller erst, muss ich mich wohl für den selten dämlichen Paar-Reim am Anfang dieses futuristischen Artikels entschuldigen. Trotzdem muss einmal erwähnt werden, dass es eine aus Deutschland kommende SciFi-Serie locker geschafft hat, alle bisherige Verkaufsrekorde zu brechen, auch den vom angeblich so super erfolgreichen Harry Potter. Zeit für ein Spiel also. Und was liegt da näher, als ein ordentliches PC-Adventure zu zimmern? Nicht viel, schließlich lebt Perry Rhodan zu großen Teilen von seiner niemals enden wollenden Geschichte.
Wer der Bücher noch nicht kennt uns sich auch sonst wenig aus Science-Fiction-Literatur macht, sollte an diesem Punkt vielleicht aussteigen. Wer jedoch gerne Adventures löst, dem könnte auch Perry Rhodan durchaus gefallen. Die Hintergrundgeschichte ist auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen und wichtige Begriffe werden im Spiel erläutert. So, nun aber genug der langen vorrede, Matz für die Hintergrundgeschichte bitte ab:
Wir schreiben das Jahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (4934 Jahre nach Christus Geburt), die Kacke ist so richtig am dampfen… Ähm, Entschuldigung: die Ausgangssituation für unseren Helden ist prekär. Das Zentrum der terranischen Macht, die Solare Residenz, wurde angegriffen. Nun, das kann passieren. Perry Rhodan findet es aber überhaupt nicht lustig, dass auch noch seine Freundin entführt worden ist. Dazu kommt noch, dass sich seine guten alten Freunde als intrigant und falsch herausgestellt haben. Perry hat also ein Problem. So kann er sich zum Beispiel auch nicht erklären, welche Rolle ein mysteriöser Geheimdienst namens Tu-Ra-Cell spielt. Noch unerklärlicher ist aber, was genau ein uraltes Vermächtnis engelartiger Wesen mit dieser Misere zu tun hat.
Ihr als Spieler steht also vor einem Berg von Fragen, habt keinerlei Hilfe von Freunden zu erwarten und dürft zudem vermuten, dass eure Freundin in Lebensgefahr schwebt. Was macht ihr also? Erst einmal stehen bleiben und fasziniert die Raumstation bewundern. Perry Rhodan ist streng genommen das, was Unreal 3 für die EgoShooter-Gemeinde ist: ein Grafikbrett erster Güte! Anders als üblich setzen die Entwickler von Perry Rhodan auf eine imposante Grafikengine, die Effekte wie HDR oder dynamische Schattenberechnung beherrscht. Ziel dieses Technikwahns ist es, eine möglichst lebendige Spielwelt zu erzeugen. Ihr als Spieler sollt immer das Gefühl haben, mitten im Geschehen auf einer viel besuchten Raumstation zu sein. Eigens dafür verfügen selbst NPCs über eine eigene künstliche Intelligenz, die einen realistischen Tagesablauf simulieren soll.
Spielerisch wandelt man hingegen bis jetzt eher auf klassischen faden. Neben den üblichen Kombinations- und Schiebe-Puzzle wartet die übliche Adventure-Kost auf euch: Gegenstände sammeln, Gespräche führen, Informationen zusammensetzen. Verknüpft werden die einzelnen Handlungsabschnitte dabei mit gerenderten Zwischensequenzen, die schon jetzt einen sehr guten Eindruck hinterließen.
Was wir bis jetzt von Perry Rhodan sehen konnten hat uns dennoch nachhaltig beeindruckt. Das von den Entwicklern angestrebte Ziel, eine möglichst lebensnahe Umwelt zu erschaffen, scheint bis jetzt vollends zu glücken. Da schweben im Hintergrund Raumfähren physikalisch korrekt über den Planeten, während ihr euch im Vordergrund mit einem Charakter unterhaltet. Zwischenzeitlich kommt der ein oder andere Arbeiter vorbei und repariert ein Rohrleck. Passend dazu werden die einzelnen Dialoge mit wechselnden Kameraperspektiven und Close-Up-Einblendungen der einzelnen Gesprächspartner filmisch in Szene gesetzt.
Wer jetzt noch Zweifel daran hegt, dass die Geschichte der PC-Umsetzung nicht mit der der einzelnen Romane mithalten kann, sollte beruhigt sein. Schließlich arbeitet das Entwicklerteam eng mit dem leitenden Autor der Romanserie zusammen. Ob damit jedoch der Spagat zwischen begeistertem Perry-Rhodan-Fan und enthusiastischem Adventure-Spieler gelingen mag, werden wir wohl erst Weihnachten 2007 erfahren. Dann soll der Titel für den PC erscheinen. Eine Demo wollen die Entwickler leider erst nach reichen.