Rätselspiele sind auf Nintendos aktuellem Handheld nicht umsonst besonders beliebt. Die Steuerung mit dem Stylus geht in den meisten Fällen leicht von der Hand und entfacht bei entsprechend gutem Konzept wahre Rätselfreude. Entwickler Q Entertainment bewies bereits mit Meteos ein sicheres Händchen für eben solche guten Konzepte und möchte nun mit Gunpey DS erneut die Herzen der Rätselfans höher schlagen lassen.
Gunpey ist nun aber kein gänzlich neues Spiel. Vor mehreren Jahren wurde es bereits für den Wonderswan Handheld in Japan veröffentlicht, erreichte folglich aber nie unsere Breitengrade. Nun hat Publisher Namco Bandai wohl die Gunst der Stunde erkannt und ein Remake des Klassikers in Auftrag gegeben, natürlich mit voller Stylus-Unterstützung. Das Spielprinzip von Gunpey DS ist eigentlich recht schnell erklärt. Grundsätzlich gilt es Linien zu erschaffen, welche vom linken Spielrand bis zum rechten reichen und sich dann in einer lückenlosen Formation schlussendlich auflösen, um wieder Platz für neue Blöcke zu schaffen. Die Spielblöcke müssen also mit Hilfe des Stylus so verschoben werden, dass eine lückenlose Linie entsteht. Dabei gibt es vier verschiedene Arten von Blöcken: Die diagonale Linie nach oben oder unten, oder ein Winkel, der nach oben oder unten zeigt. Dabei ist die Bildung so genannter Comboketten der Schlüssel zum Erfolg. Denn für die Bildung einer einfachen Kette werden wir gerade einmal mit 500 Punkten belohnt. Ein dürftiger Hungerlohn. Wenn wir aus der einfachen Linie aber verzweigte Pfade basteln, dann winken uns saftige Bonuspunkte und die Freischaltung von Spezialattacken, die den Gegner bei seinen Arbeiten teils stark behindern.
Wie üblich gibt es viele verschiedene Spielmodi zur Auswahl, die sich aber nicht sonderlich innovativ präsentieren. Die Zeitspiel- und Endlos -Modi sind obligatorisch und bei jedem 08/15 Puzzlespiel anzutreffen. Der Grenzen-Modus ermöglicht das klassische Durchspielen und damit das Freischalten von Charakteren, Extras und die Erzählung einer kleinen Story. Während der Umfang durch die Dreingabe eines Soundeditors und einer Musikgalerie durchaus in Ordnung ist, fehlt mir einfach das genretypische Suchtpotenzial. Das vertikale Verschieben der Spielsteine bietet einfach zu wenig Möglichkeiten und Raffinesse, als das es erfahrene Spieler langfristig begeistern könnte. Auch die audiovisuelle Präsentation hebt sich leider kaum von anderen Spielen ab. Jeder Charakter hat zwar seinen eigenen Song, der im Hintergrund des jeweiligen Levels mitläuft, aber sonderlich mitreißend ist keine dieser Melodien.
Durch das Auflösen von Blöcken werden bestimmte Soundfiles abgespielt, die die Melodie anreichern. Trotzdem sind die Einflussmöglichkeiten sehr beschränkt. Auch die Optik hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. Gezeichnete Animecharaktere, einfache Spieloberflächen und einfachste Effekte erfreuen das Auge nur bedingt. Die Grafik erfüllt damit ihren Zweck, kann aber nicht mit Meteos oder gar Lumines mithalten. So kann ich jedem Interessenten nur empfehlen, den Titel vor dem Kauf einmal probezuspielen. Gunpey DS ist ein kurzweiliges Puzzlespiel, was dem einen oder anderen sicherlich zusagt. Bei mir ist der Funke nicht übergesprungen. Vielleicht hätte man das Spielprinzip dieses Klassikers, das damals schon veraltet war, einfach in der Mottenkiste lassen sollen. Ein Neuentwicklung von Q Entertainment hätte mehr bringen können.