Mehr Licht!

Spätestens seit dem Film „Die Purpurnen Flüsse“ weiß jeder wie der perfekte Schauplatz für einen gruseligen Thriller auszusehen hat: Es muss einfach ein einsames Gebirgsdorf sein.

Abgeschnitten vom Rest der Welt plätschert das Leben im verschlafenen Ort Bright Falls dahin. Einzig die Schlafklinik des Ortes lockt Menschen von außerhalb in die lauschige Berglandschaft, so auch den Schriftsteller Alan Wake. Der Protagonist des gleichnamigen Spiels leidet seit dem mysteriösen Verschwinden seiner Freundin unter Schlaflosigkeit. Kein Wunder denn was niemand weiß ist, dass die düsteren Träume seiner besseren Hälfte Alan Wake zu seinem Bestseller inspirierten. Und so steht der Author mitten in der Arbeit zu seinem zweiten Roman ohne Muse da.

Ein kleiner Kurort, ein dunkles Geheimnis
Die Schlaftherapie und die entspannende Athmosphäre des Dorfes wirken und Alan Wake findet wieder Ruhe – vorerst. Denn mit dem Schlaf kommen die Alpträume. Immer bizarrer und düsterer werden die Bilder im Kopf des Schriftstellers bis Träume und Realität verschwimmen und er von den Männern, die er bis vor kurzem noch als Ausgeburten seiner nächtlichen Fantasien ansah, gejagt wird.

Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit haben in Alan Wake eine zentrale Rolle. Denn nach Sonnenuntergang erheben sich lichtscheue Gegner und Straßenlaternen, Taschenlampen und Autoscheinwerfer werden zu den wertvollsten Verbündeten des Protagonisten. Obwohl Lichtquellen nicht die einzigen Waffen sind die Alan Wake zur Verfügung stehen, birgt die Selbstverteidigung mit Taschenlampe und Co einen besonderen Reiz. Ohne Lichtquelle erstarken die Gegner und das Gefühl von Schutzlosigkeit, das einen befällt wenn man sich plötzlich in völliger Dunkelheit wieder findet, wird durch diese Tatsache wohl noch verstärkt. Die Suche nach Licht wird zum Überlebenskampf. Das wirkt sich natürlich auch auf das Missionsdesign aus, so muss Alan Wake beispielsweise zum Leuchtturm flüchten um seinen Verfolgern zu entkommen. Ob in Bright Falls die Sonne lacht oder der Mond bedrohlich über dem Gebirgspanorama scheint, hängt von den aktuellen zu lösenden Quests ab. Kommt man in der Geschichte weiter, schreitet auch die Zeit voran, wer also plant sich bei Einbruch der Nacht in eine Ecke zu setzen und auszuharren bis die Sonne aufgeht und die Gefahr vorüber ist, kann lange warten.

Laufen war gestern
Auch in kleinen Orten gibt es viel zu entdecken und unter der Oberfläche lauern nicht selten Geheimnisse. Die vielfältigen Schauplätze in und vor allem um Bright Falls liegen weit voneinander entfernt und machen den Einsatz von Fahrzeugen zu einer absoluten Notwendigkeit, GTA lässt grüßen. Auch die nichtlineare Geschichte, die viele Sidequests und Lösungsmöglichkeiten bieten soll, erinnert eher an Rockstars Aushängeschild als an Max Payne, den letzten Hit der Finnischen Entwickler Remedy Entertainment.
Damit man sich in der geplanten Handlungsfreiheit nicht verliert soll ein Questlog in Form eines Notizbuches, passend zum Beruf des Protagonisten, Abhilfe schaffen.

Grafisch ist Alan Wake bereits sehr beeindruckend und durch die Havok-Physik-Engine purzeln Steine und Baumstämme bei einem Lawinenabgang realistisch den Abhang herab, welche spielerischen Auswirkungen die Physik-Engine auf das Lösen von Rätseln haben wird ist derzeit aber noch unklar.

Alan Wake sieht bereits grandios aus und die Geschichte löst wohl bei so manchem schon jetzt Gänsehaut aus. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler die Balance der Kampfsysteme schaffen, denn Gegner nur in Lichtquellen zu locken und mit Taschenlampen zu schwächen, weil die Steuerung konventioneller Waffen unausgereift ist, wäre dem Spielvergnügen wohl nicht gerade zuträglich. Ausserdem ist von der Geschichte noch wenig bekannt und wird diese nicht absolut stimmig dann kann auch die ausgereifteste Grafik auf Dauer keine spannende Atmosphäre schaffen.

Aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen wenn uns Alan Wake beim Release 2007 nicht das Fürchten lehrt.

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