Die schrecklichen Ereignisse der letzten Zeit, 2002 die Morde in Erfurft und kürzlich das Schulmassaker in Emsdetten, haben eine Welle breiter Ablehnung gegen so genannte „Killerspiele“ losgetreten. Jeder, der sich nicht auskennt und wenig Ahnung über vorherrschende Sachverhalte hat, schließt sich natürlich gerne an, denn die Computerspiele sind ein willkommener Boxsack, auf den es nun einzuhauen gilt. Das Ziel ist klar: Schnellstmöglich einen einfachen schuldigen für diese Taten zu finden. Kaum einer macht sich die Mühe, hinter diese verblendete Fassade zu schauen.
Der Verein Medialog e.V. – Verein zur Förderung von Medienkompetenz beobachtet nun mit Sorge die abermals aufflammende Diskussion und sieht Handlungsbedarf. Bereits in der Vergangenheit hat sich dieser Verein für wieder für eine sachgerechte Auseinandersetzung mit neuen wie alten Medien stark gemacht. Deshalb hat man am 30.11.2006 eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, die für sachgerechte Auseinandersetzung- und gegen eine pauschalisierte Verbotswelle gegen Spiele wirbt.
Pierre Kretschmer, der Vorstandsvorsitzende von Medialog e.V. meint dazu: „Setzt man sich mit den bekannten Fakten zum Emsdetter Fall auseinander“, so stellt man schnell fest, dass mit einem ‚Verbot von Killerspielen‘ niemandem geholfen ist und eine sachliche Auseinandersetzung mit den Hintergründen des Falles eher verhindert wird. Es ist besorgniserregend, wie schnell Politiker und bekannte Kritiker von Computerspielen reagiert und die tragischen Ereignisse für ihre Zwecke instrumentalisiert haben.“