Kleines Soundmonster

16 Gigabyte Fassungsvermögen, noch erweiterbar über eine Speicherkarte, 2,5 Zoll Display, DivX/XviD, MPEG-Unterstützung (plus andere Formate), WLAN und das Versprechen auf ein tolles Musikerlebnis. Klingt toll, dachte ich mir, und frage bei Creative an, ob ich so ein Ding zum Testen haben könnte. Einige Zeit lies man mich zappeln, dann aber schließlich klappte es, und ich durfte eine Weile mit dem Creative Zen X-Fi spielen. Eine echte Featurebombe.

Neben den genannten kann das kleine Ding nämlich noch mehr, zudem gibt es den Alleskönner auch noch in einer 32 GB Ausführung. Aber besonders die hochgepriesene „X-Fi Technologie“ bekam mein Augenmerk, soll sie doch klangliche Hochgenüsse möglich machen. Die entsprechenden X-Fi PC Soundkarten wurden ja von diversen Magazinen in höchsten Tönen gelobt.

Hör mich an!
Der Dateitransfer vom und auf das Gerät funktioniert mühelos, und nach Laden des Akkus (der übrigens auch nach einem nächtlichen Dauertest von 9 Stunden Dauerspielen noch einige Reserven hatte, sich abe leider nur via USB aufladen lässt) knallte ich dem Zen X-Fi 15 Lieder der verschiedensten Genres vor den Latz, um sie alle je zwei mal durchzuhören.

Und siehe… besser höre da: Sehr weit von den hochtrabenden Versprechungen war das Audioerlebnis tatsächlich nicht entfernt. Ganz leichte Abstriche musste ich nur bei der Basswiedergabe machen, die trotzdem noch vermutlich 90% der MP3-Player am Markt locker die Stirn bieten kann. Ihren Teil zum exzellenten, so gut wie störfreien Sound tragen auch die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer bei. Ein Test mit zwei anderen Hörerpaaren minderte den Eindruck ein wenig, aber das ist Creative wohl schwer anzulasten. Den Soundcheck hat der Player mit Bravour bestanden.

Sieh mich an!
Auch die Videofunktion wollte getestet werden, denn immerhin sollen auch bewegte und unbewegte Bilder kontrastreich wiedergegeben werden. Die vorgespeicherten Beispielbilder bzw. Videos ließen einiges erwarten.

Auch hier gilt, ähnlich wie bei den Kopfhörern oder der Bitrate von mp3s, das natürlich das Ausgangsmaterial seinen Einfluss hat. Daher sahen „meine“ Videos nicht mehr ganz so eindrucksvoll aus, aber immer noch gut genug, dass ich mir tatsächlich vorstellen könnte, eine Folge Scrubs darauf zu sehen. Und das ist von jemandem, der die Videofunktion von MP3-Playern eigentlich negiert, durchaus ein Kompliment. Eine negative Anmerkung muss mir aber erlaubt sein: Das Display spiegelt leider und ist, so wie auch das restliche Gehäuse, anfällig für Fingerabdrücke.

Befummel mich!
Er sieht wirklich schön aus, der Zen X-fi. Bedient wird er hauptsächlich über 13 Tasten. Die sind robust, gut verarbeitet, aber leider klein, dunkel und nicht beleuchtet. Wenn es etwas dunkler wird, lassen sich vor allem die mittleren neun Tasten, die noch dazu alle gleich aussehen, kaum erkennen. Ein echtes Manko. Hat man entweder Licht oder die Handhabe verinnerlicht, so funktioniert die Menüsteuerung recht logisch, könnte fallweise aber einen Tick einfacher sein.

Schade ist jedoch, dass man dem großen Display keine Berührungssensoren verpasst hat, damit hätte man so einiges viel intuitiver gestalten können. und das Beleuchtungsproblem der Tasten gelöst.

Fazit
Aufgrund eines grotesk schlechten Internetzuganges im Testareal konnte ich die W-Lan Fähigkeiten (Streaming, Chat, Download von Inhalten) leider nicht testen und nehme sie daher von einer Bewertung aus.

In Sachen Hörgenuss dürfte es nur wenige, vermutlich teurere, Geräte geben, die dem Zen X-Fi das Wasser reichen können. Das „X-Fi System“ – wie auch immer es das anstellt – produziert fast makellosen Sound, der über die mitgelieferten Ohrhörer auch gut ankommt. Der Bildschirm konnte mich als traditionellen Skeptiker von Videos auf so kleinen Geräten ziemlich begeistern. Wirkliche Abstriche sind bei der Bedienung aufgrund der kleinen, im Dunklen kaum sichtbaren Knöpfe zu machen, die Bedienung des X-Fi entspricht dem Standard.

Wer einen qualitativ hochwertigen Alleskönner für unterwegs will, und bereit ist dafür ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen, der ist mit dem Creative Zen X-Fi durchaus gut beraten. Wer auf Videos verzichten kann, dürfte wo anders ebenso gut (und günstiger) aufgehoben sein.

Bilder (c) creative.com

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