Geralt the Monsterslayer

Andrzej Sapkowskis Hexer-Geralt-Zyklus geniest in Polen mittlerweile Kultstatus. Grund genug also für seine Landsmänner von CD Projekt der Roman-Trilogie ein eigenes Rollenspiel zu widmen.

Ihr übernehmt dabei die Rolle des titelgebenden Hexers Geralt von Rivien. Geralt ist dabei nicht irgendein Hexer, sondern eine Art Superkämpfer mit magischen Fähigkeiten. Aufgrund von irgendwelchen – Achtung: Klischeealarm – ominösen Experimenten in seiner Kindheit verwandelte sich Geralt von einem normalen Jungen in eine Art Kampfmaschine. Geralt ist somit nicht nur ein Meister, was das beschwören von riesigen Feuerbällen oder sonstigem magischen Firlefanz angeht, sondern auch ein geübter Schwertkämpfer. Das actionbetonte Intro macht diese auch schon gleich klar: in The Witcher geht es hauptsächlich darum, die Menschheit vor den Angriffen mutierter Wesen zu schützen.

Trotzdem soll die Handlung mehr bieten, als die ewige Gut-Gegen-Böse-Parabel. Ihr als Spieler sollt im Verlauf der Handlung vor Entscheidungen gestellt werden, die euch moralisch meist nur die Wahl zwischen dem kleineren Übel lassen. Habt ihr euch dann für eine der beiden Wahlmöglichkeiten entschieden, solltet ihr dies mit Bedacht getan haben, schließlich könnten sich Angehörige der benachteiligten Partei im späteren Spielverlauf für eure Tat rächen wollen. Diese Konsequenzen sollen sich dann durch den Rest des Spielverlaufs ziehen und dazu führen, dass jeder Spieler seine eigene Geschichte samt verschiedenen Enden erlebt. Die Entwickler versprechen dabei eine lebendige Spielwelt, in der jeder NPC sein eigenes Leben führt. Nachvollziehen konnten wir dies während der kurzen Präsentation natürlich noch nicht.

Einen guten Eindruck konnten wir jedoch schon einmal von dem umfangreichen Kampfsystem von The Witcher gewinnen. Anders als z.B. euer Charakter in Gothic 3 ist Geralt in der Lage eine längere Abfolge von Angriffsvariationen auszuführen. Hierfür müsst ihr während des Kampfes mehrmals die Maustaste zum richtigen Zeitpunkt drücken. Nach ein paar Eingewöhnungsschlägen funktionierte dieses System schon sehr gut und hinterließ einen durchdachten Eindruck. Schon recht schnell dürftet ihr in der Lage sein, auch längere Kombinationen auszuführen.

Da der Charakter von Geralt mit dem Spielstart fest vorgegeben ist, habt ihr innerhalb des Spielablaufs die Möglichkeit die Fähigkeiten eures Charakters individuell auszubauen. Wollt ihr lieber kampfbetont spielen, so investiert in die dafür benötigten Fähigkeiten, seid ihr lieber als Magier unterwegs, so wählt ihr einfach den anderen Talentbaum aus. Dennoch bleibt der Schwertkamp ein sehr dominierendes Element in eurem Schlachtenleben. Während eurer Reise als Geralt dürften euch nämlich durchaus Feinde über den Weg laufen, die ihr nur mit einer speziellen Waffe töten könnt. Auch gilt die Faustregel: Waffen, die aus Silber gefertigt sind, töten Monster, Waffen, die aus Eisen geschmiedet werden, machen dafür Menschen das Leben schwerer.

Dargestellt wird sowohl der Hektik das Kampfes als auch die Idylle der vielen kleinen Dörfer und Städte von Biowares stark modifizierter Aurora Engine. Dieses zaubert dabei dank moderner Techniken wie Lightmaps und Pixelshader eine sehr plastische und detaillierte Mittelalterkulisse auf den Bildschirm. So lädt die farbenfrohe Szenerie eines Dorfes zum Verweilen ein, während die zerklüftete Landmasse einer kleinen Insel Böses ahnen lässt. Immer wieder erwischt man sich dabei, wie man in einer Taverne kurz rastet, nur um eine kleine Party Wüfel-Poker mit seinem besten Freund zu spielen. Atmosphärisch konnte uns The Witcher also schon einmal voll überzeugen.

Auf dem Papier macht The Witcher einen monströsen Eindruck. Allein 250 Fähigkeiten sollen erlernbar sein. Die Handlung soll sich ein zwei Stränge aufteilen, wobei ihr nur die von Geralt persönlich direkt beeinflussen könnt. All das konnten wir natürlich so noch nicht feststellen, schließlich war unsere Spielzeit stark begrenzt. Was wir jedoch schon begutachten konnten, war das raffinierte Kampfsystem und die atmosphärisch dichte Präsentation. All das wurde auch auf dem Papier versprochen, macht umgesetzt aber noch mehr Spaß, sollte das auch für den Rest von The Witcher gelten, freuen wir uns schon auf den Oktober diesen Jahres, dann soll The Witcher vorraussichtlich komplett synchronisiert bei uns erscheinen.

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