Frühjahr 2012 ist der beste Zeitpunkt für einen PC-Neukauf

Im Frühjahr 2012 lohnt sich der PC-Neukauf

Es ist bald soweit. Nach über vier Jahren im Einsatz und einen ausfallsbedingten Mainboardtausch später, ist es Zeit für einen neuen Rechner. Die alte Kiste, bei der eine sinnvolle Aufrüstung de facto einem Neukauf gleichkäme, verbringt dann ihren Lebensabend in meiner Verwandtschaft. Ich habe lange gerätselt und gerechnet und bin zu dem Entschluss gekommen, dass das kommende Frühjahr der absolut ideale Zeitpunkt für einen Neukauf ist. Das „Warum“ lest ihr im Folgenden.

Die Bedingungen sind ähnlich wie sie es im Winter 2007/Frühjahr 2008 waren, die Zeit in der ich meinen noch aktuellen PC zusammengestellt habe. Dieser bestand damals aus einem Highend-Dualcore, vier GB an DDR2-Arbeitsspeicher und einer GeForce 8800 GTX-Grafikkarte. Nach dem kommenden Weihnachtsfest, wird sich die Investition in sehr leistungsfähige Hardware wieder lohnen.

1. Abverkauf
Die erste und wohl nicht überraschende Begründung ist, dass die Hardwarepreise nach Weihnachten in der allgemeinen Abverkaufsstimmung fallen werden, wahrscheinlich sogar unter das Niveau, dass sie vor dem Fest hatten. Wie üblich ist spätestens im Dezember ein zumindest leichter Anstieg zu erwarten, dessen Ursache trotz aller anderslautender Beteuerungen einzig und allein im Weihnachtsgeschäft zu suchen ist.

2. Angebot und Nachfrage
Zweitens ist die aktuelle Hardwaregeneration – DDR3-RAM-Riegel, Quadcore- und Sixcore-Prozessoren etc. – momentan wohl am Höhepunkt ihrer Produktion und ihres Absatzes und dementsprechend am billigsten. Lediglich Festplatten sind infolge der flutbedingten Produktionsausfälle in Thailand und anderen Staaten wohl noch auf ein paar Monate merklich teurer, der Mehrpreis wird allerdings von den anderen Faktoren mehr als wettgemacht.

3. Value for Money
Am Horizont wird eine neue Hardwaregeneration bereits in Stellung gebracht, zumindest teilweise. Die ersten Achtkern-CPUs für Heim-PCs sind bereits zu haben, früher oder später werden sich Intel und AMD dafür auch einen neuen Sockel einfallen lassen, fürs erste kommt man aber mit den aktuellen Steckplätzen aus. Wahrscheinlich im Sommer oder Herbst werden AMD und Nvidia neue Generationen ihrer Grafikkarten vorstellen und bis dahin so viele Karten der aktuellen Entwicklungsstufe verkaufen wollen, wie nur möglich. Sowohl für CPUs als auch für GPUs gilt: Der Leistungssprung von der letzten Generation auf die aktuelle war so groß, wie schon lange nicht mehr.

Das letzte Mal, als zwischen zwei neuen Reihen ein vergleichsweise großer Unterschied lag, war – erraten – vor vier Jahren. Bei den Prozessoren war es der endgültige Umbruch von Singlecore- in Multicore-Architektur, bei Nvidia-Grafikkarten steigerten sich die der 8000er-Reihe folgenden Generationen (bis inklusive der 300er-Serie) nur mäßig (sieht man vom Sprung auf DirectX 10.1 und 11 ab). Erst mit den 400er- und 500er-Modellen gelang wieder ein signifikanter Fortschritt, ähnlich verlief es auch bei den Grafikkarten von AMD. Da die Hardwarearchitektur dahinter jedoch relativ ausgereizt ist, folgt vermutlich wieder eine Weile Stagnation, auch wenn ein plötzlicher, technologischer Durchbruch nie auszuschließen ist. Diesem Umstand ist auch geschuldet, dass ich mit meinem angestaubten PC selbst sehr aufwändige Spiele in der Regel immer noch bei mittleren Qualitätseinstellungen flüssig spielen kann.

Der einzige bemerkenswerte Unterschied zu 2007/08 besteht darin, dass die kostenmäßige Differenz von den High-End-Modellen zu den Flaggschiffen größer geworden ist. Der Preis-/Leistungsunterschied von einer GeForce GTX560 zur GeForce GTX570 liegt noch im Rahmen des Erträglichen. Jener vom 570er-Modell zur GTX580 allerdings nicht mehr, weswegen ich passionierten Spielern die Anschaffung einer „normalen“ Highend-Karte anraten würde.

Bei den Prozessoren sollte sich ein starker Sechskern-Prozessor auszahlen. Mit der Verfügbarkeit der Achtkern-CPUs, von deren erster Generation keine überproportionale Steigerung der Rechenleistung zu erwarten ist, werden hier die Preise wohl vorerst gleich bleiben oder fallen.

Fazit
Wer einen neuen (Spiele-)Rechner braucht, sollte kommendes Frühjahr zuschlagen. Das Zusammenspiel der Marktlogik der Hardwareindustrie, die Abwägung und Angebot und Nachfrage und – last but not least – der zuletzt wieder größere Sprung der Leistungsfähigkeit wichtiger Hardwarekomponenten markieren einen Zeitpunkt, wie er nur alle paar Jahre vorkommt. In anderen Worten: Insgesamt kriegt man zwischen Januar und März wohl auf lange Sicht den besten Gegenwert in Leistung und Zukunftstauglichkeit.

Foto: Flickr: njt1982/CC-BY-SA 2.0

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