Seit knapp zwei Jahren verfolgen wir die ehrgeizigen Pläne der Jungs von Z-Software mittlerweile. Auch auf der diesjährigen Games Convention waren die Herren mit einer neuen Beta-Version vertreten. In seiner vollen Pracht konnten wir Doxan da leider noch nicht genießen. Erst die uns zugesandten Demoversionen ließen erahnen, was uns noch alles ins Haus stehen dürfte. Was nun folgt ist ein Spielbericht einer sehr weit fortgeschrittenen Version. Wer allgemeine Informationen zum Weltraumshooter haben möchte, sollte sich einfach unsere ersten beiden umfangreichen Previews durchlesen.
Da befinde ich mich also nun wieder im altbekannten, dieses Mal aber gut erklärtem Einkaufsmenü und muss mich zwischen verschiedenen Schiffsarten entscheiden. Richtige Alleskönner sind natürlich nicht dabei, oder einfach zu teuer. Es gilt, die richtige Balance zwischen Defensivstärken wie Widerstandsfähigkeit und für den Angriff wichtige Punkte wie Geschwindigkeit und Wendigkeit zu finden. Wer hier nicht aufpasst, macht schon den ersten Fehler und kauft sich ein schnelles Schiff, deren Energievorräte jedoch nicht für starke Laserwaffen ausreichen. Ich habe jedoch die richtige Balance gefunden. Schnell noch ein paar Raketen zum Discountpreis mitgenommen und auf geht’s ins Getümmel.
Auf dem Schlachtfeld hingegen zählt mehr als ein gut ausbalanciertes Schiff. Hier zählt Schnelligkeit und Treffsicherheit aber auch ein wenig räumliches Vorstellungsvermögen ist nützlich. Schließlich bewegen wir uns in alle Himmelsrichtungen in einem dreidimensionalen Raum. Ihr könnt eure Gegner also von jeder Bewegungsachse aus beharken. So könnt ihr euch zum Beispiel geschickt von unten heranschleichen. Doch Achtung: eure Kontrahenten verfügen natürlich über dieselben Bewegungsmöglichkeiten und können euch genau so gut aus dem Hinterhalt erwischen. Nun aber genug der theoretischen Fachsimpelei. Im Deathmatch oder Teamdeathmatch geht es ums reine überleben. Wer zuerst eine bestimmte Anzahl besiegter Gegner aufweisen kann hat gewonnen.
Mit F visiere ich also meinen ersten Gegner an, an mir vorbei fliegen schön modellierte, aber gefährliche Asteroiden. Mit zunehmender Geschwindigkeit verschwimmt mein Blick, dennoch behalte ich meinen Gegner stets klar im Auge. Dieser hat mich jedoch auch schon bemerkt und versucht meine erste, ungelenkte Rakete auszuweichen. Es gelingt ihm, die Rakete verfehlt ihr Ziel. Ich befinde mich jetzt jedoch nah genug am Gegner und gehe in den Nahkampf. Mein Schiff ist zwar weniger schnell, dafür habe ich genug Leistung für zwei starke Laser. Mein Gegner sieht im Nahkampf dagegen etwas schlechter aus, nach nur wenigen Sekunden ist sein Schild geschlagen. Da kommt plötzlich von hinten eine Rakete angeschossen. Mein Ausweichversuch misslingt, das Schiff wird ordentlich durchgeschüttelt, ich verliere unseren stark geschwächten Gegner aus dem Blickfeld. Nun sehe ich mich jedoch mit einem anderen Widersacher konfrontiert. Ein erster Ortungsversuch schlägt fehl, auf einmal spüre ich von unten den Einschlag von Lasersalven. Aha, dort bist du Mistkerl also. Ich drehe mich rasch um, zücke eine Rakete und treffen genau ins Schwarze. Meine Schilde sind dennoch am Ende, bevor meine Lebensernergie sinkt, beschließe ich den Rückzug anzutreten.
Die Zweikämpfe in Doxan üben schon jetzt einen ungemeinen Reiz aus. Die Steuerung geht reibungslos von der Hand und dürfte für jeden Shooter-erfahrenen Spieler einfach zu lernen sein. Mit WASD beweget ihr euer Schiff, mit F nehmt ihr eure Gegner aufs Korn und mit der rechten und linken Maustaste feuert ihr die verschiedenen Waffentypen ab. Natürlich spielt beim Handling eures Schiffes nicht nur die gute Steuerung eine Rolle, auch die Trägheit im Raum wird im Spiel berücksichtigt. In der uns vorliegenden Version gefiel uns das übrigens schon um einiges besser als in früheren Versionen. Zwar bedarf es immer noch einer kleinen Umgewöhnung, dennoch fällt das Handling nicht mehr so träge aus, wie in einer der ersten Versionen.
Das Deathmatch-Spiel konnte ich leider nur als Zweiter beenden, also suche ich meine Herausforderung in neuen Aufgaben. Und das habe ich nun davon: ich sitze wieder in meinem Raumschiff, dieses Mal jedoch ein einem kleineren, schnelleren und vor allem wendigerem. Ich bin an dritter Position. Die beiden Kontrahenten vor mir fliegen gerade durch das Vorletzte Tor. Ich muss mich beeilen, wenn ich im Race-Modus doch noch erster werden möchte. Ich kloppe wie ein Irrer auf die Q-Taste um meinen Boost zu aktivieren. Zum Glück sind die Bots in dieser Version noch recht dämlich und kommen nicht auf die gleiche Idee. Mit einem leicht hysterischen Lachen durchquere ich als Erster das Zieltor. Mein Tag ist für heute gerettet, mal schauen was der Emperor-Modus mit in der nächsten Version für schlaflose Nächte bereitet.
Doxan macht in der uns vorliegenden Version wieder eine Schippe mehr Spaß. Klar, richtig fertig ist das Spiel an einigen Ecken noch nicht. Es fehlt noch ein ordenltiches HUD, der Singleplayer steht noch nicht komplett und auch einige Multiplayer-Modi sind noch nicht fertig. Dennoch: das Kerngameplay stimmt, die Grafik macht einen ziemlich netten und durchgestylten Eindruck und weiß mit HDR-Effekten zu begeistern. Auch die Hintergrundmusik trägt einiges zur Kampfatmosphäre bei. Etwas enttäuscht bin ich bis jetzt nur vom Fehlen des Emperor-Modus und dem teilweise nichts sagendem HUD.
Zu guter Letzt muss dem kleinen Team von Z-Software jedoch noch gratuliert werden. Die guten Herren haben mit Inca Gold endlich einen Publisher gefunden, der Doxan für kleines Geld in die Läden bringen wird. Man darf also gespannt sein, was die Herren noch so in Petto haben.