Oblivion ist der offizielle Nachfolger von Morrowind. Bethesda Softworks, die schon seit zwei Jahren an dem Spiel arbeiten, versprechen, dass es ein Next Generation Spiel in Sachen Grafik und Gameplay werden soll. Beim jetzigen Stand der Informationen und Screenshots kann man dem bedenkenlos zustimmen. Das einzig Negative an diesen Versprechungen ist jedoch, dass man für das Spiel wahrscheinlich einen neuen High-End-PC sein eigen nennen muss.
Natürlich ist, wie in den Vorgängern auch, eine Geschichte vorgegeben, die jedoch viel Spielraum für eigene Erkundungen und Abenteuer lässt. Des Weiteren wollen die Entwickler den NPC’s diesmal ein eigenes Leben ermöglichen, das heisst, dass diese ihrem
persönlichen Tagewerk nachgehen und eine bestimme Routine an den Tag legen (Aufstehen-> Arbeiten-> Freizeitaktivitäten-> Schlafen legen).
Zur Geschichte des vierten Teils der Elder Scrolls Reihe hat Bethesda bis jetzt nut verlauten lassen, dass es den Spieler nach Tamriel führt, wo der Kaiser ermordet wurde. Der Held ist anfangs in einem Kerker gefangen. Dieser hat jedoch Anschluss an einen Geheimgang, den die Mörder des Kaisers benutzten. Bevor er stirbt fleht euch der Kaiser an, das Höllentor namens Oblivion zu schließen und übergibt euch ein Amulett. Damit steigt ihr in die weite Welt Oblivions ein.
Wie im Vorgänger kann man natürlich wieder entscheiden, ob man dem rechtschaffenen Weg folgt oder sich als Fiesling durchschlägt. Ebenfalls wurde die Rassen- und Klassenfreiheit aus dem Vorgänger (liberales Lefty-Game!) übernommen, sodass sich der Spieler ein individuelles Ego zusammenbasteln kann. Gilden wie die Magier, die Krieger- und die Diebesgilde dürfen natürlich auch nicht fehlen und ermöglichen ein gigantisches Spektrum an Missionen.
Die erste Info über die Spielwelt erschrickt Kenner Morrowinds wahrscheinlich, doch ist es nicht so schlimm wie es sich anhört: Die Welt ist noch größer als die des Vorgängers! Bethesda versichert jedoch, dass sie kompakter ist und nun auch per Pferd erkundet werden kann, sodass das Reisen komfortabler von statten gehen wird und sich die zum Teil immensen Reisezeiten des Vorgängers verkürzen werden.
Ein Kritikpunkt am hervorragenden Vorgänger war das Kampfsystem. Dieses haben die Entwickler durch neue Punkte erfrischt. Gekämpft wird – wie sollte es anders sein – in Echtzeit mit Direktsteuerung und verschiedenen Schlagvarianten. Nun wird nicht mehr angezeigt, dass man einen Gegner nicht getroffen hat, obwohl man ihn voll getroffen hat, sondern die Qualität der Ausrüstung und die Kampftechnik des Gegners wirken sich auf die Schadensverteilung auf. "Wir verlassen uns nicht auf weniger Statistiken, sondern setzen sie auf eine andere Weise ein, damit es sich besser spielt", meint Todd Howard, seines Zeichens ausführender Produzent. Der Erfolg bei handwerklichen Arbeiten wie dem Schlösserknacken hängt also nicht mehr nur von den Werten ab, sondern auch vom Geschick des Spielers.
Jede Figur soll ein individuelles Aussehen besitzen und animierte Gesichtszüge besitzen, die dem Spieler zeigen, wie ihm die NPC’s gesinnt sind.
Eine weitere Neuerung ist die so genannte "Radiant AI". "Die Nichtspielercharaktere fällen die Detailentscheidungen selber, wir geben nur generelle Ziele vor", erklärt Todd die künstliche Intelligenz. Die NPC’s haben also spezielle Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Eine hungrige Spielfigur kauft zum Beispiel Essen, aber wenn sie kein Geld mehr besitzt, improvisiert sie und wildert oder klaut.
Damit der Kreativität der Käufer keine Grenzen gesetzt sind, plant Bethesda wieder diverse Editoren für Fanerweiterungen beizulegen.
Mit The Elder Scrolls IV: Olivion plant Bethesda erneut einen Geniestreich. Die Kritikpunkte des Vorgängers werden ausgemerzt und die positiven Punkte weiter verbessert, heißt es laut Hersteller. Trotz der Glaubwürdigkeit und Faszination dieser Meldungen sollte man sich jedoch nicht von den neuen Features blenden lassen. Denn man hat schon oft genug erlebt, dass viel versprochen, aber wenig eingehalten wurde. Man wird sich erst einen endgültigen Eindruck machen können, wenn die erste spielbare Version auf dem Markt ist. Bis dahin müssen wir wohl den Versprechungen der Entwickler vertrauen. Doch ein negativer Punkt ist jetzt schon klar: Man wird sich für das Spiel wohl oder übel einen neuen PC kaufen müssen.
Ersteindruck: Sehr gut