Angespielt: Bloodborne im Preview

Für Fans der Demon und Dark Souls-Spiele wartete auf der Game City ein besonderes Highlight: Bloodborne. Der neue Titel des Souls-Schöpfers Hidetaka Miyazaki war mit einer spielbaren Alpha-Version vor Ort. Kann das PS4-exklusive Actionspiel, das Anfang 2015 erscheint, dem ganzen Hype gerecht werden?

Bloodborne wird kein Demon Souls 2: Miyazaki war ja bei Dark Souls 2 nur als Berater involviert, Fans hatten deshalb bei den ersten geleakten Bildern mit einer Fortsetzung des ersten Souls-Spiels spekuliert.  Man will sich aber ganz bewusst in vielen Punkten von den indirekten Vorgängern unterscheiden.

Mehr Action – weniger RPG?

Das Klassensystem wird anscheinend komplett über Bord geworfen, die Charaktere sollen sich hauptsächlich durch die getragene Ausrüstung und Waffen „ein wenig anpassen“ lassen, wie From Software kürzlich verriet. In der Alpha war dieses System noch nicht implementiert, man wählte zu Beginn seine Bewaffnung direkt aus und konnte im Spiel selbst nichts daran ändern. Ein weiterer wichtiger Punkt wurde dabei gleich sichtbar: Es wird nun keine Schilde mehr geben, dafür bekommt man Schusswaffen wie Pistolen. Außerdem lassen sich Waffen nun transformieren, ein agiles Einhand-Schwert wird in Bloodborne so schnell zu einem großen Hammer, der mit beiden Händen geschwungen wird und dadurch entsprechend langsamer ist. Diese Übergänge gehen flott von der Hand und verbrauchen keine Stamina, wodurch sie wohl ein sehr integraler Bestandteil vom Kampfgeschehen sein werden.

Der Verzicht auf Schilde zwingt den Spieler dazu, sich mehr auf seine Reflexe zu verlassen. Dodgen wird noch wichtiger. Das Parrieren von Angriffen wird nun über geschickten Einsatz der Pistole geregelt: Ein gut getimter Schuss direkt in der Schlagbewegung des Gegners lässt diesen straucheln und offen für Konterattacken. Auch eine nur leicht überarbeitete Backstab-Mechanik ist wieder dabei. Attacken lassen sich durch längeres Drücken der Angriffstaste nun Aufladen; Kombos und Powerstancing (spezielle Dual Wielding Variante) dürften ähnlich funktionieren wie in den Souls Titeln; auch das Interface wirkt, wenn auch leicht abgespeckt, doch sehr vertraut.

Bloodbourne

Eine weitere wichtige Neuerung ist, dass man verlorenes Leben durch rasches Agieren wieder zurückgewinnen kann: Hat man einen Treffer eingesteckt, kann man durch schnelle, wiederholte Angriffe auf den Gegner den Healthpoint Verlust minimieren – dadurch wird man aber oft unvorsichtig und muss im Endeffekt nur noch mehr Treffer einstecken.

Generell wirkt das Gameplay schneller und actionlastiger, wodurch man sich etwas an Spiele wie Devil May Cry erinnert fühlt. Nun, das stimmt dann doch nicht ganz – unbedachte Aktionen führen immer noch leicht zum Tod des Spielers, man will schließlich eingefleischte Souls Fans nicht ganz vergraulen – aber dennoch will Bloodborne auch zugänglicher für eine breitere Masse werden, ein schwieriger Spagat. Auch wollte man sich noch nicht auf ein Bestrafungssystem festlegen; es steht also noch nicht fest, ob der Tod des Spielers wieder weitreichende Folgen haben wird.

Schön dank Next Gen

From Software ist nun endlich in der Next Gen angekommen – die Spielwelt wirkt viel detaillierter als noch bei Dark Souls 2. Man wird in die Stadt Yharnam versetzt, in der eine geheimnisvolle Seuche die Bewohner in Monster verwandelt hat. Die Entwickler verabschieden sich dabei vom mittelalterlichen Setting, Bloodborne erinnert stark an Filme wie Van Helsing. Das gesamte Geschehen soll sich in der Stadt abspielen, wobei hoffentlich die Abwechslung der Schauplätze nicht auf der Strecke bleibt. Auch das Storytelling wird überarbeitet, der Spieler wird sich nicht mehr selber alles zusammenreimen müssen, sondern vermehrt auf willige Gesprächspartner treffen.

Bloodborne ist mir persönlich etwas zu actionlastig geraten, durch den Verlust vieler RPG Elemente bin ich mir auch nicht sicher, ob es eine ähnliche Replayability erreichen wird wie seine indirekten Vorgänger. Der groß angekündigte Multiplayer-Part, über den noch so gut wie nichts bekannt ist, soll wieder eine einzigartige Erfahrung werden – ob das wirklich so ist, wird sich ja schon im Februar zeigen.

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